Individuum und Gesellschaft in den Konzepten von Georg Herbert Mead (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: keine, Freie Universität Berlin (FB Soziologie), Veranstaltung: Individuum und Gesellschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Zum Verständnis der Konzepte von...
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Produktinformationen zu „Individuum und Gesellschaft in den Konzepten von Georg Herbert Mead (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: keine, Freie Universität Berlin (FB Soziologie), Veranstaltung: Individuum und Gesellschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Zum Verständnis der Konzepte von George Herbert Mead, ist die
Erörterung von mehreren soziologischen Lehren erforderlich.
Die Chicagoer Schule vertrat eine Empirie, die sich im
Besonderen quantitativ orientierte. Ihre strukturelle-funktionale
Theorie ist die Zusammenfassung des Wertvollsten der
europäischen Klassiker der Soziologie und bildet somit das
Fundament einer "professionell abgesicherten und kumulativen
Erkenntnisgewinnung".1 Die neu gewonnene Identität des Faches
verdrängte jedoch die Tradition des deutschen Idealismus und
Marxismus, die nicht in das Bild eingefügt werden konnten.
Darüber hinaus wurden auch die Leistungen der pragmatischen
Sozialphilosophie nur unzureichend gewürdigt. Konzeptionen der
Ich-Identität und der Rollenübernahme, das "Thomas-Theorem"
und die Grundidee der biographischen Methode gehören jedoch
zum Standartwissen in der Soziologie. Von allgemeinem
Interesse in den sechziger Jahren war Blumers Fassung des
"interpretativen Ansatzes". Auch heute noch spielt das Erbe der
Chicagoer Schule eine wichtige Rolle in aktuellen
Theoriediskussionen. Der symbolische Interaktionismus war
jedoch nicht ausgereift genug, um gleichwertig neben der
kritischen Theorie, oder dem Marxismus zu stehen. Daher setzte
sich diese Tradition jahrzehntelang eher durch exemplarische
Forschung und mündliche Übermittlung, als durch theoretische
Systematik und Selbstbegründung durch. Der symbolische Interaktionismus, der seinen Namen von
Herbert Blumer bekam, kennzeichnet sich durch Prozesse der
Interaktion. Der Begriff Interaktion meint hier den
Symbolvermittelnden Charakter sozialen Handelns. Somit
bedeuten soziale Beziehungen nicht die Umsetzung fester
Vorschriften in die Tat, sondern gemeinsame und wechselseitige
Beziehungsdefinitionen. Damit sind soziale Beziehungen nicht
stabil und zum Teil vorhersehbar, sondern offen und an
gemeinsame Anerkennung gebunden.
Der symbolische Interaktionismus gründet auf den
Pragmatismus, eine Philosophie der Handlung. Die
Leitvorstellungen im Denken von Descartes des einsam
zweifelnden Ich werden von der Idee einer kooperativen
Wahrheitssuche zur Bewältigung realer Handlungsprobleme
abgelöst. John Dewey und George Herbert Mead waren
diejenigen, über die die entscheidende Wirkung des
Pragmatismus in die Soziologie übertrat. [...]
1 Hans Joas 1988: symbolischer Interaktionismus. Von der Philosophie des Pragmatismus
zu einer soziologischen Forschungstratition, S.40
Erörterung von mehreren soziologischen Lehren erforderlich.
Die Chicagoer Schule vertrat eine Empirie, die sich im
Besonderen quantitativ orientierte. Ihre strukturelle-funktionale
Theorie ist die Zusammenfassung des Wertvollsten der
europäischen Klassiker der Soziologie und bildet somit das
Fundament einer "professionell abgesicherten und kumulativen
Erkenntnisgewinnung".1 Die neu gewonnene Identität des Faches
verdrängte jedoch die Tradition des deutschen Idealismus und
Marxismus, die nicht in das Bild eingefügt werden konnten.
Darüber hinaus wurden auch die Leistungen der pragmatischen
Sozialphilosophie nur unzureichend gewürdigt. Konzeptionen der
Ich-Identität und der Rollenübernahme, das "Thomas-Theorem"
und die Grundidee der biographischen Methode gehören jedoch
zum Standartwissen in der Soziologie. Von allgemeinem
Interesse in den sechziger Jahren war Blumers Fassung des
"interpretativen Ansatzes". Auch heute noch spielt das Erbe der
Chicagoer Schule eine wichtige Rolle in aktuellen
Theoriediskussionen. Der symbolische Interaktionismus war
jedoch nicht ausgereift genug, um gleichwertig neben der
kritischen Theorie, oder dem Marxismus zu stehen. Daher setzte
sich diese Tradition jahrzehntelang eher durch exemplarische
Forschung und mündliche Übermittlung, als durch theoretische
Systematik und Selbstbegründung durch. Der symbolische Interaktionismus, der seinen Namen von
Herbert Blumer bekam, kennzeichnet sich durch Prozesse der
Interaktion. Der Begriff Interaktion meint hier den
Symbolvermittelnden Charakter sozialen Handelns. Somit
bedeuten soziale Beziehungen nicht die Umsetzung fester
Vorschriften in die Tat, sondern gemeinsame und wechselseitige
Beziehungsdefinitionen. Damit sind soziale Beziehungen nicht
stabil und zum Teil vorhersehbar, sondern offen und an
gemeinsame Anerkennung gebunden.
Der symbolische Interaktionismus gründet auf den
Pragmatismus, eine Philosophie der Handlung. Die
Leitvorstellungen im Denken von Descartes des einsam
zweifelnden Ich werden von der Idee einer kooperativen
Wahrheitssuche zur Bewältigung realer Handlungsprobleme
abgelöst. John Dewey und George Herbert Mead waren
diejenigen, über die die entscheidende Wirkung des
Pragmatismus in die Soziologie übertrat. [...]
1 Hans Joas 1988: symbolischer Interaktionismus. Von der Philosophie des Pragmatismus
zu einer soziologischen Forschungstratition, S.40
Bibliographische Angaben
- Autor: Ines Lenz
- 2003, 1. Auflage, 33 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638231682
- ISBN-13: 9783638231688
- Erscheinungsdatum: 22.11.2003
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
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