Kampf an neuen Fronten (ePub)
Wie sich der BND dem Terrorismus stellt
Mohammed Atta al-Sayed, Abu Mussab al-Zarkawi, Schamil Bassajew. Der BND verfolgt Spuren von Ulm nach Tschetschenien, infiltriert verdächtige Personengruppen mit V-Leuten und erstellt Fahndungsprofile für Topterroristen wie den Jordanier Zarkawi. Eric Gujer...
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Produktinformationen zu „Kampf an neuen Fronten (ePub)“
Mohammed Atta al-Sayed, Abu Mussab al-Zarkawi, Schamil Bassajew. Der BND verfolgt Spuren von Ulm nach Tschetschenien, infiltriert verdächtige Personengruppen mit V-Leuten und erstellt Fahndungsprofile für Topterroristen wie den Jordanier Zarkawi. Eric Gujer beobachtet den BND seit Jahren und zeichnet ein differenziertes Bild einer viel kritisierten Institution im Wandel. Er analysiert, ob er seiner neuen Aufgabe gewachsen ist, ohne unsere Bürgerrechte zu bedrohen, und beschreibt, wie die Zukunft der Geheimdienste aussehen wird.
Lese-Probe zu „Kampf an neuen Fronten (ePub)“
Vorwort Der 11. September 2001 stellt für die westlichen Nachrichtendienste eine Zäsur dar. Mit der Attacke auf das Welthandelszentrum und das Pentagon ging ein Jahrzehnt zu Ende, in dem die Nachrichtendienste in die Defensive geraten waren. Der Fall der Berliner Mauer hatte sie in eine Krise gestürzt. Ihnen war der Hauptfeind - das sowjetische KGB, die Stasi und die anderen Geheimdienste des Ostblocks - abhanden gekommen. Als Folge hatten sie Kürzungen ihrer Etats und vor allem ihrer Stellenpläne in Kauf nehmen müssen. Auf diesen Druck von außen reagierten die Auslandsgeheimdienste, indem sie versuchten, möglichst keine Fehler zu machen. Sie schränkten die Zahl ihrer Operationen ein, rekrutierten weniger Quellen und zogen ihre hauptamtlichen Mitarbeiter aus zahlreichen Ländern ab. Während die Öffentlichkeit und auch immer mehr Politiker die Existenzberechtigung des Spionagewesens grundsätzlich infrage stellten, sank die Leistungsfähigkeit der Auslandsgeheimdienste tatsächlich. Diese Entwicklung traf die westdeutschen Spione besonders hart, denn sie hatten sich zuvor intensiver als ihre westlichen Partner mit den kommunistischen Ländern beschäftigt. Die amerikanische CIA (Central Intelligence Agency) oder der britische Auslandsgeheimdienst SIS (Secret Intelligence Service) waren Organisationen, die seit jeher global dachten und die Interessen der Regierungen in Washington und London auf der ganzen Welt verfolgten. Der am 1. April 1956 gegründete BND hingegen ging aus einem militärischen Nachrichtendienst der Wehrmacht hervor, der sich ausschließlich mit der Sowjetunion befasst hatte. Nach Kriegsende übernahmen die Amerikaner die deutschen Nachrichtenoffiziere, die sich fortan im Auftrag der CIA abermals mit dem Osten beschäftigten. Dieses Erbe wirkte nach. Auch die deutsche Teilung und die direkte Konfrontation mit der DDR sorgten dafür, dass man seine Ressourcen auf Länder hinter dem Eisernen Vorhang konzentrierte. Hinter den abweisenden Mauern des Hauptquartiers
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im Münchner Vorort Pullach herrschte außerdem ein kalter Krieg ganz eigener Art. Die Beamten der obersten Leitungsebene waren damit ausgelastet, Intrigen gegen ihresgleichen zu spinnen. Während sich die Pullacher Welt in ihrer provinziellen Enge um sich selbst drehte, vernachlässigte die Führungsspitze die Aufsicht über untergeordnete Dienststellen, die auf eigene Faust erstaunlich unprofessionelle Ermittlungen anstellten. Mehrere Affären waren die Folge. Die gravierendste legte durch die Suche nach einem russischen Spion in Pullach die Sicherheitsabteilung über Monate lahm: Volker Foertsch, der über mehrere Jahre die Ostblockspionage geleitet hatte, geriet in Verdacht, ein "Maulwurf" Moskaus zu sein. Auf der Suche nach Lecks und undichten Stellen im BND ging man im Übrigen auch gegen Journalisten vor und begab sich damit in eine Grauzone, die dem Bundesnachrichtendienst im Herbst 2005 heftige Kritik der Medien und des Bundestags eintrug. Beseelt von dem Wunsch, sich nach dem Ende der Ost-West-Konfrontation mit neuen Themen zu profilieren, und getrieben von der Angst vor Unterwanderung und undichten Stellen in den eigenen Reihen, verloren Deutschlands Spione die eigentlichen Prioritäten aus dem Auge. Bedingt abwehrbereit, hätte in