Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland / Studienbücher Außenpolitik und Internationale Beziehungen (PDF)
Eine Einführung
Dieses Studienbuch bietet eine gegenwartsbezogene Einführung in die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland und ihre über fünfzigjährige Geschichte. Es behandelt systematisch die Grundlinien und Schwerpunkte dieser Außenpolitik, ihre wichtigen...
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Produktinformationen zu „Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland / Studienbücher Außenpolitik und Internationale Beziehungen (PDF)“
Dieses Studienbuch bietet eine gegenwartsbezogene Einführung in die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland und ihre über fünfzigjährige Geschichte. Es behandelt systematisch die Grundlinien und Schwerpunkte dieser Außenpolitik, ihre wichtigen Institutionen und Akteure, die entscheidenden Stationen seit der Gründung der Bundesrepublik und die Einbindung des Landes in europäische und atlantische Strukturen. Neben den grundlegenden Aspekten befasst sich diese Einführung besonders mit der Entwicklung der deutschen Außenpolitik seit dem weltpolitischen Umbruch 1989/90.
Lese-Probe zu „Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland / Studienbücher Außenpolitik und Internationale Beziehungen (PDF)“
Erster Teil: Außenpolitik neuer Art oder traditionelles Großmachtstreben (S. 15) 1. Nationales Selbstbewusstsein und außenpolitische Normalität
Egon Bahr (2003) hat als Motto für sein Buch "Der deutsche Weg" eine Gedichtzeile von Hermann Hesse gewählt: "... nimm Abschied und gesunde". Diese Aufforderung richtet sich an die deutsche Außenpolitik. Abschied soll sie nehmen von ihrer krankmachenden Fixiertheit auf die Vergangenheit.
Denn damit würde der außenpolitische Handlungshorizont des Staates künstlich eingeengt: "Normal ist, dass jeder Staat seine Interessen vertritt und versucht, seine Ziele durchzusetzen, ohne sich von seiner Vergangenheit lähmen zu lassen" (137) ... "Wir brauchen keine Angst vor uns selbst zu haben ...
Eine Abart der Scheu vor Normalität ist die Angst vor Singularität. Als der Bundeskanzler (G. Schröder) zum ersten Mal vom deutschen Weg sprach, wiederholte sich reflexhaft die Sorge der Welt vor dem abschreckenden deutschen Weg aus der Vergangenheit. Und das eigene Land verstärkte sogar das Echo! Als ob es deutsches Schicksal bleiben müsste, uns die ewige Lernunfähigkeit zu bescheinigen" (137f.). Ganz ähnlich argumentiert der Historiker Gregor Schöllgen (2003).
Auch für ihn vollzieht sich gegenwärtig eine mit den weltpolitischen Strukturumbrüchen 1989/90 bereits vorprogrammierte grundlegende Veränderung der deutschen Außenpolitik. "Mit der am 3. Oktober 1990 vollzogenen Vereinigung, also innerhalb nicht einmal eines Jahres, war die Republik nicht mehr eine im Windschatten des Ost-West-Konflikts prosperierende Wirtschaftsmacht ohne vollständige politische Souveränität, ohne umfassende politische oder militärische Handlungsfähigkeit, Deutschland war fortan ein Nationalstaat wie andere auch, mit dem Potenzial einer europäischen Großmacht" (12).
Im Frühling und Sommer 2004 organisierte die Zeitschrift WeltTrends eine fachwissenschaftliche Debatte unter Außenpolitikexperten zur deut- schen Außenpolitik seit
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den Auseinandersetzungen über den Irak-Krieg 2002/2003. In dieser viele unterschiedliche Aspekte zur Sprache bringenden Debatte meldeten sich vor allem auch eine Reihe von Kritikern der Sichtweisen von Bahr und Schöllgen zu Wort.
Hans J. Gießmann (2004) formulierte, stellvertretend für viele andere, seine Einwände folgendermaßen: "Was manche wissenschaftlichen Beobachter heute verharmlosend als ,Normalisierung` oder gar ,Befreiung` der deutschen Außenpolitik von den ,Fesseln der Vergangenheit` bewerten, wirft in Wahrheit die wichtigste grundgesetzliche Lehre aus der nationalen Katastrophe der Deutschen im 20. Jahrhundert willentlich über Bord. Die Hoffnung auf mehr Gestaltungskraft und Einflussfähigkeit deutscher Außenpolitik allein durch Mitbestimmung im Konzert der Großen ist und bleibt eine Fiktion.
Sie ist im Übrigen provinziell beschränkt und knüpft zudem an Weltordnungsvorstellungen an, die von kaum jemandem noch als zukunftstauglich angesehen werden" (42f.). Mit diesen Aussagen ist das Terrain einer politischen und einer politikwissenschaftlichen Kontroverse abgesteckt, die nach 1990 ein paar Jahre lang eher leise vor sich hingeschwelt hat, bis sie dann im Bundestagswahlkampf 2002 durch ein paar saftige Kanzlerworte an die Adresse des amerikanischen Präsidenten Bush zum Lodern gebracht wurde.
Es geht bei dieser Kontroverse gleich um eine Reihe von Fragen. Ein Teil davon richtet sich an die "neue deutsche Außenpolitik" nach der Vereinigung Deutschlands, ein anderer Teil aber auch rückblickend auf die Außenpolitik der alten Bundesrepublik und ihre Rahmenbedingungen und Grundentscheidungen:
- Schlüsselbegriffe dieser Kontroverse sind Normalität, Kontinuität, Gestaltungsmacht.
