Inklusive Momente in ästhetischer Bildung. Ein Wegweiser für eine allgemeine inklusive Pädagogik (PDF)

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Pädagogik - Allgemeine Didaktik, Erziehungsziele, Methoden, Note: 1,3, , Sprache: Deutsch, Abstract: Bildung wird als Grundstein für eine freie und ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung jedes Einzelnen und als Voraussetzung für ein soziales Miteinander verortet. Solange sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene im institutionellen und gesellschaftlichen Miteinander als diskriminiert, ausgeschlossen oder ausgesondert fühlen und erleben müssen, ist das Ziel inklusiver Bildung noch weit verfehlt. Auch wenn die aktuell steigende „Inklusionsquote“ aufzeigt, dass sich das deutsche Bildungssystem auf dem Weg der Inklusion befindet, ist spätestens mit den wachsenden Zahlen von Kindern, denen ein „sonderpädagogischer Förderbedarf“ attestiert wird, eine zentrale Frage zu stellen: Wo muss Inklusion ansetzten, um jeden Menschen in seiner individuellen Persönlichkeit, mit all seinen Potenzialen und Fähigkeiten uneingeschränkt zu achten?

Inklusive Bildung kann keineswegs auf der Grundlage von Gesetze und Forderungen delegiert und umgesetzt werden. Inklusion als demokratischer Reformansatz braucht mehr als Rechtsansprüche und finanzielle Förderprogramme!

An diese Erkenntnis möchte ich mit der vorliegenden Arbeit anknüpfen. Damit gewinnt der derzeit größtenteils auf der strukturellen Ebene (Makroebene) geführte Diskurs um inklusive Bildung eine eher ungewohnte Perspektive: Denn, so meine Annahme, gerade in dem momenthaften Erleben – in dem Aufblitzen inklusiver Momente – zeigt sich, was inklusiver Bildung und Pädagogik bedarf. Ausgangspunkt meiner Arbeit wird es sein, inklusive Momente in ästhetischer Bildung aufzuspüren. In diesem Zusammenhang komme ich zu meiner zweiten Annahme, dass besonders in ästhetischem Erleben inklusive Momente unmittelbar erfahrbar werden. Mit dieser Perspektive rückt die für die Pädagogik elementare Kommunikations- und Interaktionsebene (Mikroebene) in den Mittelpunkt. Inklusion beginnt mit den Erfahrungen und Erkenntnissen jedes Einzelnen und muss gelebt und vor allem erlebt werden. Die erkenntnisleitenden Aspekte meiner Annahmen, finden sich damit in der folgenden Fragestellung wieder:

Inwiefern eröffnet ästhetisches Erleben Möglichkeiten für inklusive Momente?