Katathym-Imaginative Psychotherapie mit älteren Menschen / Reinhardts Gerontologische Reihe Bd.15 (PDF)
Das Katathyme Bilderleben ist eine von Hanscarl Leuner entwickelte Therapieform, die das kreative Potential von Tagträumen in den Mittelpunkt der Therapie stellt. Albert Erlanger ist ein Pionier in der Anwendung der katathym-imaginativen Psychotherapie...
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Das Katathyme Bilderleben ist eine von Hanscarl Leuner entwickelte Therapieform, die das kreative Potential von Tagträumen in den Mittelpunkt der Therapie stellt. Albert Erlanger ist ein Pionier in der Anwendung der katathym-imaginativen Psychotherapie (KIP) für ältere Menschen. Er geht unter anderem auf Vorbehalte und Schwierigkeiten von Seiten des Therapeuten ein, auf Voraussetzungen für eine Behandlung mit der KIP und auf spezielle Probleme des Alters und Alterns. Veranschaulicht durch aufschlußreiche Fallbeispiele, ermutigt dieses Buch den psychotherapeutisch geschulten Leser, die KIP in der Behandlung älterer Menschen einzusetzen.
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9. Therapeutisch wirksames Agens (S. 136-137)Aus didaktischen Überlegungen plaziere ich dieses Kapitel hier im Schlussteil und nicht bereits im Kapitel 3 (Methodenbeschrei- • bung), da zum Verständnis der im folgenden angeführten Grundprinzipien bereits eine gewisse Vertrautheit mit der Methode vorauszusetzen ist.
Es ist kaum zu unterscheiden, was bei älteren und alten Menschen im Gegensatz zu Jüngeren in der KIP wirksam ist, vermutlich gibt es keine Unterschiede. Das therapeutisch wirksame Agens in der KIP besteht - wie in allen Psychotherapien - aus einer Vielzahl sich gegenseitig im Wechselspiel ergänzender methodenspezifischer Kriterien, welche das Geheimnis der Heilung psychogener Störungen ausmachen. Sie seien, ohne Wertung in der Reihenfolge, im folgenden aufgeführt:
• Das Vertrauen, welches der Patient während der Abklärungsphase in den Therapeuten gewinnen und aufbauen konnte, sowie die sich entwickelnde positive Therapeuten-Patienten-Beziehung sind die Grundlage dafür, dass der Patient sich überhaupt auf eine Therapie einlassen kann. Die dialogische Situation der KIP eröffnet die Dimension des mitmenschlichen Sich-Anvertrauens, welche das Verfahren so fruchtbar macht.
• Der Psychotherapeut selber mit seiner Ausbildung und all seinen theoretischen Kenntnissen und praktischen Erfahrungen, seiner ganz persönlichen beruflichen und ethischen Haltung, seinem Engagement, seiner Beziehungsfähigkeit, inneren Reife, seelischen Ausgeglichenheit und Belastbarkeit.
• " Versenkungszustand " (Hypnoid) : Die Minderung und "Abblendung" des wachen Bewusstseins ist mit einer gezielt erhöhten Aufmerksamkeit auf Innenvorgänge verbunden, welche durch die KIP noch gesteigert wird. Dadurch werden die Schranken und Widerstände gegenüber unbewussten Gefühlen noch stärker herabgesetzt, die rationalen
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Anteile der Abwehr geschwächt und die IchGrenzen durchlässiger gemacht.
• Die besondere, als anaklitisch bezeichnete Übertragungs-Situation, welche der "Hingabe" eines Kindes im frühesten Alter an seine Bezugsperson entspricht. Auf dieser unangefochtenen positiven oralen Übertragungsebene ist der als mütterlich-schützend erlebte Therapeut nicht konfliktbesetzt.
• Imaginieren: Dies hat Freud ( 1 895) als ursprüngliche, phylound ontogenetische Frühform des Denkens bezeichnet, welche noch nicht mental Erfassbares im B ild aufsteigen lässt. Im Bild vermag der Patient Gefühle und Stimmungen zu erleben und dem Therapeuten zu beschreiben.
• Die besondere, als anaklitisch bezeichnete Übertragungs-Situation, welche der "Hingabe" eines Kindes im frühesten Alter an seine Bezugsperson entspricht. Auf dieser unangefochtenen positiven oralen Übertragungsebene ist der als mütterlich-schützend erlebte Therapeut nicht konfliktbesetzt.
• Imaginieren: Dies hat Freud ( 1 895) als ursprüngliche, phylound ontogenetische Frühform des Denkens bezeichnet, welche noch nicht mental Erfassbares im B ild aufsteigen lässt. Im Bild vermag der Patient Gefühle und Stimmungen zu erleben und dem Therapeuten zu beschreiben.
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Autoren-Porträt von Albert Erlanger
Dr. med. Albert Erlanger, Zürich, geb. 1935, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Fortbildungen in Psychoanalyse, Daseinsanalyse, Gestalttherapie und Katathymem Bilderleben, langjährige Leitung des Psychiatrischen Zentrums Wetzikon, seit 1982 Dozent für Katathymes Bilderleben, seit 1976 Lehrbeauftragter für Psychosoziale Medizin, seit 1992 auch für Gerontopsychiatrie an der Univ. Zürich.
Bibliographische Angaben
- Autor: Albert Erlanger
- 1997, 1. Aufl, 174 Seiten, Deutsch
- Verlag: Ernst Reinhardt Verlag
- ISBN-10: 3497600318
- ISBN-13: 9783497600311
- Erscheinungsdatum: 01.01.1997
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