Empfindsamkeit im Briefroman- Sophie von la Roche: Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für neuere deutsche Literatur), Veranstaltung: GK C/ PS: Emotionalität, Körpersprache und Geschlechterdifferenz,...
sofort als Download lieferbar
eBook (ePub)
13.99 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Empfindsamkeit im Briefroman- Sophie von la Roche: Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für neuere deutsche Literatur), Veranstaltung: GK C/ PS: Emotionalität, Körpersprache und Geschlechterdifferenz, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff der Empfindsamkeit taucht zuerst 1760 in Übersetzungen aus dem Englischen
zunächst in zwei Bedeutungskontexten auf. Erstens als"moralische Zärtlichkeit", das heißt
im Sinne freundschaftlicher und verwandtschaftlicher Gefühle, vor allem der Liebe. Dies
bezeichnet auch die "Tugendempfindsamkeit". In einem zweiten Bedeutungskontext meint
Empfindsamkeit die Fähigkeit, sinnliche Empfindungen wahrzunehmen im Sinne einer
"physischen Empfindsamkeit" der Nerven und Organe.
Dem Begriff entsprechen im pejorativen Gebrauch die Worte "sentimental",
"sentimentalisieren", "Sentimentalist".1 Als Tendenz tritt die Empfindsamkeit bereits zwischen 1740 und 1760 als "Zärtlichkeit"
vor allem in moralisierenden Wochenschriften auf. Sie avanciert zur literarischen
Modeerscheinung zwischen 1760 und 1770. Vorläufer der literarischen Tendenz in
Deutschland sind die englische Sentimental Comedy (ab 1700) und die Romane von Samuel
Richardson und Laurence Sterne (ab 1740). In Deutschland verliert sich der moralische
Anspruch der Empfindsamkeit in der Romantik und wird psychologisch und ästhetisch
ersetzt.2 Der Begriff wird als "Säkularisation des Pietismus"3 verstanden, er ist aber nicht
notwendigerweise an die Religion des Pietismus geknüpft. Die englische Moralphilosophie
steht insofern in Zusammenhang mit der Empfindsamkeit als sie davon ausgeht, daß jedem
menschlichen ein natürliches Gesetz eingeschrieben ist, wobei die Vernunft als Regulativ gegen ungezügelte Affekte dient. Affekte sind unter Leitung dieses moralischen Gefühls
legitim, darüber hinaus sind sie lasterhaft.4
Außerdem beeinflußt die Naturrechtslehre mit ihrer Forderung nach "Menschenliebe" und
"Mitleid" die Empfindsamkeit.
1 Sauder Gerhard: Empfindsamkeit. In: Killy Walther: Literatur Lexikon. Bd. 13. Bertelsmann Lexikon Verlag.
Güthersloh/ München 1992, S.202-206
2 Sauder, a.a.O.
3 Sauder, a.a.O.
4 nach Sauder, a.a.O.
zunächst in zwei Bedeutungskontexten auf. Erstens als"moralische Zärtlichkeit", das heißt
im Sinne freundschaftlicher und verwandtschaftlicher Gefühle, vor allem der Liebe. Dies
bezeichnet auch die "Tugendempfindsamkeit". In einem zweiten Bedeutungskontext meint
Empfindsamkeit die Fähigkeit, sinnliche Empfindungen wahrzunehmen im Sinne einer
"physischen Empfindsamkeit" der Nerven und Organe.
Dem Begriff entsprechen im pejorativen Gebrauch die Worte "sentimental",
"sentimentalisieren", "Sentimentalist".1 Als Tendenz tritt die Empfindsamkeit bereits zwischen 1740 und 1760 als "Zärtlichkeit"
vor allem in moralisierenden Wochenschriften auf. Sie avanciert zur literarischen
Modeerscheinung zwischen 1760 und 1770. Vorläufer der literarischen Tendenz in
Deutschland sind die englische Sentimental Comedy (ab 1700) und die Romane von Samuel
Richardson und Laurence Sterne (ab 1740). In Deutschland verliert sich der moralische
Anspruch der Empfindsamkeit in der Romantik und wird psychologisch und ästhetisch
ersetzt.2 Der Begriff wird als "Säkularisation des Pietismus"3 verstanden, er ist aber nicht
notwendigerweise an die Religion des Pietismus geknüpft. Die englische Moralphilosophie
steht insofern in Zusammenhang mit der Empfindsamkeit als sie davon ausgeht, daß jedem
menschlichen ein natürliches Gesetz eingeschrieben ist, wobei die Vernunft als Regulativ gegen ungezügelte Affekte dient. Affekte sind unter Leitung dieses moralischen Gefühls
legitim, darüber hinaus sind sie lasterhaft.4
Außerdem beeinflußt die Naturrechtslehre mit ihrer Forderung nach "Menschenliebe" und
"Mitleid" die Empfindsamkeit.
1 Sauder Gerhard: Empfindsamkeit. In: Killy Walther: Literatur Lexikon. Bd. 13. Bertelsmann Lexikon Verlag.
Güthersloh/ München 1992, S.202-206
2 Sauder, a.a.O.
3 Sauder, a.a.O.
4 nach Sauder, a.a.O.
Bibliographische Angaben
- Autor: Petra Leitmeir
- 2004, 1. Auflage, 20 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638270823
- ISBN-13: 9783638270823
- Erscheinungsdatum: 23.04.2004
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.13 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Kommentar zu "Empfindsamkeit im Briefroman- Sophie von la Roche: Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim"
0 Gebrauchte Artikel zu „Empfindsamkeit im Briefroman- Sophie von la Roche: Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Empfindsamkeit im Briefroman- Sophie von la Roche: Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim".
Kommentar verfassen