Die Darstellung psychischer Störungen im Film (PDF)
Die Darstellung psychischer Störungen im Film ist ein Spiegel der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Betroffenen. Die vorliegende Studie verschafft einen Überblick über den aktuellen Bestand einschlägiger Medienprodukte und diskutiert deren didaktische...
Leider schon ausverkauft
eBook
41.10 €
20 DeutschlandCard Punkte sammeln
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Die Darstellung psychischer Störungen im Film (PDF)“
Die Darstellung psychischer Störungen im Film ist ein Spiegel der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Betroffenen. Die vorliegende Studie verschafft einen Überblick über den aktuellen Bestand einschlägiger Medienprodukte und diskutiert deren didaktische Bedeutung. Teil I befasst sich mit den Möglichkeiten und Grenzen der filmischen Darstellung psychischer Störungen. In Teil II steht zur Analyse der Thematik das Störungsgebiet der Verwahrlosung bei Kindern und Jugendlichen im Zentrum. Es werden zehn Filmbeispiele bezüglich Symptomatik, Pathogenese, Diagnostik und Behandlung vertiefend betrachtet. Teil III listet 300 Spiel- und Dokumentarfilme zur Psychopathologie des Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalters auf und gliedert diese nach Störungen und Krankheitsbildern. Die Filme sind mit den wichtigsten filmographischen Angaben versehen und enthalten zudem Angaben zum Inhalt sowie zur Psychopathologie.
Lese-Probe zu „Die Darstellung psychischer Störungen im Film (PDF)“
Teil I: Das Filmmedium - Charakteristika der filmischen Darstellung psychischer Störungen (S. 25-26)1. Filmgattungen und ihr Zugang zur Psychopathologie
Grundsätzlich gibt es zwei Arten, wie der Film psychische Störungen veranschaulichen kann: im Spielfilm durch die Darstellung von Menschen mit psychischen Störungen anhand von Schauspielern, im Dokumentarfilm durch Menschen, die von dieser Störung direkt betroffen sind. Trotz dieser Unterscheidung kann Fiktionales und Nicht-Fiktionales in beiden Filmgattungen beobachtet werden. So kann beispielsweise ein Spielfilm auf einer wahren Geschichte beruhen, womit nichtfiktionale Elemente in den Film einfliessen. Oder der Dokumentarfilm enthält Sequenzen, in denen Begebenheiten nachgestellt werden, wodurch er fiktionale Elemente enthält. Diese Unterscheidung kann nicht so klar vorgenommen werden und soll im folgenden näher beschrieben werden.
1.1 Die Eigenheiten des Spielfilms
Spielfilm: das Spiel und der Ernstfall
Das Bezeichnende am Spielfilm ist das Spiel, das heisst, das "So-tunals-ob", das dem Spiel eigen ist (vgl. Boeckmann, 1991a, S. 90). Wenn wir uns im Fernsehen einen Western ansehen und dabei zwei Revolverhelden zuschauen, wie sie sich ernst in die Augen blicken, sich gegenseitig bedrohen, wissen wir eigentlich, dass es sich nicht um einen realen Ernstfall handelt, dass der Kampf nur gespielt ist. Der Schauspieler empfindet nicht den Hass, den er seinem Rivalen gegenüber so echt zum Ausdruck bringt. Genausowenig empfindet er die Liebe, die er seiner Liebsten gegenüber bekundet. Liebe und Hass scheinen echt, sind es aber in Tat und Wahrheit nicht. Der Schauspieler spielt diese Gefühle, und wir empfinden sie als Zuschauer als echt und authentisch - vorausgesetzt, sie werden gut gespielt.
Die Gefühlswelt der jungen Frau wird in sehr überzeugender und berührender Weise dargestellt. Die Handlung des Films wird als wirklich erlebt. Wir denken nicht bei jeder Sequenz,
... mehr
dass alles nur gespielt ist, sondern wir tauchen ein in die Geschehnisse und glauben an das, was gezeigt wird. Würde uns jemand danach fragen, so wüssten wir dennoch, dass wir uns einen Spielfilm angeschaut haben. Trotzdem bliebe aber der Gedanke zurück, dass der Film uns einen möglichen Ausschnitt aus der Wirklichkeit vermittelt, dass er uns gezeigt hat, wie es sein könnte. Besonders unterstützt wird dieser Bezug zur Wirklichkeit dann, wenn am Anfang eines Spielfilms der Hinweis eingeblendet wird, dass der Film auf einer wahren Begebenheit beruht.
Die Handlung wird schon durch diesen ersten Hinweis eng mit der Realität verknüpft, ehe der Film auf seine Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft hin geprüft werden konnte.
