Gewagtes Spiel (ePub)
Ein Inspector-Jury-Roman
]]>
Leider schon ausverkauft
eBook
8.95 €
4 DeutschlandCard Punkte sammeln
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Gewagtes Spiel (ePub)“
]]>
Lese-Probe zu „Gewagtes Spiel (ePub)“
Dorcas haßte die Fens.Ein Niemandsland, wenn man einmal am Pub vorbei war, dessen Fensterscheiben kalt hinter ihr glänzten wie eine Reihe goldener Fingerabdrücke. Ansonsten kam nur Licht von den Autos, die ab und zu über die A17 fuhren. Die endlose Monotonie der Fens war schon bei Tage schlimm, aber bei Nacht wurde es richtig gespenstisch. Immer wieder blickte Dorcas sich um, sah aber nichts als eine ungeheuer weite schwarze Ebene und die winzigen Lichter des Pub.Es war kurz nach elf Uhr an einem kühlen Februarabend. Mitte Februar, um genau zu sein. Dorcas wanderte über das Wyndham Fen, dessen klitschiger Boden von dem unaufhörlichen Regen noch matschiger war. Sie hätte die Pumps nicht anziehen sollen. Die Absätze waren vier Zentimeter hoch! Doch ihre Beine sahen einfach besser damit aus. Sie war überzeugt, daß es hier Treibsand gab, obwohl die Leute immer behaupteten, die Fens seien Marschland und man müsse nicht befürchten, verschlungen zu werden, selbst wenn der Untergrund morastig und weich sei. Aber man weiß ja nie, dachte sie.Das Pub lag nun ein ganzes Stück hinter ihr, gewiß achthundert Meter, die Lichter sah man immer noch. Sie wirkten so weit weg wie Sterne, und zwischen ihr und dem Rand des schwarzen, leeren Horizonts lag das Nichts. Dorcas haßte das Wyndham Fen vor allem wegen der Touristen, die ins Pub kamen und dumme Fragen stellten. Manchmal machte sie sich einen Spaß daraus, ihnen dumme Antworten zu geben und zu beobachten, wie sich auf ihren Gesichtern Verwirrung ausbreitete. Lächerlich, wie die Leute geradezu begierig Geld ausgaben, um ein Fen zu erleben, wie es vor Hunderten von Jahren ausgesehen hatte. Herr im Himmel, war der Anblick nicht jetzt schon gräßlich genug? Mußte man auch noch dem nachtrauern, was früher war? Ihre Mutter, die hockte ja auch ständig über alten Fotos von Skegness und solchen Käffern, wo sie immer Urlaub machten.Die dunkle Silhouette des Besucherzentrums trieb auf dem unsteten Boden wie ein Schiff. Die Fens
... mehr
verliehen allem ringsum etwas seltsam Lebendiges - die Dinge wirkten größer, die Bäume wuchsen höher, auch der spitze Turm einer Kirche bohrte sich höher hinauf, und die Baumstümpfe schwollen an. Wenn es hell wurde, gewannen die Dinge ihre natürliche Gestalt zurück, aber selbst im Tageslicht konnte die überwältigende Fläche der Fens das, was in der Ferne auftauchte, noch ferner erscheinen lassen und gleichzeitig das Nahe noch näher. Als könne man sich zu keiner Zeit, weder tags noch nachts, auf das verlassen, was man mit eigenen Augen sah.Ihre Schuhe versanken in dem schwammigen Boden. Unter dem Gras war Torf. Aus irgendeinem Grund hatte sie immer das Gefühl, daß der Boden nicht trug. Als treibe sie auf einem schwankenden Floß durch den Nebel.Das Besucherzentrum war das einzige Gebäude hier, also auch die einzige Zufluchtsmöglichkeit. Trotzdem, was für ein komischer Treffpunkt, dachte sie. Sie hätten sich doch genausogut irgendwo anders treffen können, wo es warm und hell war. Hier kam nur Licht von ihrer Taschenlampe, deren schmaler Strahl den Boden traf. Aber sie machte sie bald aus. Als sie nach rechts schaute, wo der hölzerne Promenadensteg sich über die Kanäle wand, fiel ihr ein, wie sehr sie Wasser haßte. Schon immer gehaßt hatte, seit man sie als kleines Gör mal in der Wanne allein gelassen hatte und sie fast ertrunken wäre. Ihre winzigen Hände hatten an dem glatten Emaille keinen Halt gefunden - selbst jetzt noch wurde ihr bei dem bloßen Gedanken daran übel. Als sie mit ihrer Familie dann jeden Sommer nach Skegness fuhr, näherte sie sich dem Meer nie weiter als bis zur Hälfte des Strandes. Dort ließ sie sich mit ihrem geheimen Schatz an Filmillustrierten und Liebesromanen nieder. Die Schutzumschläge ersetzte sie durch andere, und als Jane Eyre, Adam Bede oder David Copperfield verkleidet, bildeten sie eine unterhaltsame Lektüre. Mum und Da dachten, sie läse die englischen Klassiker. "Na, tuste was]]>
... weniger
Autoren-Porträt von Martha Grimes
Martha Grimes wurde in Pittsburgh geboren und studierte an der University of Maryland. Lange Zeit unterrichtete sie Kreatives Schreiben an der Johns-Hopkins-University. Mit ihren Inspektor-Jury-Romanen, die nach Meinung von Patricia Cornwell 'reinste Poesie' sind, erlangte sie internationalen Ruhm. Martha Grimes lebt heute abwechselnd in Washington, D.C., und in Santa Fe, New Mexico.
Bibliographische Angaben
- Autor: Martha Grimes
- 2010
- Übersetzer: Sigrid Ruschmeier
- Verlag: Random House E-Books
- ISBN-10: 389480579X
- ISBN-13: 9783894805791
- Erscheinungsdatum: 05.03.2010
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Mit Kopierschutz
Kopierschutz
Dieses eBook können Sie uneingeschränkt auf allen Geräten der tolino Familie lesen. Zum Lesen auf sonstigen eReadern und am PC benötigen Sie eine Adobe ID.
Kommentar zu "Gewagtes Spiel"
0 Gebrauchte Artikel zu „Gewagtes Spiel“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Gewagtes Spiel".
Kommentar verfassen