Freikirchliche Pfingstbewegung in Deutschland / Kirche - Konfession - Religion (PDF)
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Die freikirchliche Pfingstbewegung in Deutschland wurde von den evangelischen Kirchenleitungen und Theologischen Fakultäten lange Zeit nicht wahrgenommen oder als schwärmerische Sekte abgelehnt. Sie entwickelte sich aber »im Hinterhof der Kirchen« dynamisch und konsequent zu einer neuen evangelischen Freikirche, die von Anfang an ein bemerkenswertes Wachstum zu verzeichnen hatte. Ihre Repräsentanten suchten erst ab 1960 den Dialog mit den anderen Kirchen und Freikirchen, die mittlerweile wahrnahmen, dass sich die Pfingstbewegung innerhalb des 20. Jahrhunderts unerwartet zu einer »dritten kirchlichen Macht« mit einer ökumenischen Dimension entwickelt und mit etwa einer halben Milliarde Anhänger (Pfingstler und Charismatiker zusammen) die orthodoxen Ostkirchen zahlenmäßig übertroffen hat. Die Arbeit würdigt die an dieser Entwicklung beteiligten Personen und ist ein wichtiger Beitrag für eine neue Sicht der Kirchengeschichte in Deutschland.
Dieser vierte Teil des Buches ist eine wichtige Ergänzung, die auch ohne die Kenntnis der vorherigen drei Teile (Dissertation) eine vollständige historisch- wissenschaftliche Beschreibung der »zwischenkirchlichen Beziehungen « der Pfingstkirchen in Deutschland darstellt.
Einleitung
Wer die Kirchengeschichte kennt, weiß um die langen Zeiträume, die eine neue spirituelle Strömung für die Herausbildung ihres eigenen kirchlichen Profils in der Regel braucht. An ihrem Anfang wird sie gewöhnlich als Konkurrenz bekämpft oder einfach ignoriert. Fehler, die den Repräsentanten jeder neuen kirchlichen Strömung unterlaufen, werden gerne in diskriminierender Weise aufgebauscht, als wären sie typisch für die jeweils neue Bewegung. Ihr berechtigtes und eigentliches Anliegen wird im Argwohn eher verschwiegen, um die eigenen Leute nicht erst neugierig zu machen.
Ein anderes beliebtes Argument gegen einen neuen geistlichen Aufbruch in einer Kirche – und alle geistlichen Aufbrüche sind ja zunächst innerhalb einer Kirche entstanden! – sind die Ähnlichkeiten mit früheren Aufbrüchen, die sich in der Geschichte der Kirchen leider öfter zu Irrlehren entwickelt haben. Obwohl sie am Anfang vom Heiligen Geist gewirkt waren, wurden sie von ihren jeweiligen Repräsentanten später fehlgeleitet.
Andere wurden von der offiziellen Kirche oder ihrem verlängerten weltlich-obrigkeitlichen Arm mundtot gemacht oder von einer tendenziösen Geschichtsschreibung als gefährliche Häresien abgetan, obwohl sie auf dem Boden der Heiligen Schrift entstanden und geblieben waren, bis sie nach dem Tode ihrer Gründer langsam wieder eingeschlafen oder von der geschichtlichen Plattform ganz verschwunden sind. So ähnlich war also am Anfang des
Auf diesem leider als normal geltenden historischen Hintergrund ist die nur vierzigjährige Geschichte der ACD(BFP) von 1945 bis 1985 eine sehr kurze Zeit für die hier beschriebene Entwicklung und geistliche Profilierung einer neuen evangelischen Freikirche in Deutschland. Die Pfingstbewegung hat nie den Anspruch erhoben, besser zu sein als andere Kirchen. Sie mag aber aus ihrer spirituellen Erfahrung heraus geglaubt haben, dass es durch ihr Zeugnis auch allen anderen Kirchen besser gehen könnte. Darum sind die »unverzagten Streiter Gottes« auf ihrem Posten geblieben."
- Autor: Ludwig David Eisenlöffel
- 2006, 1. Auflage 2006, 444 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Hans-Martin Barth, Reinhard Hempelmann, Helmut Obst, Michael Plathow
- Verlag: V&R unipress
- ISBN-10: 3862340244
- ISBN-13: 9783862340248
- Erscheinungsdatum: 07.03.2006
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