Leistungsbewertung und Prüfungsverfahren - Neuerungen in den zentral gestellten Abituraufgaben Thüringens im Fach Biologie ab 2002 (ePub)

Im thüringischen Zentralabitur wurden 2002 für das Fach Biologie im Leistungskurs Veränderungen der Aufgabenstellungen umgesetzt, welche hier genauer betrachtet werden. Im Mittelpunkt stehen die Abituraufgaben von 1997 und 2003, anhand derer die Neugestaltung aufgezeigt und analysiert werden soll. Professoren an den Universitäten fordern als Zugangsvoraussetzungen zu den Hochschulen nicht mehr als Schwerpunkt umfassendes spezifisches Fachwissen, als die Fähigkeit der Studierenden, selbstständig und fachwissenschaftlich arbeiten zu können. Sie bemängeln die unzureichende Methodenkompetenz, die an den Schulen zu gering ausgebildet wird und führen auf, dass viele Studierende nicht fähig sind, mit ihrer Muttersprache treffend umzugehen, sowie sich auszudrücken. Eingefordert wird, das notwendige analytisch, systematisch und formal-logische Denken zu fördern und weniger großen Wert auf die Vermittlung von Fachwissen zu legen. Auch in Prüfungen sollten solche notwenigen Kenntnisse eines Schülers ersichtlich sein. Seit dem Abitur von 2002 werden solche Qualifikationen in Thüringen durch einen neu eingeführten Aufgabenteil transparenter. Folgende Abhandlung stellt sich der Frage, inwieweit sich die veränderte Aufgabengestaltung und damit Leistungserfassung positiv auf die Gesamteinschätzung und auf die Einschätzung von Fachkenntnissen und geforderten Schlüsselkompetenzen auswirkt. Zunächst wird geklärt, was der schulische Leistungsbegriff bedeutet, wie Leistungsmessung und Leistungsbewertung zu verstehen sind, um anschließend darauf einzugehen, wie Prüfungen konzipiert werden sollten. All dies ist notwendig, um die Basis für die Analyse der Aufgabenstellungen im Abitur von 1997 vs. denen des Abiturs von 2003 zu schaffen.