Krisengeschichte(n) (PDF)
'Krise' als Leitbegriff und Erzählmuster in kulturwissenschaftlicher Perspektive
Krisen - sie bezeichnen das, was eigentlich undenkbar ist: Die Ereignisse überschlagen sich, werden als unkalkulierbar wahrgenommen, ihr Ausgang ist ungewiss. Andererseits wird Krisen mit festen sprachlichen Mustern begegnet. In der Kommunikation wird ihnen...
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Krisen - sie bezeichnen das, was eigentlich undenkbar ist: Die Ereignisse überschlagen sich, werden als unkalkulierbar wahrgenommen, ihr Ausgang ist ungewiss. Andererseits wird Krisen mit festen sprachlichen Mustern begegnet. In der Kommunikation wird ihnen ein logischer Ablauf, ein Telos unterstellt. Damit sind sie nicht nur Mittel zur Zukunftsbewältigung, sondern sie ordnen auch den Blick in die Vergangenheit: In den historischen Wissenschaften dient das Schlagwort der Krise sowohl interdisziplinär als auch transepochal als Leitbegriff, um Kontinuitäten wie auch Wandel zu erklären. Die Vielzahl der konstatierten Krisen lässt freilich zweifeln, wie sich ein breit gefasster Krisenbegriff hermeneutisch schlüssig definieren lässt. Wann ist eine Ereigniskette als 'Krisenzeit' zu qualifizieren? Wie beständig sind solche Qualifizierungen? Zugleich stellt sich die Frage nach der narrativen Konstruktion solcher 'Krisengeschichten': Nötigt der Fokus auf Krisen zu einer bestimmten Strukturierung des Stoffs, zu einem bestimmten Darstellungsziel? Formt er damit implizit unsere Forschungsaussagen?
Autoren-Porträt
Carla Meyer Studium der Germanistik, Journalistik, Literaturvermittlung und Geschichte an den Universitäten Bamberg und La Sapienza, Rom.Promotion in der Mediävistik an der Universität Heidelberg.
Seit 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Geschäftsführerin am Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde an der Universität Heidelberg.
Katja Patzel-Mattern, Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Ruprechts-Karls Universität Heidelberg. Forschungen zur industriellen Krisenkommunikation und zur Gestaltung von Arbeitsbeziehungen im europäischen Kontext. Publikationen u.a. zu industriellen Krisen und Katastrophen, Elitenbildung, industrieller Psychotechnik sowie zu Erinnerung und kulturwissenschaftlicher Theoriebildung.
Gerrit Jasper Schenk Studium der Geschichte, Klassischen Archäologie und Germanistik an den Universitäten Heidelberg, Siena und Berlin.
Magister artium an der Universität Heidelberg.
Promotion in mittelalterlicher Geschichte an der Universität Stuttgart.
Leiter der Nachwuchsgruppe "Cultures of Disaster" im Heidelberger Cluster of Excellence "Asia and Europe in a Global Context".
Seit 2009: Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Technischen Universität Darmstadt.
Bibliographische Angaben
- 2013, 1. Auflage, 432 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Carla Meyer, Katja Patzel-Mattern, Gerrit Jasper Schenk
- Verlag: Franz Steiner Verlag
- ISBN-10: 3515105352
- ISBN-13: 9783515105354
- Erscheinungsdatum: 13.11.2013
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