Filme, die nicht mit dem Attribut "true story" versehen werden, müssen aber keinesfalls weniger authentisch wirken. Dies hängt davon ab, auf welchem Hintergrund sie konzipiert wurden. Nicht jeder Film erzählt eine authentische Geschichte vom Anfang bis zum Schluss. Doch in sehr vielen Filmen sind Fragmente von wahren Geschichten - auch von verschiedenen! - enthalten und werden zu einem Ganzen zusammengefügt. Um der Realität, hier der jeweiligen psychischen Störung, möglichst nahe zu kommen, gibt es verschiedene Zugangsmöglichkeiten. Filmschaffende und Schauspieler können anhand von Biographien, Zeitungsberichten, persönlichen Erfahrungen und Gesprächen mit psychisch gestörten Menschen und deren Angehörigen zu den Themen kommen, die sie filmisch darstellen wollen. Bei "Psychopathologie-Filmen" sind Intuition, besonderes Einfühlungsvermögen und Beobachtungsgabe von Seiten der Schauspieler sowie der Filmschaffenden wichtig, um einen Hintergrund zu schaffen, auf dem die filmische Darstellung an Echtheit und Überzeugungskraft gewinnen kann. Ohne diese Hilfsmittel ist es unmöglich, sich einem Thema wie der Darstellung psychischer Störungen zu nähern. Bei der Darstellung der emotionalen Seite einer psychischen Störung sind diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung. Die innerseelischen, nicht direkt beobachtbaren Prozesse muss ein Schauspieler nachempfinden, um sie in adäquater Weise ausdrücken zu können.
Der Spielfilm vermag das Nicht-Reale wie die beschriebenen Wahnwelten, die nur vom Patienten als real existierend wahrgenommen werden können, optisch betrachtbar zu machen. Das Unwirkliche kann dabei so dargestellt werden, dass wir es als ebenso realistisch wie die Wirklichkeit erleben (vgl. Rotzler, 1960, S. 147).
Die Handlung wird schon durch diesen ersten Hinweis eng mit der Realität verknüpft, ehe der Film auf seine Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft hin geprüft werden konnte.
Filme, die nicht mit dem Attribut "true story" versehen werden, müssen aber keinesfalls weniger authentisch wirken. Dies hängt davon ab, auf welchem Hintergrund sie konzipiert wurden. Nicht jeder Film erzählt eine authentische Geschichte vom Anfang bis zum Schluss. Doch in sehr vielen Filmen sind Fragmente von wahren Geschichten - auch von verschiedenen! - enthalten und werden zu einem Ganzen zusammengefügt. Um der Realität, hier der jeweiligen psychischen Störung, möglichst nahe zu kommen, gibt es verschiedene Zugangsmöglichkeiten. Filmschaffende und Schauspieler können anhand von Biographien, Zeitungsberichten, persönlichen Erfahrungen und Gesprächen mit psychisch gestörten Menschen und deren Angehörigen zu den Themen kommen, die sie filmisch darstellen wollen. Bei "Psychopathologie-Filmen" sind Intuition, besonderes Einfühlungsvermögen und Beobachtungsgabe von Seiten der Schauspieler sowie der Filmschaffenden wichtig, um einen Hintergrund zu schaffen, auf dem die filmische Darstellung an Echtheit und Überzeugungskraft gewinnen kann. Ohne diese Hilfsmittel ist es unmöglich, sich einem Thema wie der Darstellung psychischer Störungen zu nähern. Bei der Darstellung der emotionalen Seite einer psychischen Störung sind diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung. Die innerseelischen, nicht direkt beobachtbaren Prozesse muss ein Schauspieler nachempfinden, um sie in adäquater Weise ausdrücken zu können.
Der Spielfilm vermag das Nicht-Reale wie die beschriebenen Wahnwelten, die nur vom Patienten als real existierend wahrgenommen werden können, optisch betrachtbar zu machen. Das Unwirkliche kann dabei so dargestellt werden, dass wir es als ebenso realistisch wie die Wirklichkeit erleben (vgl. Rotzler, 1960, S. 147).
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autor: Katharina Pupato
- 2002, Deutsch
- Verlag: Peter Lang AG
- ISBN-10: 3906767396
- ISBN-13: 9783906767390
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 1.72 MB
- Mit Kopierschutz
Kopierschutz
Dieses eBook können Sie uneingeschränkt auf allen Geräten der tolino Familie lesen. Zum Lesen auf sonstigen eReadern und am PC benötigen Sie eine Adobe ID.
Kommentar zu "Die Darstellung psychischer Störungen im Film"
0 Gebrauchte Artikel zu „Die Darstellung psychischer Störungen im Film“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Die Darstellung psychischer Störungen im Film".
Kommentar verfassen