Identitätsstiftung durch Feindschaft (PDF)
Das Verhältnis von französischer Identität und deutscher Alterität im französischen Diskurs 1944-1945
Inhaltsangabe:Einleitung:
Auf der einen Seite ist Deutschland. Auf der anderen Seite Frankreich: Hier beginnt das Land der Freiheit, wie stolz ein Schild in den Farben der Trikolore ankündigt, das auf der linksrheinischen Seite steht.
Am 08. Juli 1945...
Auf der einen Seite ist Deutschland. Auf der anderen Seite Frankreich: Hier beginnt das Land der Freiheit, wie stolz ein Schild in den Farben der Trikolore ankündigt, das auf der linksrheinischen Seite steht.
Am 08. Juli 1945...
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Produktinformationen zu „Identitätsstiftung durch Feindschaft (PDF)“
Inhaltsangabe:Einleitung:
Auf der einen Seite ist Deutschland. Auf der anderen Seite Frankreich: Hier beginnt das Land der Freiheit, wie stolz ein Schild in den Farben der Trikolore ankündigt, das auf der linksrheinischen Seite steht.
Am 08. Juli 1945 wurde die von den Franzosen errichtete Rheinbrücke zwischen Kehl und Straßburg durch General de Lattre de Tassigny feierlich eingeweiht. Ein Sonderberichterstatter der französischen Tageszeitung Le Monde berichtete in der Ausgabe vom 10.07.1945 von diesem Ereignis. Gelten Brücken gemeinhin als Verbindung zweier getrennter Elemente, so gab die neue Verbindung zwischen dem befreiten Frankreich und den besetzten rechtsrheinischen Gebieten dem Autor jedoch weniger Anlass über Gemeinsamkeiten und Verbindungen nachzudenken, als vielmehr über Gegensätze und Grenzen. Er betrachtete den Rhein nicht lediglich als natürliche Grenze zweier Staaten, sondern als Begrenzung des Geltungsbereichs fundamentaler Werte. Frankreich sei das Land der Freiheit, wie das an der Grenze aufgestellte Schild zeige. Deutschland wird in Opposition dazu automatisch zum Land der Unfreiheit.
Diese dichotomische Wahrnehmung ist aus den unmittelbaren Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges, der vierjährigen deutschen Besatzung und dem Bekanntwerden von NS-Verbrechen heraus zu erklären. Dabei sind Selbst- und Fremdwahrnehmung nicht als voneinander unabhängige Prozesse zu sehen, sie bedingen sich gegenseitig. Nationale Identitäten und Alteritäten sind Konstrukte, die in einem dialektischen Verhältnis zueinander stehen. Der Andere ist somit ein konstitutives Element des Selbst. Wie die Zuschreibungen Land der Freiheit und Land der Unfreiheit zeigen, wohnt dem nationalen Selbstverständnis immer auch eine implizite Abgrenzung inne.
Auf der einen Seite ist Deutschland. Auf der anderen Seite Frankreich, zwei benachbarte Nationen, die sich in einer wechselvollen Geschichte mehrfach als Feinde gegenüberstanden und in kriegerischen Konflikten bekämpften, die dabei vom jeweils Anderen ausgeprägte Feindbilder entwarfen und dementsprechende Selbstbilder konstruierten. Entlang welcher Linien verlief nun dieser Grenzziehungsprozess aus französischer Perspektive?
Dieser Frage geht Heitmann in seiner grundlegenden Untersuchung zu den Entwicklungen des französischen Deutschlandbildes von Karl dem Großen bis 1960 nach und unterscheidet dabei verschiedene Ebenen. Auf politischer Ebene kann ihm zufolge erst ab dem frühen 19. Jahrhundert von einem […]
Auf der einen Seite ist Deutschland. Auf der anderen Seite Frankreich: Hier beginnt das Land der Freiheit, wie stolz ein Schild in den Farben der Trikolore ankündigt, das auf der linksrheinischen Seite steht.
Am 08. Juli 1945 wurde die von den Franzosen errichtete Rheinbrücke zwischen Kehl und Straßburg durch General de Lattre de Tassigny feierlich eingeweiht. Ein Sonderberichterstatter der französischen Tageszeitung Le Monde berichtete in der Ausgabe vom 10.07.1945 von diesem Ereignis. Gelten Brücken gemeinhin als Verbindung zweier getrennter Elemente, so gab die neue Verbindung zwischen dem befreiten Frankreich und den besetzten rechtsrheinischen Gebieten dem Autor jedoch weniger Anlass über Gemeinsamkeiten und Verbindungen nachzudenken, als vielmehr über Gegensätze und Grenzen. Er betrachtete den Rhein nicht lediglich als natürliche Grenze zweier Staaten, sondern als Begrenzung des Geltungsbereichs fundamentaler Werte. Frankreich sei das Land der Freiheit, wie das an der Grenze aufgestellte Schild zeige. Deutschland wird in Opposition dazu automatisch zum Land der Unfreiheit.
Diese dichotomische Wahrnehmung ist aus den unmittelbaren Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges, der vierjährigen deutschen Besatzung und dem Bekanntwerden von NS-Verbrechen heraus zu erklären. Dabei sind Selbst- und Fremdwahrnehmung nicht als voneinander unabhängige Prozesse zu sehen, sie bedingen sich gegenseitig. Nationale Identitäten und Alteritäten sind Konstrukte, die in einem dialektischen Verhältnis zueinander stehen. Der Andere ist somit ein konstitutives Element des Selbst. Wie die Zuschreibungen Land der Freiheit und Land der Unfreiheit zeigen, wohnt dem nationalen Selbstverständnis immer auch eine implizite Abgrenzung inne.
Auf der einen Seite ist Deutschland. Auf der anderen Seite Frankreich, zwei benachbarte Nationen, die sich in einer wechselvollen Geschichte mehrfach als Feinde gegenüberstanden und in kriegerischen Konflikten bekämpften, die dabei vom jeweils Anderen ausgeprägte Feindbilder entwarfen und dementsprechende Selbstbilder konstruierten. Entlang welcher Linien verlief nun dieser Grenzziehungsprozess aus französischer Perspektive?
Dieser Frage geht Heitmann in seiner grundlegenden Untersuchung zu den Entwicklungen des französischen Deutschlandbildes von Karl dem Großen bis 1960 nach und unterscheidet dabei verschiedene Ebenen. Auf politischer Ebene kann ihm zufolge erst ab dem frühen 19. Jahrhundert von einem […]
Bibliographische Angaben
- Autor: Sabrina Dilly-Asal
- 2014, 75 Seiten, Deutsch
- Verlag: Diplom.de
- ISBN-10: 3842813759
- ISBN-13: 9783842813755
- Erscheinungsdatum: 11.04.2014
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