Die Anfänge des Sozinianismus / Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz (PDF)
Genese und Eindringen des historisch-ethischen Religionsmodells in den universitären Diskurs der Evangelischen in Europa
Die bis zu ihrer Ausweisung im Jahr 1658 in Polen-Litauen beheimateten Sozinianer stellten eine transnational zusammengesetzte religiöse Minderheit protestantischer Herkunft dar, der es trotz der geringen Zahl ihrer Mitglieder gelang, eine bedeutende...
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Produktinformationen zu „Die Anfänge des Sozinianismus / Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz (PDF)“
Die bis zu ihrer Ausweisung im Jahr 1658 in Polen-Litauen beheimateten Sozinianer stellten eine transnational zusammengesetzte religiöse Minderheit protestantischer Herkunft dar, der es trotz der geringen Zahl ihrer Mitglieder gelang, eine bedeutende ideengeschichtliche Wirkung in Europa zu entfalten. Obwohl sie nur ca. ein Prozent der polnisch-litauischen Bevölkerung ausmachten, verfügten die Sozinianer in der Zeit von 1602 bis 1638 über ein akademisches Gymnasium und eine Druckerei in Raków, die für die Kultivierung und Verbreitung eines neuartigen Religionsmodells sorgten: Sozinianer gingen von der geschichtlichen Wandlung der religiös-sittlichen Normen im Sinne eines Perfektibilitätsprozesses aus, wobei sie, im Unterschied zu den etablierten Konfessionen, die subjektive Vernunft des Einzelnen zur letztgültigen Entscheidungsinstanz in religiösen Fragen erhoben. Dieses die Pluralität des Christentums prinzipiell bejahende, mit historisierend-philologischer Bibelexegese unterfütterte historisch-ethische Religionsmodell wurde zum Gegenstand zahlreicher Vorlesungen und Disputationen und wirkte vorbereitend auf das Aufkommen der europäischen Aufklärungstheologie. Die vorliegende Studie verfolgt jene Prozesse von ihren Ursprüngen im Denken Fausto Sozzinis an. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Ausgestaltung des historisch-ethischen Religionsmodells durch die Vertreter des Frühsozinianismus und seiner diskursiven Verarbeitung an den protestantischen Universitäten im Alten Reich und in den Niederlanden.
Autoren-Porträt von Kestutis Daugirdas
Dr. Kestutis Daugirdas ist apl. Professor an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Eberhard Karls-Universität Tübingen. Er amtiert seit 2017 als Wissenschaftlicher Vorstand an der Johannes a Lasco Bibliothek Emden.
Bibliographische Angaben
- Autor: Kestutis Daugirdas
- 2016, 1. Auflage 2016, 636 Seiten, Deutsch
- Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
- ISBN-10: 3647101427
- ISBN-13: 9783647101422
- Erscheinungsdatum: 15.08.2016
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eBook Informationen
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