Hermann Oppenheim und die deutsche Nervenheilkunde zwischen 1870 und 1919 (PDF)
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Produktinformationen zu „Hermann Oppenheim und die deutsche Nervenheilkunde zwischen 1870 und 1919 (PDF)“
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1 Einleitung und Fragestellung (S. 1) Hermann Oppenheim (s. Abb. 1 a und b) gilt noch heute als ein herausragender Vertreter des Faches Nervenheilkunde, der Neurologie. Zu seiner Zeit war er als einer der führenden Neurologen weltweit bekannt und wurde hoch geschätzt. Dabei ist sein Leben am Ende von einer nicht leicht verständlichen Tragik überschattet, die zu seinem sonstigen erfolgreichen Wirken in einem gewissen Widerspruch steht.
Diese Ungereimtheit iel schon seinen Zeitgenossen auf. Später waren es vor allem als Historiker dilettierende Neurologen, die sich mit seinem Leben und Wirken befassten. Hermann Oppenheim nimmt eine Schlüsselstellung ein, wenn man den besonderen Weg verstehen will, den dieses Fach in Deutschland eingeschlagen hat.
Zu Oppenheims Persönlichkeit und zu der unglücklichen Entwicklung, die seine letzte Periode bestimmte, werden in diesem Buch Selbstzeugnisse und Fremdbeurteilungen vorgelegt, die vielleicht ein etwas klareres Bild seiner Stellung in der Nervenheilkunde und im politischen Klima seiner Zeit ermöglichen.
Hermann Oppenheim stammte aus einem jüdischen Umfeld. Er hatte eine behütete, in eine traditionelle Glaubenswelt eingebettete Jugend, kam aber schon als Schüler mit der auch im Elternhaus geplegten deutschen Kultur in Berührung und absolvierte später rasch und ohne Mühe ein Medizinstudium, um sich schließlich der Nervenheilkunde zu widmen.
Schon bald erreichte er die auch Juden offenstehende Position eines Universitätsdozenten und nahm relativ früh vertretungsweise die Aufgaben eines Universitätslehrers wahr. Eine Professur wurde ihm aber durch die preußische Ministerialbürokratie verweigert.
Schrittweise zog er sich von der universitären Tätigkeit zurück und entfaltete eine eigenständige private Wirksamkeit, die ihn weit über Berlin und Deutschland
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hinaus bekannt werden ließ. Er lieferte für mehrere neurologische Krankheitsbilder Eponyme, die sich allerdings nicht immer als tragfähig erwiesen.
Mit seinem in vielen Aulagen erschienenen Lehrbuch sowie seinen übrigen, umfangreichen Beobachtungen und Abhandlungen prägte er die Neurologie seiner Zeit und deren weitere Entwicklung tief. Gleichzeitig war er mit anderen führenden Nervenärzten seiner Zeit bemüht, die Neurologie als Fach zu institutionalisieren und gehörte zu den Gründern einer neuen Gesellschaft, die das Ziel hatte, dieses Fach weiter zu fördern und abzugrenzen.
Hermann Oppenheim stand zwar im Mainstream der Entwicklung seiner Epoche, auch was die Verbindungen zwischen dynamisch-psychiatrischen Ansichten und der sich entwickelnden Neurologie anlangte, beschritt aber mit seinen eigenwilligen Ansichten über die traumatischen Neurosen in späteren Jahren zunehmend einen Sonderweg, der aufgrund der Zeitläufe und seines Charakters auf Widerspruch stoßen musste.
Dieser erfolgte auch in erheblichem Maße und führte dazu, dass sich Hermann Oppenheim in der Zeit kurz vor und während des ersten Weltkrieges von allen Aktivitäten zurückzog und resignierte. Das Leben und der Charakter von Hermann Oppenheim waren deshalb zu seinen Lebzeiten und später Gegenstand lebhafter Diskussionen. Zum Teil wurden seine jüdische Herkunft und Religion, aber auch die Zeitumstände herangezogen, um die Brüche in seiner Karriere zu erklären.
Dennoch hatte und hat man den Eindruck, dass manches in Hermann Oppenheims Leben und in seiner Laufbahn ungereimt bleibt. Allerdings beruhen die bisherigen Beurteilungen im Wesentlichen auf Zeugnissen seiner Zeitgenossen, auf tradierten Aussprüchen, auf den notorisch unzuverlässigen Nachrufen, weniger aber auf Selbstzeugnissen. Im folgenden Beitrag wird versucht, das schwierige Bild, das man von Hermann Oppenheims Leben gewinnen muss, zu ergänzen.
Die erstmals publizierten Selbstzeugnisse werfen ein neues Licht auf Herkunft und Persönlichkeit dieses vielschichtigen und umtriebigen Mannes.
Mit seinem in vielen Aulagen erschienenen Lehrbuch sowie seinen übrigen, umfangreichen Beobachtungen und Abhandlungen prägte er die Neurologie seiner Zeit und deren weitere Entwicklung tief. Gleichzeitig war er mit anderen führenden Nervenärzten seiner Zeit bemüht, die Neurologie als Fach zu institutionalisieren und gehörte zu den Gründern einer neuen Gesellschaft, die das Ziel hatte, dieses Fach weiter zu fördern und abzugrenzen.
Hermann Oppenheim stand zwar im Mainstream der Entwicklung seiner Epoche, auch was die Verbindungen zwischen dynamisch-psychiatrischen Ansichten und der sich entwickelnden Neurologie anlangte, beschritt aber mit seinen eigenwilligen Ansichten über die traumatischen Neurosen in späteren Jahren zunehmend einen Sonderweg, der aufgrund der Zeitläufe und seines Charakters auf Widerspruch stoßen musste.
Dieser erfolgte auch in erheblichem Maße und führte dazu, dass sich Hermann Oppenheim in der Zeit kurz vor und während des ersten Weltkrieges von allen Aktivitäten zurückzog und resignierte. Das Leben und der Charakter von Hermann Oppenheim waren deshalb zu seinen Lebzeiten und später Gegenstand lebhafter Diskussionen. Zum Teil wurden seine jüdische Herkunft und Religion, aber auch die Zeitumstände herangezogen, um die Brüche in seiner Karriere zu erklären.
Dennoch hatte und hat man den Eindruck, dass manches in Hermann Oppenheims Leben und in seiner Laufbahn ungereimt bleibt. Allerdings beruhen die bisherigen Beurteilungen im Wesentlichen auf Zeugnissen seiner Zeitgenossen, auf tradierten Aussprüchen, auf den notorisch unzuverlässigen Nachrufen, weniger aber auf Selbstzeugnissen. Im folgenden Beitrag wird versucht, das schwierige Bild, das man von Hermann Oppenheims Leben gewinnen muss, zu ergänzen.
Die erstmals publizierten Selbstzeugnisse werfen ein neues Licht auf Herkunft und Persönlichkeit dieses vielschichtigen und umtriebigen Mannes.
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Bibliographische Angaben
- Autoren: Hans D Mennel , Bernd Holdorff , Katrin Bewermeyer , Heiko Bewermeyer
- 2007, 1., Aufl, 78 Seiten, Deutsch
- Verlag: Georg Thieme Verlag
- ISBN-10: 3794564227
- ISBN-13: 9783794564224
- Erscheinungsdatum: 15.02.2007
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 1.61 MB
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