Militär und Demokratie in Deutschland / Studienbücher Außenpolitik und Internationale Beziehungen (PDF)
Eine Einführung
Dieses Studienbuch führt umfassen und systematisch in das Thema Militär und Demokratie in Deutschland ein. Es erzählt die Geschichte des Neuaufbaus der Bundeswehr nach 1945 und ihrer Integration in die bundesdeutsche Demokratie und analysiert die Rolle der...
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Produktinformationen zu „Militär und Demokratie in Deutschland / Studienbücher Außenpolitik und Internationale Beziehungen (PDF)“
Dieses Studienbuch führt umfassen und systematisch in das Thema Militär und Demokratie in Deutschland ein. Es erzählt die Geschichte des Neuaufbaus der Bundeswehr nach 1945 und ihrer Integration in die bundesdeutsche Demokratie und analysiert die Rolle der deutschen Verteidigungspolitik in den vertraglichen Bündnisstrukturen. Vor allem aber bietet es ein umfassendes Bild vom Wandel der Bundeswehr und der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik nach dem Epochenwechsel von 1989.
Lese-Probe zu „Militär und Demokratie in Deutschland / Studienbücher Außenpolitik und Internationale Beziehungen (PDF)“
1.Teil Prekäre Balance: Politik und Gewalt (S. 17) Die Macht kommt aus den Gewehrläufen, hat Mao Tse-tung geschrieben, als er noch ein revolutionärer Guerilla-Kämpfer war. Er meinte aber eigentlich erst einmal die Gewalt. Die ist eine Ressource für Macht. Zwar gibt es auch Macht, die sich aus anderen Ressourcen speist.
Aber in den dramatischen machtpolitischen Auseinandersetzungen innerhalb und zwischen Staaten hat schon immer eine entscheidende Rolle gespielt, wer über wie viele Gewehrläufe gebietet. Der Ausdruck Gewehrläufe, von Mao seinerzeit ganz wörtlich gemeint, steht in einer verallgemeinernden Betrachtung als pars pro toto für Kriegswaffen aller Art, von den Speeren und Schwertern vergangener Jahrtausende bis zu den modernen Nuklearwaffen.
Aus Maos Bemerkung folgt nun aber keineswegs, dass es deshalb immer die Soldaten sind, das heißt ihre militärischen Befehlshaber, die deshalb in politischen Gemeinwesen automatisch das Sagen haben. Als allgemeine und im Grunde für die gesamte Geschichte politischer Zivilisationen seit mehr als 5000 Jahren zutreffende Faustregel gilt: Die direkte Ausübung der Herrschaft durch Soldaten, durch das Militär funktioniert schlecht und ist in erster Linie ein Zeichen für das Versagen der zivilen Herrschaftsordnung.
Wo diese erfolgreich ist, setzt sich eine Art Arbeitsteilung zwischen ziviler Regierung und dem Militär durch, in welcher letzteres durch erstere unter Kontrolle gehalten wird. Wie das im einzelnen geschieht, ist vom jeweiligen historischen Kontext und der politischen Kultur der Gesellschaft abhängig.
1 Schutz und Bedrohung
1.1 Gleichheit und Gewalt
Vergleichen wir einmal die beiden folgenden Aussagen: Alle Menschen sind gleich Im Hinblick auf ihre physische und psychische Kraft, ihre Gesundheit, ihre Schönheit, ihre Intelligenz und ihre Chancen auf ein erfülltes Leben könnten die Menschen kaum unterschiedlicher sein. Die erste dieser beiden Aussagen wird in unserer
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Gesellschaft gemeinhin akzeptiert, sie liegt dem Konzept der egalitären Demokratie zugrunde, und es gibt zahlreiche Bemühungen, Defizite bei der Umsetzung dieses Konzepts ausfindig zu machen und abzubauen.
Die zweite Aussage kann von niemandem ernsthaft bestritten werden, aber sie erzeugt vielfach auch ein so starkes Unbehagen, dass immer wieder Versuche unternommen worden sind, in der sozialphilosophischen Theorie und in der politischen Praxis, solche als ungerecht und unfair empfundenen Unterschiede auszugleichen.
Aus der Sichtweise derjenigen, die dies tun wollen, entweder aus Eigeninteresse oder aus einem darüber hinausgehenden Gefühl für Gerechtigkeit heraus, gilt Gewalt als eines der wirksamsten Instrumente zur Etablierung und Aufrechterhaltung von Ungleichheit. Gewalt wird von den Eliten gegen die gewöhnlichen Leute benutzt, von den herrschenden Klassen zur Unterdrückung der niedrigen Klassen oder von Männern gegen Frauen, um ihnen gleiche Rechte zu verwehren.
Gewalt kennzeichnet die Beziehung zwischen denen, die oben sind, und denjenigen, die unten gehalten werden, zwischen den topdogs und den underdogs. Dabei geht es nicht nur um physische Gewalt, sondern auch um subtilere Formen.
