Eine kritische Betrachtung des Balkansprachbundes (PDF)

Das Thema dieser Arbeit ist eine kritische Betrachtung des Begriffes Balkansprachbund aufzuzeigen. Der Begriff Sprachbund ist in der Balkanlinguistik der umstrittenste überhaupt: von einigen immer aufs Neue definiert, von anderen als unsinnig abgelehnt, von nicht wenigen Balkanlinguisten als Grundbegriff gebraucht. Als Modell eines Sprachbundes gelten die sogenannten Balkansprachen (Albanisch, Rumänisch, Neugriechisch, Bulgarisch, Makedonisch, Serbokroatisch), die miteinander durch verschiedene gemeinsame, jedoch nicht für alle gleichzeitig geltende Erscheinungen verbunden sind, z.B. Fehlen des Infinitivs im Albanischen, Bulgarischen, Makedonischen und Neugriechischen; postpositiver Artikel im Albanischen, Bulgarischen, Makedonischen und Rumänischen. (Conrad (Hrsg.) (1984)) Augenblicklich soll dieser Beitrag nicht nur beschreibend sein, sondern sich auch an folgende Fragestellung orientieren: Inwiefern finden sich die erprobten Resultate der Balkanlinguistik in den Definitionsansätzen des Begriffs Sprachbund wieder? Um diesen Fragestellungen gerecht zu werden, halte ich es für notwendig, mich erst kurz mit dem Begriff Sprachbund, sowie den Ergebnissen der Balkanlinguistik auseinanderzusetzen und anschließend kritisch ein Pro und Contra des Begriffes Balkansprachbund aufzuzeigen.