Ehre als Thema im Ethikunterricht (PDF)
Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff der Ehre weckt widersprüchliche Assoziationen. Auf der einen Seite...
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Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff der Ehre weckt widersprüchliche Assoziationen. Auf der einen Seite stehen Bilder von öffentlichen Ehrungen, ehrenwerten Damen und Herren und herausragenden Persönlichkeiten, auf der anderen solche von Ehrenmördern und unterdrückte Frauen. Mit der Ehre sind Hoch- und Geringschätzung zugleich verbunden, je nachdem, um welche Personengruppe es sich handelt. Ich möchte in dieser Arbeit der Frage nachgehen, wie es zu diesem Widerspruch kommt.
Eine Zeitlang wurde die These vertreten, dass Ehre in der „modernen Gesellschaft“ seine Relevanz verloren hat. Im Lichte „moderner“ Werte von Freiheit und Gleichheit erschien Ehre als archaisches Relikt, welches durch zunehmende Rationalisierung und Individualisierung der Gesellschaft dem Untergang geweiht sei3. Ehre wurde vor allem von der Anthropologie als ein Wesensmerkmal „traditioneller“4 Gesellschaften beschrieben und dabei auf die Unterordnung des Individuums unter das Kollektiv und von Frauen unter Männer reduziert5. So galt Ehre für lange Zeit als eine „vormoderne“ Praxis, die historisch in die europäische Vergangenheit und geographisch in die europäische Peripherie verlagert wurde. Erst kürzlich wurde der Begriff der Ehre wiederentdeckt, wobei sich zwei Linien des Begriffsverständnisses erkennen lassen. Während die einen „moderne Ehre“ deutlich von der „traditionellen“ abgrenzen6 und sich damit einer orientalistischen Unterscheidung zwischen „Tradition“ und „Moderne“ bedienen, betonen andere die Kontinuität von früheren und heutigen Praxen der Ehre7.
[...]
1 Berger, „Exkurs über den Begriff der Ehre und seinen Nidergang“, 75.
2 Oprisko, Honor, 5.
3 Berger, „On the Obsolescence of the Concept of Honor“.
4 Ich verwende Begriffe, wie „traditionell“, „modern“, „westlich“ oder „Orient“ in Anführungszeichen, um auf ihren konstruierten Charakter hinzuweisen. Ich argumentiere, dass Ehre Teil eines Diskurses ist, der die Unterscheidung „Tradition“/„Moderne“ bzw. „Westen“/„Orient“ erst hervorbringt und „die Tradition“/„den Orient“ gegenüber „der Moderne“/ „dem Westen“ abwertet. Siehe dazu Kapitel 6.
5 Herzfeld, Anthropology through the Looking-glass.
6 Krause, „The Politics of Distinction and Disobedience“; Cunningham, Modern Honor.
7 Oprisko, Honor; Kaufman, „Understanding Honor“.
Eine Zeitlang wurde die These vertreten, dass Ehre in der „modernen Gesellschaft“ seine Relevanz verloren hat. Im Lichte „moderner“ Werte von Freiheit und Gleichheit erschien Ehre als archaisches Relikt, welches durch zunehmende Rationalisierung und Individualisierung der Gesellschaft dem Untergang geweiht sei3. Ehre wurde vor allem von der Anthropologie als ein Wesensmerkmal „traditioneller“4 Gesellschaften beschrieben und dabei auf die Unterordnung des Individuums unter das Kollektiv und von Frauen unter Männer reduziert5. So galt Ehre für lange Zeit als eine „vormoderne“ Praxis, die historisch in die europäische Vergangenheit und geographisch in die europäische Peripherie verlagert wurde. Erst kürzlich wurde der Begriff der Ehre wiederentdeckt, wobei sich zwei Linien des Begriffsverständnisses erkennen lassen. Während die einen „moderne Ehre“ deutlich von der „traditionellen“ abgrenzen6 und sich damit einer orientalistischen Unterscheidung zwischen „Tradition“ und „Moderne“ bedienen, betonen andere die Kontinuität von früheren und heutigen Praxen der Ehre7.
[...]
1 Berger, „Exkurs über den Begriff der Ehre und seinen Nidergang“, 75.
2 Oprisko, Honor, 5.
3 Berger, „On the Obsolescence of the Concept of Honor“.
4 Ich verwende Begriffe, wie „traditionell“, „modern“, „westlich“ oder „Orient“ in Anführungszeichen, um auf ihren konstruierten Charakter hinzuweisen. Ich argumentiere, dass Ehre Teil eines Diskurses ist, der die Unterscheidung „Tradition“/„Moderne“ bzw. „Westen“/„Orient“ erst hervorbringt und „die Tradition“/„den Orient“ gegenüber „der Moderne“/ „dem Westen“ abwertet. Siehe dazu Kapitel 6.
5 Herzfeld, Anthropology through the Looking-glass.
6 Krause, „The Politics of Distinction and Disobedience“; Cunningham, Modern Honor.
7 Oprisko, Honor; Kaufman, „Understanding Honor“.
Autoren-Porträt von Felix Mayer
Ich heiße Felix Mayer und bin angehender Lehrer in den Fächern Ethik und Sozialkunde. Die Texte, die ich auf GRIN veröffentliche, sind im Rahmen meines Studiums der Philosophie und Politikwissenschaft an der Universität Regensburg, der Marmara-Universität Istanbul, der Humboldt-Universität sowie der Freien Universität Berlin entstanden. Inhaltlich geht es dabei um Fragen der Ethik, der multikulturellen Gesellschaft und interkultureller Pädagogik. Neben meinen Studieninhalten waren auch meine Studien- und Arbeitsaufenthalte in der Türkei, meine pädagogischen Erfahrungen an verschiedenen Schulen in Berlin und in Balikesir, Türkei, sowie mein Engagement bei einem Berliner Mentoring-Projekt prägend für mich und stellen einen wichtigen Einflussfaktor für die wissenschaftlichen Arbeiten dar, die ich in den letzten Jahren verfasst habe.
Bibliographische Angaben
- Autor: Felix Mayer
- 2014, 75 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3656680043
- ISBN-13: 9783656680048
- Erscheinungsdatum: 25.06.2014
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 0.72 MB
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