Biedermeier - Idylle und Abgrund. Zu Mörikes "Maler Nolten" (PDF)
Idylle und Abgrund. Zu Mörikes 'Maler Nolten'
Der Roman ′Maler Nolten′ (1832) ist die Bilanz der Jugendzeit Mörikes. Er reflektiert das Milieu des württembergischen Bildungsbürgertums sowie überregionale Strömungen fast seismographisch genau. Es werden die z.T. aus pietistischen Impulsen wachsenden...
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Produktinformationen zu „Biedermeier - Idylle und Abgrund. Zu Mörikes "Maler Nolten" (PDF)“
Der Roman ′Maler Nolten′ (1832) ist die Bilanz der Jugendzeit Mörikes. Er reflektiert das Milieu des württembergischen Bildungsbürgertums sowie überregionale Strömungen fast seismographisch genau. Es werden die z.T. aus pietistischen Impulsen wachsenden Keime moderner Psychologie/Psychiatrie als auch Mörikes Statement zum Idealismus/der triadischen Geschichtsphilosophie und dem Mythos vom Goldenen Zeitalter deutlich.
Weitere Themen sind: Adel-Bürgertum-Künstler-Konstellation, Doppelgängermotive und v. a. die Intention, esoterische Erfahrungen mit dem sich anbahnenden Realismus zu vereinbaren.
Es erfolgt eine Untersuchung der Handlung, von Abschnitten sowie übergeordneter Strukturen.
Auf Kriterien, die aus der Einteilung in eine Romangattung resultieren, wurde verzichtet. Das Werk wurde als Bildungsroman, Künstlerroman, Schicksalsroman, mystischer Roman, sogar als Schauerroman bezeichnet. Den damit angelegten Maßstäben wird es kaum gerecht. So entstand negative Kritik ohne Prüfung, ob die voreilige Einordnung gerechtfertigt ist. Daher stellt sich hier nicht die Frage, wieweit der Roman ′gelungen′ sei.
Es wird vielmehr gezeigt, wie sich der Gesamtverlauf, der Makrokosmos in kleinen Einheiten und Szenen strukturell und inhaltlich konsequent spiegelt.
Handlungsverlauf und Psychen ließen sich durch Herausarbeiten der gesellschaftlichen Traditionslinien erhellen, daraus resultiert ein interdisziplinärer Ansatz. Dem Protagonisten, dem bürgerlichen Künstler Nolten, kommt die Rolle des Katalysators zu. Er wird sichtbar über die Einflußsphären, denen er sich aussetzt, meist werden sie über die Frauengestalten präsentiert.
Vorangestellt wird die Interpretation des integrierten Kunstmärchens ′Der letzte König von Orplid′. Es veranschaulicht jene Utopie, die in der Weimarer Klassik definiert wurde. Sie zeigt die Prozesse zur Lösung gesellschaftlicher Konflikte. In den Kunstmärchen der Romantik war dieses Modell weiter ausgestaltet worden.
Das Ziel einer gesellschaftlichen Erneuerung tritt als Forderung an das Romanpersonal heran. Der Autor prüft, inwieweit es sich für die Umsetzung dieses Ideenguts eignet und kooperiert.
Schließlich sind alle Hoffnungen zerstört, die Protagonisten sterben. Dennoch erweist sich Mörike nicht als Fatalist. Vielmehr reflektiert er Entwicklungen seiner Kultur in ihren Bezügen oder ihrer Isolation. Daß er das gegenwärtige Scheitern eines gesellschaftlichen Projekts feststellt, bedeutet nicht die Absage an das Unterfangen selbst.
Weitere Themen sind: Adel-Bürgertum-Künstler-Konstellation, Doppelgängermotive und v. a. die Intention, esoterische Erfahrungen mit dem sich anbahnenden Realismus zu vereinbaren.
Es erfolgt eine Untersuchung der Handlung, von Abschnitten sowie übergeordneter Strukturen.
Auf Kriterien, die aus der Einteilung in eine Romangattung resultieren, wurde verzichtet. Das Werk wurde als Bildungsroman, Künstlerroman, Schicksalsroman, mystischer Roman, sogar als Schauerroman bezeichnet. Den damit angelegten Maßstäben wird es kaum gerecht. So entstand negative Kritik ohne Prüfung, ob die voreilige Einordnung gerechtfertigt ist. Daher stellt sich hier nicht die Frage, wieweit der Roman ′gelungen′ sei.
Es wird vielmehr gezeigt, wie sich der Gesamtverlauf, der Makrokosmos in kleinen Einheiten und Szenen strukturell und inhaltlich konsequent spiegelt.
Handlungsverlauf und Psychen ließen sich durch Herausarbeiten der gesellschaftlichen Traditionslinien erhellen, daraus resultiert ein interdisziplinärer Ansatz. Dem Protagonisten, dem bürgerlichen Künstler Nolten, kommt die Rolle des Katalysators zu. Er wird sichtbar über die Einflußsphären, denen er sich aussetzt, meist werden sie über die Frauengestalten präsentiert.
Vorangestellt wird die Interpretation des integrierten Kunstmärchens ′Der letzte König von Orplid′. Es veranschaulicht jene Utopie, die in der Weimarer Klassik definiert wurde. Sie zeigt die Prozesse zur Lösung gesellschaftlicher Konflikte. In den Kunstmärchen der Romantik war dieses Modell weiter ausgestaltet worden.
Das Ziel einer gesellschaftlichen Erneuerung tritt als Forderung an das Romanpersonal heran. Der Autor prüft, inwieweit es sich für die Umsetzung dieses Ideenguts eignet und kooperiert.
Schließlich sind alle Hoffnungen zerstört, die Protagonisten sterben. Dennoch erweist sich Mörike nicht als Fatalist. Vielmehr reflektiert er Entwicklungen seiner Kultur in ihren Bezügen oder ihrer Isolation. Daß er das gegenwärtige Scheitern eines gesellschaftlichen Projekts feststellt, bedeutet nicht die Absage an das Unterfangen selbst.
Bibliographische Angaben
- Autor: Isabel Horstmann
- 2004, 303 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag GmbH
- ISBN-10: 3638249670
- ISBN-13: 9783638249676
- Erscheinungsdatum: 31.01.2004
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 1.53 MB
- Ohne Kopierschutz
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