Die antinomische Philosophie des Absoluten (PDF)
Die Arbeit ist für mich eine interessante, ja geradezu spannende Lektüre gewesen. Dies liegt einmal am Niveau des bearbeiteten Autors, andererseits aber auch an der sehr verständnisvollen Rekonstruktion seiner Gedanken durch den Verfasser, der mit dieser...
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Produktinformationen zu „Die antinomische Philosophie des Absoluten (PDF)“
Die Arbeit ist für mich eine interessante, ja geradezu spannende Lektüre gewesen. Dies liegt einmal am Niveau des bearbeiteten Autors, andererseits aber auch an der sehr verständnisvollen Rekonstruktion seiner Gedanken durch den Verfasser, der mit dieser Arbeit seine Fähigkeit zeigt, mit zentralen philosophischen Fragen und Themen eigenständig und schöpferisch umzugehen. In der Verstärkung durch den Verfasser ersteht vor dem Leser ein imposantes Denkgebäude, das man als philosophierender Mensch nicht mehr vergisst, wenn man es einmal verstanden hat.« (Prof. Dr. Josef Schmidt S.J.)
Lese-Probe zu „Die antinomische Philosophie des Absoluten (PDF)“
Dritter Teil: Das schlechthin Unergründliche": Gott und das Böse (S. 164-165)Einführung
Ich habe am Anfang des zweiten Teils dieser Arbeit bemerkt, daß die Ontologie Franks aus mehreren, miteinander verflochtenen und doch in einer hierarchischen Verbindung stehenden Seinsformen besteht. Diese Tendenz, die mit der Tradition der philosophia perennis" gut übereinstimmt, schließt jedoch nicht aus, daß man scharfe Zäsuren oder sogar (scheinbare) Brüche zwischen den einzelnen Seinsformen findet. Ein solcher Bruch zeigt sich wenigstens zwischen dem im ersten Teil behandelten gegenständlichen Sein" und dem im zweiten Teil analysierten seelischen Sein" des Menschen. Der wichtigste Unterschied zwischen diesen beiden Bereichen des Seins besteht offenbar darin, daß sich die geistige Tiefe, die Personalität und der Wert- und Sinncharakter des seelischen Seins" kaum oder gar nicht im gegenständlichen Sein offenbart.
Gibt es aber eine so bedeutende qualitative Kluft zwischen den genannten Seinsbereichen, dann ist es problematisch, ob und in welchem Sinne man von einer realen All-Einheit des Seins sprechen kann. Die Frage nach der Brücke" oder der Versöhnung" zwischen den erwähnten Bereichen des Seins muß aber nicht nur in dieser theoretisch-systematischen, sondern auch in zwei weiteren Hinsichten für ein Grundproblem des Denkens gehalten werden. Sofern man nämlich (zweitens) den Ursprung der gläubigen bzw. der ungläubigen Einstellungen des Menschen sucht, so stößt man wieder nur auf das eben skizzierte Problem.
Der Unglaube besteht nach Frank vor allem darin, daß man (einem ontologischen Dualismus folgend) den Wert- und Sinncharakter des seelischen" Seins ganz scharf von der sinnlosen, blinden Faktizität" des gegenständlichen Seins trennt, wodurch die höhere Ordnung und Harmonie des Seins als subjektive Einbildung" der bitteren Wahrheit der Tatsachen" gegenübergestellt wird. Dahingegen besteht das Wesen des Glaubens
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darin, daß man die Sinnlosigkeit der Welt" nur als die Oberfläche" des Seins betrachtet, die als solche nicht imstande ist, die tiefliegende Versöhnung und Harmonie zu verdecken. Ein drittes, mit dem vorausgehenden eng verbundenes Problem (das ähnlicherweise in der Frage nach der Versöhnung" wurzelt) betrifft dann die allgemeine Tragik der menschlichen Existenz. Sofern sich das menschliche Dasein
bewußt ist
, in einer ihm fremden gegenständlichen Welt zu stehen, gleichsam in diese Welt geworfen zu sein, ist das menschliche Dasein von Anfang an von der Tragik dieser Dualität und Disharmonie erfüllt und sucht aus ihr einen Ausweg."
 ,Es zeigt sich dann, daß die Welt weder die natürliche Heimat der Seele ist, noch ihr Erlebnis und daß das In-der-Welt-sein im Gegenteil ein schweres und bitteres Schicksal der Seele ist. Verwirrt und beunruhigt, erfüllt von seelischem Schmerz stehen wir vor der unabweislichen Tatsache, daß unser Selbstsein in der ganzen Unmittelbarkeit seiner Realität, in seinem vollen, unabweisbaren Anspruch auf Unendlichkeit und absolute Geltung, nur eine Waise ist, ein einsamer Vertriebener in der gegenständlichen Welt, die ihn von allen Seiten bedroht und beengt. Und genau da entsteht als Frage unseres ganzen Lebens ein grundlegendes Problem, welches im Grunde den letzten Zweck menschlichen Denkens bildet: Ist hier überhaupt eine Versöhnung möglich?" Die Zielsetzung des letzten Teils des Frankschen Hauptwerkes (wie auch seiner anderen, in diesem Zusammenhang in Betracht kommenden Schriften) kann also in der Suche nach der Versöhnung zwischen den äußeren" und inneren" Seinsformen erblickt werden, wobei es hinsichtlich dieser Versöhnung auf drei wichtige Probleme ankommt: 1. Die Möglichkeit einer Philosophie der All-Einheit, 2. Die ontologische Rechtfertigung des religiösen Glaubens, 3. Die Antwort auf die Tragik der menschlichen Existenz.
 ,Es zeigt sich dann, daß die Welt weder die natürliche Heimat der Seele ist, noch ihr Erlebnis und daß das In-der-Welt-sein im Gegenteil ein schweres und bitteres Schicksal der Seele ist. Verwirrt und beunruhigt, erfüllt von seelischem Schmerz stehen wir vor der unabweislichen Tatsache, daß unser Selbstsein in der ganzen Unmittelbarkeit seiner Realität, in seinem vollen, unabweisbaren Anspruch auf Unendlichkeit und absolute Geltung, nur eine Waise ist, ein einsamer Vertriebener in der gegenständlichen Welt, die ihn von allen Seiten bedroht und beengt. Und genau da entsteht als Frage unseres ganzen Lebens ein grundlegendes Problem, welches im Grunde den letzten Zweck menschlichen Denkens bildet: Ist hier überhaupt eine Versöhnung möglich?" Die Zielsetzung des letzten Teils des Frankschen Hauptwerkes (wie auch seiner anderen, in diesem Zusammenhang in Betracht kommenden Schriften) kann also in der Suche nach der Versöhnung zwischen den äußeren" und inneren" Seinsformen erblickt werden, wobei es hinsichtlich dieser Versöhnung auf drei wichtige Probleme ankommt: 1. Die Möglichkeit einer Philosophie der All-Einheit, 2. Die ontologische Rechtfertigung des religiösen Glaubens, 3. Die Antwort auf die Tragik der menschlichen Existenz.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Attila Szombath
- 2004, 1. Auflage, 234 Seiten, Deutsch
- Verlag: Herbert Utz Verlag
- ISBN-10: 3831603871
- ISBN-13: 9783831603879
- Erscheinungsdatum: 01.01.2004
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