Management von Beschaffungsrisiken in Großkonzernen. Risikomanagement in der Automobilindustrie (PDF)

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich BWL - Beschaffung, Produktion, Logistik, Note: 2,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die globalisierte Wirtschaft hat es mit sich gebracht, dass der Komplexitätsgrad der Lieferketten mittlerweile ungeahnte Ausmaße erreicht hat. Der Trend in der Unternehmenswelt, sich vor allem auf die Kernkompetenzen zu konzentrieren und alle anderen Unternehmensbereiche durch Outsourcing auszulagern, hat zu einer kontinuierlichen Reduzierung der Leistungstiefe geführt und gleichzeitig die Bedeutung von Zulieferern gestärkt. Die Wertschöpfung findet deshalb zumeist nicht mehr überwiegend nur in einem Unternehmen statt, sondern sie hat sich auf mehrere Unternehmen aufgeteilt, die zum Teil eine unterschiedliche Ausrichtung verfolgen.

Ihre wesentliche Ursache hat diese Entwicklung in den Verschiebungen, die sich in der Weltwirtschaft und der Politik seit Anfang der 1980er Jahre ergeben haben. Neben dem Schlüsselbegriff der Globalisierung ist damit vor allem gemeint, dass sich Produktionszyklen verkürzt haben und Just-in-time-Konzepte immer stärker in Unternehmen implementiert worden sind. Diese Umstände machen es für ein Unternehmen heute erforderlich, eine stetige Analyse der eigenen Lieferkette vorzunehmen, um diese bestmöglich zu optimieren. Das hat zu einem sehr komplexen System der Wertschöpfung geführt, in dem nicht nur einige Lieferanten in direkter Beziehung mit einem Unternehmen stehen, sondern selbst ebenfalls auf Lieferanten zurückgreifen, um teilweise hochkomplexe Systeme und Komponenten herzustellen. Weil die Verschränkung der Lieferketten immer weiter zunimmt und sich dadurch auch die Abhängigkeit von Unternehmen gegenüber den Zulieferern verstärkt, kommt dem Risikomanagement in der Beschaffung eine stetig wachsende Bedeutung zu.

Mit diesem beschäftigt sich diese Arbeit, wobei die Frage im Mittelpunkt steht, worauf es beim Management von Beschaffungsrisiken in einem Großkonzern besonders ankommt. Die Arbeit erörtert aber nicht nur theoretisch, worum es sich beim Risikomanagement handelt und wie dies bei der Beschaffung in Großkonzernen gestaltet ist, sondern im Rahmen einer Fallstudie wird in Kapitel Vier behandelt, welche besonderen Anforderungen das Management von Beschaffungsrisiken in der Automobilindustrie zu bewältigen hat. Diese Branche wurde deshalb ausgewählt, weil die Verschränkung zwischen Herstellern und Lieferanten hier besonders eng ist und daher ein besonders starkes gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis besteht, auf das ein gut ausgerichtetes Risikomanagement unbedingt Rücksicht nehmen muss.