- Welche Interessen und Werte sollen von der deutschen Außenpolitik verfolgt und durchgesetzt werden? Inwieweit gehören auch die Streitkräfte zu den Instrumenten der deutschen Außenpolitik?
- Zu den wichtigsten Politikfeldern, die dabei in das Blickfeld geraten, gehören die deutsch-französischen Beziehungen, die Europa-Politik, das transatlantische Verhältnis.
Aber es geht auch um allgemeine weltpolitische Fragen, und zwar sowohl auf der konzeptionellen, als auch auf der handwerklichen Ebene.
- Die an der Kontroverse Beteiligten unterscheiden sich auch nicht zuletzt durch ein anderes Verständnis von Politik, von Außenpolitik und internationalen Beziehungen. Sie vertreten sehr unterschiedliche Auffassungen von dem, was in der Weltpolitik zukunftstauglich und was als anachronistisch oder als utopisch (beide Begriffe hier in ihrer einseitig negativen Bedeutung verwendet) abzutun ist.
Hans J. Gießmann (2004) formulierte, stellvertretend für viele andere, seine Einwände folgendermaßen: "Was manche wissenschaftlichen Beobachter heute verharmlosend als ,Normalisierung` oder gar ,Befreiung` der deutschen Außenpolitik von den ,Fesseln der Vergangenheit` bewerten, wirft in Wahrheit die wichtigste grundgesetzliche Lehre aus der nationalen Katastrophe der Deutschen im 20. Jahrhundert willentlich über Bord. Die Hoffnung auf mehr Gestaltungskraft und Einflussfähigkeit deutscher Außenpolitik allein durch Mitbestimmung im Konzert der Großen ist und bleibt eine Fiktion.
Sie ist im Übrigen provinziell beschränkt und knüpft zudem an Weltordnungsvorstellungen an, die von kaum jemandem noch als zukunftstauglich angesehen werden" (42f.). Mit diesen Aussagen ist das Terrain einer politischen und einer politikwissenschaftlichen Kontroverse abgesteckt, die nach 1990 ein paar Jahre lang eher leise vor sich hingeschwelt hat, bis sie dann im Bundestagswahlkampf 2002 durch ein paar saftige Kanzlerworte an die Adresse des amerikanischen Präsidenten Bush zum Lodern gebracht wurde.
Es geht bei dieser Kontroverse gleich um eine Reihe von Fragen. Ein Teil davon richtet sich an die "neue deutsche Außenpolitik" nach der Vereinigung Deutschlands, ein anderer Teil aber auch rückblickend auf die Außenpolitik der alten Bundesrepublik und ihre Rahmenbedingungen und Grundentscheidungen:
- Schlüsselbegriffe dieser Kontroverse sind Normalität, Kontinuität, Gestaltungsmacht.
- Welche Interessen und Werte sollen von der deutschen Außenpolitik verfolgt und durchgesetzt werden? Inwieweit gehören auch die Streitkräfte zu den Instrumenten der deutschen Außenpolitik?
- Zu den wichtigsten Politikfeldern, die dabei in das Blickfeld geraten, gehören die deutsch-französischen Beziehungen, die Europa-Politik, das transatlantische Verhältnis.
Aber es geht auch um allgemeine weltpolitische Fragen, und zwar sowohl auf der konzeptionellen, als auch auf der handwerklichen Ebene.
- Die an der Kontroverse Beteiligten unterscheiden sich auch nicht zuletzt durch ein anderes Verständnis von Politik, von Außenpolitik und internationalen Beziehungen. Sie vertreten sehr unterschiedliche Auffassungen von dem, was in der Weltpolitik zukunftstauglich und was als anachronistisch oder als utopisch (beide Begriffe hier in ihrer einseitig negativen Bedeutung verwendet) abzutun ist.
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Autoren-Porträt von Wilfried von Bredow
Professor Dr. Wilfried von Bredow lehrt Politikwissenschaft an der Universität Marburg.
Bibliographische Angaben
- Autor: Wilfried von Bredow
- 2007, 2006, 297 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 353190129X
- ISBN-13: 9783531901299
- Erscheinungsdatum: 10.10.2007
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 1.18 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Pressezitat
"Wer eine solide und klar durchdachte Zusammenfassung der Forschung über die Außenpolitik der Bundesrepublik auf dem aktuellen Stand zur Hand haben möchte, sollte von Bredows Lehrbuch im Regal haben." BIPS - Beiträge zur Internationalen Politik und Sicherheit, 01/2007"´[...] von Bredow ist ein exzellenter Kenner seines Faches Politikwissenschaft, der außerdem noch schreiben kann." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.12.2006
"Explizit als Lehrbuch konzipiert ist auch diese am elegantesten formulierte, intellektuell anregendste, freilich auch etwas elliptische Einführung: voller kluger Apercus, aber gelegentlich eher andeutend als mit ausführlichen Argumentationen." IP - Internationale Politik, 10/2006
"Das Buch ist sehr gut geschrieben, verfasst von einem Kenner mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Materie [...]." Neue Zürcher Zeitung, 28./29.10.2006
"Das Buch [...] hilft Lehrenden bei der Strukturierung von Seminaren. Für Studierende sind Struktur und Gestaltungsweise des Buches [...] ideal. Damit wird das Buch [...] den vom Autor proklamierten Ansprüchen gerecht." www.e-politik.de, 18.04.2006
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