den neunziger Jahren das Urteil über den BND gelautet. An der Schwelle zum dritten Jahrtausend waren der Bundesnachrichtendienst und seine westlichen Partner schlecht auf den Kampf an den neuen Fronten vorbereitet. Zwar bedeutete das Ende des Kalten Krieges einen noch tieferen Einschnitt als der 11. September. Für die Nachrichtendienste war die vertraute, vier Jahrzehnte bestehende Welt mit Moskau und Ost-Berlin als Hauptfeinden zusammengebrochen. Auf die neuen Herausforderungen stellten sich die westlichen Spionageorganisationen zunächst nur widerwillig ein. Als al-Kaida die Flugzeuge gegen das World Trade Center und gegen das Pentagon, die Symbole amerikanischer Wirtschaftsmacht und militärischer Stärke, lenkte, besaßen die Geheimdienste kein schlüssiges Gesamtbild von ihrem Gegner. Schlimmer noch, ihnen fehlten die Möglichkeiten, um die notwendigen Informationen kurzfristig zu beschaffen. Ihre Agentennetze im Nahen Osten waren ausgedünnt worden oder gar nicht vorhanden. Auch die technische Aufklärung stieß an Grenzen, weil ihre Überwachungsantennen zwar Unmengen von Telefongesprächen, E-Mails oder Telefaxen auffingen, die westlichen Nachrichtendienste aber nicht in der Lage waren, diese Informationsflut vollständig auszuwerten. Allen Geheimdiensten, den mit Computern und Satelliten verschwenderisch ausgestatteten Amerikanern ebenso wie den mit bescheideneren Mitteln arbeitenden Deutschen, fiel es außerdem schwer, mit dem technischen Fortschritt mitzuhalten. Der BND, der in den siebziger und achtziger Jahren eine der leistungsfähigsten Abhörabteilungen unterhielt, verschlief das Zeitalter der Hacker und der Computerviren völlig.
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Inhaltsverzeichnis zu „Kampf an neuen Fronten (ePub)“
Inhalt Vorwort9 1.Eine kurze Geschichte des Verrats Sicherheitsprobleme im BND nach der Wende18 Falsche Anklage gegen Volker Foertsch18 Eine Spionageoperation als Albtraum26 "Rübezahls" unrühmliches Ende36 Geheimdienste ohne Geheimnis42 Nachrichtenhändler - der BND und die Medien48 2.Das Erbe des Kalten Krieges Die Krise der Geheimdienste vor dem 11. September 200153 Böses Erwachen53 Leonid Kutergin - Der Top-Agent aus Moskau58 Grabenkämpfe in Pullach67 Geheime Akten auf dem Schrottplatz70 Neue Themen für die Nachrichtendienste79 3.Massenvernichtungswaffen in falschen Händen Eine globale Überwachung und ihre Lücken91 Der Irakkrieg und die Geheimdienstlügen91 Erfolgreiche Rüstungskontrolle in Bagdad99 Schwarzmarkt des Todes112 Drohpotenzial Nuklearterrorismus120 4.Terror und Politik Nachrichtendienste als Frühwarnsystem131 Mord im Kaukasus131 Die verschiedenen Gesichter des Jihad140 Teil einer umfassenden Strategie147 Desinformation - die neue Soft Power154 5.Die dunkle Seite der Globalisierung Die Dienste zwischen Menschenrechten und Effizienz159 Revolte in Europas Vorstädten159 Infektionsherd Irak170 Spionage gegen den Terrorismus176 Internationale Zusammenarbeit185 Al-Kaida ist nicht unverwundbar198 6.Moscheen im Visier Schwierige Terrorismusbekämpfung in Deutschland204 Puritanischer Islam in der schwäbischen Provinz204 Kulturelle Auseinandersetzung213 Die Mühen der Justiz226 7. Wachsendes Selbstbewusstsein in Berlin Der BND als Instrument einer aktiven Außenpolitik234 Von Pullach in die Hauptstadt234 Die Regierung misstraut ihren Spionen 238 Politikberatung mit anderen Mitteln244 Der Kampf gegen Netzwerke254 8.Die Zukunft der Geheimdienste Militärische Konflikte und der Krieg im Cyberspace262 Der BND und die Bundeswehr262 Information als Waffe267 Terroranschläge im Internet?274 Der gläserne Bürger284 Weißes Rauschen289 Anmerkungen293 Literatur301 Register306
Autoren-Porträt von Eric Gujer
Eric Gujer, Jahrgang 1962, ist Deutschland-Korrespondent der Neuen Zürcher Zeitung. Er hat die Wende in der DDR in Ostberlin beobachtet und arbeitete anschließend als Korrespondent der NZZ in Jerusalem und Moskau. Er unternahm ausgedehnte Reisen in den Kaukasus, nach Pakistan, Indien und Zentralasien. Seit 1998 lebt und arbeitet er in Berlin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Eric Gujer
- 2006, 1. Auflage, 316 Seiten, Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG GMBH
- ISBN-10: 3593401622
- ISBN-13: 9783593401621
- Erscheinungsdatum: 13.03.2006
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