Die Politisierung der Volksaufkärung im 18. Jahrhundert (PDF)
»Fortschritt« oder schrittweise Etablierung einer neuen, dem Ideal der Aufklärung zuwiderlaufenden Qualität der Herrschaft?
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, , Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entwickelte sich in ganz Europa zunehmend ein...
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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, , Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entwickelte sich in ganz Europa zunehmend ein ökonomisch-rationales Denken, das als Ziel eine Umgestaltung der Gesellschaft nach "vernünftigen" Grundsätzen postulierte.
Die auf naturwissenschaftlichen Entdeckungen und wissenschaftsphilosophischen Entwürfen des 17. Jahrhunderts fußende Denkrichtung der Aufklärung entfaltete eine Eigendynamik, die für das europäische Kulturverständnis nicht ohne Folgen bleiben sollte. Sie trieb einem vielschichtigen und wechselseitigen Lernprozess mit jeweils landesspezifischen Akzentuierungen und über unterschiedliche Wege doch auch Entwicklungen voran, die, von der Aufklärung als einer ursprünglich ökonomisch-rationellen Bewegung zwar offenbar nicht intendiert, in der Konsequenz aber zu ihrer Politisierung und auf lange Sicht schließlich zur Herausbildung jener bürgerlichen Gesellschaften führte, in denen wir heute noch leben.
Die »Politisierung« der Aufklärung im deutsprachigen Raum ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit, die Kants Definition von Aufklärung aufgrund der darin angelegten Suggestion, mittels Herausbildung der autonomen Vernunft jeglicher Fremdherrschaft entgegenwirken zu können, zum Anlass nimmt, um zu fragen, ob »die« Aufklärung als »Fortschritt« oder als schrittweise Etablierung einer neuen, möglicherweise dem Ideal »der« Aufklärung zuwiderlaufenden Herrschaft - wie dies bspw. Max Horkheimer und Theodor W. Adorno unter dem Eindruck des Nationalsozialismus in "Dialektik der Aufklärung" (1944) behauptet hatten - zu werten ist.
Zur annähernden Klärung dieser Frage wird in einem ersten Schritt der Prozess der politischen Bewusstseinsbildung der Aufklärer darzustellen sein. Da Aufklärung nicht nur Selbstaufklärung, sondern aufgrund fehlender Bildung zumeist auch Aufklärung von anderen einschließt, werden nach einer kurzen Definition des Begriffes »Volk« in einem zweiten Schritt sowohl die theoretischen Konzeptionen als auch die Praxis »der« Volksaufklärung samt ihrer »Politisierung« sowie die sozialen Implikationen aufgeklärter Theorie und Praxis für »das Volk« zu betrachten sein, ehe in einem letzten Schritt der Versuch unternommen wird, die übergeordnete Fragestellung dieser Arbeit zu klären. Da die »Politisierung« von Aufklärung als Wegbereiterin für die moderne Bildungspolitik gelten, sie insofern auch als ein andauerndes Phänomen verstanden kann, sei dabei ein Blick in die Gegenwart gewährt.
Die auf naturwissenschaftlichen Entdeckungen und wissenschaftsphilosophischen Entwürfen des 17. Jahrhunderts fußende Denkrichtung der Aufklärung entfaltete eine Eigendynamik, die für das europäische Kulturverständnis nicht ohne Folgen bleiben sollte. Sie trieb einem vielschichtigen und wechselseitigen Lernprozess mit jeweils landesspezifischen Akzentuierungen und über unterschiedliche Wege doch auch Entwicklungen voran, die, von der Aufklärung als einer ursprünglich ökonomisch-rationellen Bewegung zwar offenbar nicht intendiert, in der Konsequenz aber zu ihrer Politisierung und auf lange Sicht schließlich zur Herausbildung jener bürgerlichen Gesellschaften führte, in denen wir heute noch leben.
Die »Politisierung« der Aufklärung im deutsprachigen Raum ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit, die Kants Definition von Aufklärung aufgrund der darin angelegten Suggestion, mittels Herausbildung der autonomen Vernunft jeglicher Fremdherrschaft entgegenwirken zu können, zum Anlass nimmt, um zu fragen, ob »die« Aufklärung als »Fortschritt« oder als schrittweise Etablierung einer neuen, möglicherweise dem Ideal »der« Aufklärung zuwiderlaufenden Herrschaft - wie dies bspw. Max Horkheimer und Theodor W. Adorno unter dem Eindruck des Nationalsozialismus in "Dialektik der Aufklärung" (1944) behauptet hatten - zu werten ist.
Zur annähernden Klärung dieser Frage wird in einem ersten Schritt der Prozess der politischen Bewusstseinsbildung der Aufklärer darzustellen sein. Da Aufklärung nicht nur Selbstaufklärung, sondern aufgrund fehlender Bildung zumeist auch Aufklärung von anderen einschließt, werden nach einer kurzen Definition des Begriffes »Volk« in einem zweiten Schritt sowohl die theoretischen Konzeptionen als auch die Praxis »der« Volksaufklärung samt ihrer »Politisierung« sowie die sozialen Implikationen aufgeklärter Theorie und Praxis für »das Volk« zu betrachten sein, ehe in einem letzten Schritt der Versuch unternommen wird, die übergeordnete Fragestellung dieser Arbeit zu klären. Da die »Politisierung« von Aufklärung als Wegbereiterin für die moderne Bildungspolitik gelten, sie insofern auch als ein andauerndes Phänomen verstanden kann, sei dabei ein Blick in die Gegenwart gewährt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jacqueline Hänig
- 2015, 1. Auflage, 22 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3668084270
- ISBN-13: 9783668084278
- Erscheinungsdatum: 10.11.2015
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