Die zankende Zunft (PDF)
Historische Kontroversen in Deutschland nach 1945
History research in Germany has repeatedly given rise to broader public debates. Fritz Fischer¿s writings about World War I, for example, published in the early 1960s, broke the ground for a critical treatment of German national history. The "historian...
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Produktinformationen zu „Die zankende Zunft (PDF)“
History research in Germany has repeatedly given rise to broader public debates. Fritz Fischer¿s writings about World War I, for example, published in the early 1960s, broke the ground for a critical treatment of German national history. The "historian dispute" of the 1980s, on the other hand, concerned the uniqueness of the Holocaust and brought the internal quarrel of the experts to the forefront of public discussion. The later debate concerning the reunification of Germany and the controversy surrounding Goldhagen¿s book "Hitler¿s Willing Executioners" were proof of how modern historians can become catalysts for broad public discussions.The major historical controversies in the recent past have changed the political landscape of Germany. At the same time they have made contemporary history more amenable to critical questioning and innovations. This volume discusses the most important debates and puts each of them in the respective context of expert discussion and media-led communication. It is thus also a sort of introduction to the history of the discipline via the most important issues in recent times.
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"6. Die Goldhagen-Debatte: Zeitgeschichte zwischen Medien und Moral in den 1990er Jahren (S. 139-140)Die deutsche Vereinigung hatte bei nicht wenigen westdeutschen Intellektuellen die Befürchtung aufkommen lassen, mit der Rückkehr des Nationalstaats in die deutsche Geschichte sollten deren dunkle Kapitel nun endgültig ›entsorgt‹ werden. Nur wenige Wochen nach dem 3. Oktober 1990 warnte beispielsweise Karl-Heinz Janßen in der Zeit eindringlich vor dem Verlangen, die jüngste Vergangenheit »ad acta zu legen«.
Der Feuilleton- Redakteur der Hamburger Wochenzeitung, der bereits die Fischer- Kontroverse kommentiert und Habermas’ Auftakt zum ›Historikerstreit‹ lanciert hatte, bekräftigte vielmehr den durch eben jene Debatten gewonnenen geschichtspolitischen Konsens der alten Bundesrepublik: »Unsere Nation trägt an einer doppelten Kriegsschuld. Der Zweite Weltkrieg war die Fortsetzung des Ersten, der abermalige Versuch Deutschlands, nach der Weltherrschaft zu greifen«, schrieb Janßen in deutlicher Reminiszenz an die Fischer-Kontroverse, deren Errungenschaften, so klang es, dreißig Jahre später in die Berliner Republik transferiert werden sollten.
Als wiederum die Zeit sechs Jahre später den bislang letzten größeren zeithistorischen Streitfall in der deutschen Medienöffentlichkeit auslöste, zeigte sich jedoch, daß Befürchtungen dieser Art gänzlich unbegründet waren: Die Aufnahme der Thesen des jungen US-amerikanischen Politologen Daniel Goldhagen, der in seiner Dissertation ber die Täter des Holocaust diese als »ganz gewöhnliche Deutsche« beschrieben hatte, machte deutlich, daß von einer voranschreitenden ›Entsorgung‹ der NS-Vergangenheit im vereinigten Deutschland keine Rede sein konnte.
Die Zustimmung, mit der Goldhagen gerade von der jüngeren
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Generation in der Bundesrepublik begrüßt wurde, gab manchem Kommentator eher Anlaß zur Sorge, ob in Deutschland die Bereitschaft zur bernahme historischer Schuld nicht inzwischen die Fähigkeit zum kritischen Umgang mit zeitgeschichtlicher Literatur bersteige. Mit der Kontroverse um Goldhagen, an der sich Historiker aus Ostdeutschland brigens kaum beteiligten – zumindest fanden sie kaum Gehör –, schien Mitte der 1990er Jahre die Auseinandersetzung um die zweite deutsche Diktatur wieder hinter die Erinnerung an die erste zurückzutreten.
Die Bundesrepublik kehrte damit gewissermaßen, wie Rainer Eckert im September 1996 mit einigem Bedauern schrieb, zu ihrem »Normal-Diskurs« zurück.4 Doch die Goldhagen-Debatte ging weit ber deutschdeutsche Befindlichkeiten hinaus: Sie war die erste größere zeithistorische Kontroverse in Deutschland, die in einem transnationalen Kommunikations- und Erinnerungsraum ausgetragen wurde."
Die Bundesrepublik kehrte damit gewissermaßen, wie Rainer Eckert im September 1996 mit einigem Bedauern schrieb, zu ihrem »Normal-Diskurs« zurück.4 Doch die Goldhagen-Debatte ging weit ber deutschdeutsche Befindlichkeiten hinaus: Sie war die erste größere zeithistorische Kontroverse in Deutschland, die in einem transnationalen Kommunikations- und Erinnerungsraum ausgetragen wurde."
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Autoren-Porträt von Klaus Große Kracht
Dr. Klaus Große Kracht ist Nachwuchsgruppenleiter der Graduiertenschule im Exzellencluster »Religion und Politik« der Universität Münster.
Bibliographische Angaben
- Autor: Klaus Große Kracht
- 2011, 2. Auflage 2011, 224 Seiten, Deutsch
- Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
- ISBN-10: 3647362808
- ISBN-13: 9783647362809
- Erscheinungsdatum: 16.06.2011
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