Deutsch-Jüdische Jugendliche im »Zeitalter der Jugend« / Formen der Erinnerung (PDF)
. E-BOOK
Zur Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert bildete sich unter dem Eindruck der Krise des Bürgertums und der Bürgerlichkeit ein neuer Jugendbegriff im deutschsprachigen Raum Mitteleuropas. Ein deutlicher Ausdruck des neuen Jugendideals waren die nun...
sofort als Download lieferbar
eBook (pdf)
70.00 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Deutsch-Jüdische Jugendliche im »Zeitalter der Jugend« / Formen der Erinnerung (PDF)“
Zur Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert bildete sich unter dem Eindruck der Krise des Bürgertums und der Bürgerlichkeit ein neuer Jugendbegriff im deutschsprachigen Raum Mitteleuropas. Ein deutlicher Ausdruck des neuen Jugendideals waren die nun entstehende Jugendbewegung und die daraus hervorgehenden spezifischen Jugendkulturen, die bis heute fortwirken. Dieser Band beschäftigt sich mit dem deutsch-jüdischen Ausdruck und der besonderen deutsch-jüdischen Interpretation der Jugendbewegungsformel. Der erste Teil ist theoretischen Fragen gewidmet, die im Zusammenhang mit dem Kernbegriff »Jugend« stehen und auch die Grundlage für die zeitgenössischen Debatten lieferten. Der zweite Teil beschäftigt sich mit historischen Hintergründen der deutschen Jugendbewegung und ihrer deutsch-jüdischen Pendants als Sonderfall, gefolgt von einem Beitrag, der die Brücke von Deutschland nach Palästina schlägt. Der dritte und letzte Teil behandelt deutsch-jüdische Jugendphänomene in Europa und während der Emigration.
Lese-Probe zu „Deutsch-Jüdische Jugendliche im »Zeitalter der Jugend« / Formen der Erinnerung (PDF)“
"II. Zur Geschichte der deutschen Jugendbewegung (S. 95-97)Jürgen Reulecke
Zur Geschichte der deutschen Jugendbewegung seit 1900. Einige einfïhrende Bemerkungen
Es bietet sich an, mit zwei recht unterschiedlichen, aber – wie ich meine – sich sinnvoll ergnzenden Zitaten zu beginnen, aus denen sich vielleicht so etwas wie ein Scheinwerferstrahl ergibt, mit dem sich die mentalittsgeschichtlichen Hintergründe der Jugendbewegungsgeschichte im frîhen 20. Jahrhundert etwas besser ausleuchten lassen. Das erste Zitat aus dem Jahr 1913 stammt von Sigmund Freud aus seinem Buch »Totem und Tabu«.
Freud stellt darin fest, dass »keine Generation imstande [sei], bedeutsamere seelische Vorgnge vor der nchsten zu verbergen«, und dass man zum Verstndnis der aufeinander folgenden »Generationsreihen« danach fragen mîsse, »welcher Mittel und Wege sich die eine Generation bedient, um ihre psychischen Zustnde auf die nchste zu übertragen.« Das zweite Zitat stammt von dem Schweizer Schriftsteller Friedrich Dîrrenmatt und beschreibt einen Gedanken, der ihn als 43jährigen 1964 am Grab seines 1881 geborenen Vaters überfallen hat: »Die Generationen îberschlagen sich wie Wellen, werden von der Zeit davongetragen, und ihre Spuren sind für sptere Generationen oft rtselhaft, oft rîhrend, selten grandios und manchmal nicht ohne höhere Komik.«
Wer heute in der çffentlichen Debatte in der Bundesrepublik mit dem Generationenbegriff argumentiert, begibt sich in die Gefahr, als Nachzîgler in einem inzwischen breitgetretenen Diskurs wahrgenommen zu werden: Hçchst oberflchlich und geschwtzig haben nmlich Feuilletons und flinke Buchmacher in den letzten zehn Jahren diesen Begriff okkupiert, um ihn in Form von Zuschreibungen wie »Generation Golf«, »Generation
... mehr
89«, »Generation Berlin«, »Generation Reform« (und einigen Dutzend weiterer solcher Wortkombinationen) verkaufsfçrdernd als Etikettierungen für einzelne Altersgruppen zu verwenden.
Die Gründe fr diesen Boom sind vielschichtig und können hier nicht erlutert werden. Aber eines ist dennoch einleitend festzustellen: Ganz unabhngig von dieser medialen Konjunktur des Generationenbegriffs besitzt er – und darauf sollten die beiden Einleitungszitate aufmerksam machen – ein bemerkenswertes Anregungspotential für eine Geschichtswissenschaft, die nicht mehr nur unpersçnliche Strukturen, Prozesse und Gesellschaftsformationen untersucht, sondern den Versuch unternimmt, der von konkreten Menschen in ihrer Zeit gelebten Geschichte, d. h.: ihrem Umgehen mit der für sie offenen Zukunft, ihren engsten und Hoffnungen, aber auch ihren Verstrickungen, ihrem Scheitern, ihren Verletzungen nachzuspüren."
Die Gründe fr diesen Boom sind vielschichtig und können hier nicht erlutert werden. Aber eines ist dennoch einleitend festzustellen: Ganz unabhngig von dieser medialen Konjunktur des Generationenbegriffs besitzt er – und darauf sollten die beiden Einleitungszitate aufmerksam machen – ein bemerkenswertes Anregungspotential für eine Geschichtswissenschaft, die nicht mehr nur unpersçnliche Strukturen, Prozesse und Gesellschaftsformationen untersucht, sondern den Versuch unternimmt, der von konkreten Menschen in ihrer Zeit gelebten Geschichte, d. h.: ihrem Umgehen mit der für sie offenen Zukunft, ihren engsten und Hoffnungen, aber auch ihren Verstrickungen, ihrem Scheitern, ihren Verletzungen nachzuspüren."
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autor: Yotam Hotam
- 2009, 1. Auflage 2009, 276 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Yotam Hotam
- Verlag: V&R unipress
- ISBN-10: 3862340686
- ISBN-13: 9783862340682
- Erscheinungsdatum: 18.11.2009
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 1.51 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Family Sharing
eBooks und Audiobooks (Hörbuch-Downloads) mit der Familie teilen und gemeinsam genießen. Mehr Infos hier.
Kommentar zu "Deutsch-Jüdische Jugendliche im »Zeitalter der Jugend« / Formen der Erinnerung"
0 Gebrauchte Artikel zu „Deutsch-Jüdische Jugendliche im »Zeitalter der Jugend« / Formen der Erinnerung“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Deutsch-Jüdische Jugendliche im »Zeitalter der Jugend« / Formen der Erinnerung".
Kommentar verfassen