Der Land Stadt Dualismus bei Cesare Pavese (PDF)
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Romanistik - Italienische u. Sardische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1-2, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Romanistik), Veranstaltung: Cesare Pavese, Sprache: Deutsch, Abstract:...
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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Romanistik - Italienische u. Sardische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1-2, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Romanistik), Veranstaltung: Cesare Pavese, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Diese Zeilen schrieb der damals 27- jährige Cesare Pavese am 17. November 1935 in sein
Tagebuch. Die Stadt, die er hier als seine amante bezeichnet, ist Turin. Jene Stadt, in der er 21
Jahre lang gelebt hatte, bevor er im August 1935 von den Faschisten in die Verbannung nach
Brancaleone Calabro geschickt wurde. Der auf dem Land - in Santo Stefano Belbo
(Langhe)- geborene Pavese zog bereits mit sechs Jahren nach dem Tod des Vaters mit seiner
Mutter nach Turin. Seine Kindheit und Jugend spielte sich somit in städtischer Umgebung ab,
unterbrochen lediglich von regelmäßigen Besuchen auf dem Land in den Sommermonaten.
Dennoch ist jene Begeisterung für die Stadt und das Leben in ihr wie sie aus obigen Zeilen
spricht keineswegs typisch. Frühe Kindheit und Landleben gehen bei Pavese eine enge
Verbindung ein. Und neben verklärt- mystifizierenden Beschreibungen der Campagna dient
die Stadt oftmals als Schauplatz von nüchtern- desillusionierten Geschichten, deren Personal
als Opfer der tristen und unnatürlichen städtischen Lebensart erscheint. Die Zeit der
Verbannung in Kalabrien- inmitten der Stille der Natur und einer fremden Landbevölkerungwirkt
für den ohnehin eher scheuen Pavese als Nährboden für depressive Stimmungen. Er
sehnt sich nach der Bewegung seiner Heimatstadt. Dieser Land- Stadt- Dualismus schlägt sich
auch im Werk des Schriftstellers nieder. Der Einfluss der Umgebung auf Handlung und
Personen zieht sich thematisch durch das gesamte Werk Paveses. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Überblick über die jeweilige Umsetzung dieser Thematik in verschiedenen, diesbezüglich offenkundigen Werken des Schriftstellers zu
geben. Anhand einer Darstellung der politisch- sozialen Umstände in Italien zu Lebzeiten
Paveses soll zunächst der Blick geweitet werden, um die persönliche Zerrissenheit des
Schriftstellers in einen allgemeinen, zeitlich bedingten Kontext zu stellen. In einem zweiten
Schritt soll dann anhand der diesbezüglichen Erläuterungen Richard Schwaderers in seinem Werk idillo campestre- Ein Kulturmodell in der italienischen Erzählliteratur des 19. Jahrhunderts eine Linie vom Erzählmodell des idillo campestre des Ottocento zum Werk
Paveses hin gezogen werden.
Tagebuch. Die Stadt, die er hier als seine amante bezeichnet, ist Turin. Jene Stadt, in der er 21
Jahre lang gelebt hatte, bevor er im August 1935 von den Faschisten in die Verbannung nach
Brancaleone Calabro geschickt wurde. Der auf dem Land - in Santo Stefano Belbo
(Langhe)- geborene Pavese zog bereits mit sechs Jahren nach dem Tod des Vaters mit seiner
Mutter nach Turin. Seine Kindheit und Jugend spielte sich somit in städtischer Umgebung ab,
unterbrochen lediglich von regelmäßigen Besuchen auf dem Land in den Sommermonaten.
Dennoch ist jene Begeisterung für die Stadt und das Leben in ihr wie sie aus obigen Zeilen
spricht keineswegs typisch. Frühe Kindheit und Landleben gehen bei Pavese eine enge
Verbindung ein. Und neben verklärt- mystifizierenden Beschreibungen der Campagna dient
die Stadt oftmals als Schauplatz von nüchtern- desillusionierten Geschichten, deren Personal
als Opfer der tristen und unnatürlichen städtischen Lebensart erscheint. Die Zeit der
Verbannung in Kalabrien- inmitten der Stille der Natur und einer fremden Landbevölkerungwirkt
für den ohnehin eher scheuen Pavese als Nährboden für depressive Stimmungen. Er
sehnt sich nach der Bewegung seiner Heimatstadt. Dieser Land- Stadt- Dualismus schlägt sich
auch im Werk des Schriftstellers nieder. Der Einfluss der Umgebung auf Handlung und
Personen zieht sich thematisch durch das gesamte Werk Paveses. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Überblick über die jeweilige Umsetzung dieser Thematik in verschiedenen, diesbezüglich offenkundigen Werken des Schriftstellers zu
geben. Anhand einer Darstellung der politisch- sozialen Umstände in Italien zu Lebzeiten
Paveses soll zunächst der Blick geweitet werden, um die persönliche Zerrissenheit des
Schriftstellers in einen allgemeinen, zeitlich bedingten Kontext zu stellen. In einem zweiten
Schritt soll dann anhand der diesbezüglichen Erläuterungen Richard Schwaderers in seinem Werk idillo campestre- Ein Kulturmodell in der italienischen Erzählliteratur des 19. Jahrhunderts eine Linie vom Erzählmodell des idillo campestre des Ottocento zum Werk
Paveses hin gezogen werden.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jennifer Ruwe
- 2004, 1. Auflage, 25 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638285502
- ISBN-13: 9783638285506
- Erscheinungsdatum: 24.06.2004
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