Das Wildfangrecht (ePub)
Eine pfälzische Geschichte
... Das Gehöft, auf das man von der Straße durch ein breites, bei Tage stets offenes Tor gelangte, bildete ein umfangreiches, längliches Viereck, in welchem sich mehrere, den Umfassungsmauern angefügte Gebäude befanden, ein größeres, zweistöckiges Haus, das...
Leider schon ausverkauft
eBook
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Das Wildfangrecht (ePub)“
... Das Gehöft, auf das man von der Straße durch ein breites, bei Tage stets offenes Tor gelangte, bildete ein umfangreiches, längliches Viereck, in welchem sich mehrere, den Umfassungsmauern angefügte Gebäude befanden, ein größeres, zweistöckiges Haus, das der Bürgermeister mit seiner Frau und seiner jüngsten Tochter, und ein kleineres, das sein Sohn mit Frau und Kindern bewohnte, ferner das Kelterhaus, Scheune, Schuppen und Ställe. Dem größeren Wohnhause entlang zog sich eine schattige Pergola, d. h. ein laubenartiger, auch oben mit Latten versehener Rebengang, worin zwischen den Ranken und Blättern dunkelblaue Malvasiertrauben hingen. Hinter den Häusern streckte sich bis an die mit runden Verteidigungstürmen bewehrte Stadtumwallung ein wohlgepflegter Obst- und Gemüsegarten. Auf dem geräumigen Hofe stand seitwärts ein alter Nussbaum, dessen mächtigen Stamm eine hölzerne Sitzbank umgab.
Dieses stattliche Anwesen hieß der Abtshof, weil es vor Jahrhunderten das Eigentum des nahen, von Konrad II., dem Salier, gestifteten und reich dotierten Benediktinerklosters Limburg gewesen war, zu dem der Kaiser selber, und zwar an dem nämlichen Tage wie zu dem herrlichen Dom in Speyer den Grundstein gelegt hatte. Einer der Äbte hatte den Hof erbaut, um hier die edlen Gewächse der ihn umgebenden, dem Kloster zugehörigen Weinberge keltern und lagern zu können, und jetzt noch waren die starken Mauern und Gewölbe vorhanden, in denen dies einst geschehen war.
Außer diesem unterirdischen Gemäuer aber war von dem abteilichen Bau kaum ein Stein auf dem andern geblieben. Kriegsstürme hatten ihn wie so manches, was Menschenhand hier geschaffen, fast bis auf den Grund hinweggefegt. Denn die Pfalz, namentlich die Vorderpfalz mit ihrem Köstliches hervorbringenden Rebengelände an der Haardt hatte unter schweren Drangsalen zu leiden gehabt. Die unaufhörlichen Fehden des streitlustigen Pfalzgrafen bei Rhein Friedrich des Siegreichen, die Untaten des Bauernkrieges, die verzweifelten Kämpfe mit den beutegierigen Landsknechten des Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg und endlich die furchtbaren Heimsuchungen im Dreißigjährigen Kriege unter Tilly, dem Grafen Ernst von Mansfeld und dem Herzog Christian von Braunschweig hatten die Städte und Dörfer der Pfalz eingeäschert, das Land verödet, die Leute ins Elend versetzt. ...
Dieses stattliche Anwesen hieß der Abtshof, weil es vor Jahrhunderten das Eigentum des nahen, von Konrad II., dem Salier, gestifteten und reich dotierten Benediktinerklosters Limburg gewesen war, zu dem der Kaiser selber, und zwar an dem nämlichen Tage wie zu dem herrlichen Dom in Speyer den Grundstein gelegt hatte. Einer der Äbte hatte den Hof erbaut, um hier die edlen Gewächse der ihn umgebenden, dem Kloster zugehörigen Weinberge keltern und lagern zu können, und jetzt noch waren die starken Mauern und Gewölbe vorhanden, in denen dies einst geschehen war.
Außer diesem unterirdischen Gemäuer aber war von dem abteilichen Bau kaum ein Stein auf dem andern geblieben. Kriegsstürme hatten ihn wie so manches, was Menschenhand hier geschaffen, fast bis auf den Grund hinweggefegt. Denn die Pfalz, namentlich die Vorderpfalz mit ihrem Köstliches hervorbringenden Rebengelände an der Haardt hatte unter schweren Drangsalen zu leiden gehabt. Die unaufhörlichen Fehden des streitlustigen Pfalzgrafen bei Rhein Friedrich des Siegreichen, die Untaten des Bauernkrieges, die verzweifelten Kämpfe mit den beutegierigen Landsknechten des Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg und endlich die furchtbaren Heimsuchungen im Dreißigjährigen Kriege unter Tilly, dem Grafen Ernst von Mansfeld und dem Herzog Christian von Braunschweig hatten die Städte und Dörfer der Pfalz eingeäschert, das Land verödet, die Leute ins Elend versetzt. ...
Bibliographische Angaben
- Autor: Julius Wolff
- 2017, 1. Auflage, 247 Seiten, Deutsch
- Verlag: Books on Demand
- ISBN-10: 3743173204
- ISBN-13: 9783743173200
- Erscheinungsdatum: 27.02.2017
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.99 MB
- Ohne Kopierschutz
Kommentar zu "Das Wildfangrecht"
0 Gebrauchte Artikel zu „Das Wildfangrecht“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Das Wildfangrecht".
Kommentar verfassen