Eltern-Ratgeber bei Onlinesucht: 'Abitur in Azeroth?' (PDF)
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Onlinesucht ist längst kein Tabuthema mehr und betrifft schon über 2,5 Millionen Menschen in Deutschland. Von Onlinesucht spricht man, wenn der Anwender das Internet nicht in sein Leben integriert, sondern sein Leben ins Internet.Ein pathologischer Medienmissbrauch kann zum Jobverlust, Schulschwänzern, zu Aggressionsschüben und letztlich zur Entsozialisierung führen. Nicht selten verlieren Menschen jedes Alters den Bezug zum realen Leben.Immer noch gibt es seitens der Betroffenen, aber auch derer Angehörigen, eine große Hemmschwelle, das Problem beim Namen zu nennen. Und so diagnostiziert so mancher Arzt und Therapeut immer noch lieber eine allgemein psychosomatische oder depressive Störung, als die Onlinesucht beim Namen zu nennen. Eltern entschuldigen und decken ihre Kinder oft und schweigen das Suchtproblem tot. Dabei gewinnt diese Mediensucht einen immer höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft. Eltern und Erziehungsberechtige sind oft hilflos und sehen sich häufig endlosen Diskussionen über zu lange PC-Zeiten ausgesetzt. Es gibt immer wieder Krach und Ärger zu Hause, Internetverbote scheitern und arten teilweise sogar nicht nur in verbale, sondern auch in körperliche Attacken gegenüber den Eltern aus.Der HSO berät seit über 10 Jahren Betroffene und hat nun eine Broschüre als Elternratgeber herausgegeben, der nicht nur zum Nachdenken anregen, sondern auch konkrete Erste-Hilfe-Maßnahmen in die Familien tragen soll. HSO e.V., Gabriele Farkewww.onlinesucht.deHSO2007eV@aol.com
Warum sollen wir nicht einfach das Internet abschaffen?
Ein Leben ohne Internet ist bereits undenkbar geworden und kann von niemandem ernsthaft gefordert werden. Ergo müssen wir lernen, maßvoll und verantwortungsbewusst damit umzugehen, statt es zu meiden. Kinder und Jugendliche, die einem Rollenspiel verfallen sind, LEBEN in diesem Spiel, in ihrem „erarbeiteten Charakter“ und mit ihren virtuellen Freunden und Gegnern. Sie haben sich im Internet und in Azeroth (so heißt das Land in World of Warcraft) eine (als echt und real empfundene) Familie geschaffen, einen innigen Freundeskreis, eine Gemeinschaft, ein neues Zuhause.
Auch wenn Sie das vielleicht nicht nachvollziehen können oder wollen, aber die Kids haben massiv viel Zeit damit verbracht, um gewisse Führungsund Vorbildfunktionen in dem Spiel zu erlangen und sich Anerkennung zu erwerben, und es ist brandgefährlich, Sohn oder Tochter von jetzt auf gleich aus diesem virtuellen Wahn zu reißen! Nicht selten drohen Jugendliche in einem solchen Fall mit Suizid oder greifen ihre Eltern (nicht nur verbal) an! Nehmen Sie diese Drohungen ernst, wir können es Ihnen nur eindringlich raten! Leider ist manchen Eltern der Vorwurf nicht zu ersparen, dass sie die Interessen und das veränderte Verhalten ihres Sprösslings schon viel eher hätten bemerken und ernst nehmen müssen und vielleicht auch ein Schutzprogramm hätten installieren (lassen) sollen! Zu reagieren, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, kann manchmal schon zu spät oder zumindest äußerst schwierig sein. Das bedeutet, wir können hier nicht als ältere Generation den leichten Weg gehen, sondern müssen (!) uns mit den Medien und deren Anwendung vertraut machen. Begreifen wir das nicht, wird die kommende Generation nicht mehr wissen, was es bedeutet, Verantwortung zu
Was können wir tun?
1. Eltern
Besinnen wir uns auf die „alten Werte“. Erinnern wir uns an das „Miteinander“ und seien wir nicht so schrecklich egoistisch. Natürlich ist es leichter und bequemer, wenn unsere Kinder uns nicht „nerven“, an ihrem Rechner hocken und nicht auf der Straße rumlaufen (denn sie sind ja unter unserer scheinbaren Aufsicht?). Aber dürfen Kinder uns so egal sein, dass wir sie einfach nur „ruhigstellen“ und sie in virtuelle Welten eintauchen lassen, aus denen sie womöglich alleine nicht mehr herausfinden? Schauen Sie also hin, was Ihre Kinder machen, womit sie sich wirklich beschäftigen. Überzeugen Sie sich und überraschen Sie Ihre Kinder auch mal. Wüssten manche Eltern, was ihre minderjährigen Mädchen manchmal in den Chats erleben, sie würden mit dem Hammer Kleinholz aus dem PC machen. Diese Mädels haben aber niemanden, mit dem sie darüber reden können, wenn SIE kein Interesse zeigen und gar nicht wissen, was sich im Leben Ihrer Kinder abspielt.
Setzen Sie klare Grenzen. Auch ein erwachsener Jugendlicher hat solange nach Regeln in Ihrem Haus zu leben, solange er von Ihnen abhängig ist. Erinnern Sie sich noch? „So lange du die Füße unter meinen Tisch stellst ....“. Nein, keine Rückkehr zur totalen Autorität, aber Regeln. Klare Regeln. Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber gerade die virtuellen Regeln in den Gilden (Spielergruppen) fesseln Ihre Kinder u.a. an das Rollenspiel.
- Autor: Gabriele Farke
- 2010, 28 Seiten, Deutsch
- Verlag: Gabriele Farke, HSO 2007 e.V.
- ISBN-10: 3942660865
- ISBN-13: 9783942660860
- Erscheinungsdatum: 01.01.2010
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