Allerdings bleibt der Rückgriff auf physische Gewalt den topdogs auch dann als letzte Möglichkeit, wenn sie es eigentlich vorzögen, die ihnen zupass kommende Ungleichheit mit anderen Mitteln (Propaganda, Korrumpierung, eingehaltene oder nicht eingehaltene Wohlstandsversprechungen) aufrechtzuerhalten.
Wenn die Ungleichheit jedoch so groß wird, dass sie von den underdogs als unerträglich empfunden wird, dann gewinnen Befreiungskonzepte Resonanz, in denen Gewalt, jetzt aber Gewalt von unten oder Gegengewalt zur Abschaffung der Ungleichheit propagiert wird. In einer anderen Perspektive sind es in der Tat gerade die physische Gewalt und der Sachverhalt, dass alle Menschen als Individuen ihr letztlich gleichermaßen ausgesetzt sind, die ihre Gleichheit begründen. Es ist dies die Hobbessche Perspektive.
Die zweite Aussage kann von niemandem ernsthaft bestritten werden, aber sie erzeugt vielfach auch ein so starkes Unbehagen, dass immer wieder Versuche unternommen worden sind, in der sozialphilosophischen Theorie und in der politischen Praxis, solche als ungerecht und unfair empfundenen Unterschiede auszugleichen.
Aus der Sichtweise derjenigen, die dies tun wollen, entweder aus Eigeninteresse oder aus einem darüber hinausgehenden Gefühl für Gerechtigkeit heraus, gilt Gewalt als eines der wirksamsten Instrumente zur Etablierung und Aufrechterhaltung von Ungleichheit. Gewalt wird von den Eliten gegen die gewöhnlichen Leute benutzt, von den herrschenden Klassen zur Unterdrückung der niedrigen Klassen oder von Männern gegen Frauen, um ihnen gleiche Rechte zu verwehren.
Gewalt kennzeichnet die Beziehung zwischen denen, die oben sind, und denjenigen, die unten gehalten werden, zwischen den topdogs und den underdogs. Dabei geht es nicht nur um physische Gewalt, sondern auch um subtilere Formen.
Allerdings bleibt der Rückgriff auf physische Gewalt den topdogs auch dann als letzte Möglichkeit, wenn sie es eigentlich vorzögen, die ihnen zupass kommende Ungleichheit mit anderen Mitteln (Propaganda, Korrumpierung, eingehaltene oder nicht eingehaltene Wohlstandsversprechungen) aufrechtzuerhalten.
Wenn die Ungleichheit jedoch so groß wird, dass sie von den underdogs als unerträglich empfunden wird, dann gewinnen Befreiungskonzepte Resonanz, in denen Gewalt, jetzt aber Gewalt von unten oder Gegengewalt zur Abschaffung der Ungleichheit propagiert wird. In einer anderen Perspektive sind es in der Tat gerade die physische Gewalt und der Sachverhalt, dass alle Menschen als Individuen ihr letztlich gleichermaßen ausgesetzt sind, die ihre Gleichheit begründen. Es ist dies die Hobbessche Perspektive.
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Autoren-Porträt von Wilfried von Bredow
Dr. Wilfried von Bredow ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Marburg.
Bibliographische Angaben
- Autor: Wilfried von Bredow
- 2008, 2008, 312 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531908553
- ISBN-13: 9783531908557
- Erscheinungsdatum: 06.02.2008
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 1.34 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Pressezitat
"Bei diesem [...] Werk handelt es sich um eine umfassende und kenntnisreiche Untersuchung des Verhältnisses von Militär und Gesellschaft in Deutschland. [...] Auch wenn es sich um ein 'Studienbuch' handelt, vertritt der Autor durchaus dezidierte, argumentativ unterlegte Auffassungen." Das Historisch-Politische Buch, 03/2008"Die klare, verständliche Sprache, die umfassende Darstellung und nicht zuletzt ein sehr umfangreiches Literaturverzeichnis machen die Studie für die Zielgruppe der Offiziere sowie für Ausbildungseinrichtungen der Bundeswehr zu einem empfehlenswerten Standardwerk." if - Zeitschrift für Innere Führung (Bundeswehr), 02/2008
"Es ist vor allem die Breite der Themen, ihre überzeugende, kapitelweise Anlage, die tiefe Reflexion, die dann weit über eine Fakten aneinander reihende Darstellung hinausführt und zum Weiterdenken einlädt, die dieses Buch so empfehlenswert machen. Sowohl für diejenigen, die in einem Zug die Komplexität des Gegenstandes kennen lernen wollen als auch für diejenigen, die sich sozusagen gemächlich und Stück für Stück auf diesem Themenfeld orientieren möchten. Und schließlich können sich auch diejenigen, die sich bestimmte Themen erschließen möchten, mittels des ausführlichen Personen- und Sachregisters darin zurecht finden." Politische Studien, September/Oktober 2008
"[...] es [steht] dem Wehrjuristen gut an, auch über den Tellerrand zu schauen. Dazu regt das 'Lehrbuch' des Marburger Professors für Politikwissenschaften an. [...] das Taschenbuch [enthält] beachtliche Ideen, Denkanstöße und so etliche klar angesprochene Wahrheiten zur Sicherheits- und Verteidigungspolitik im Allgemeinen und Deutschlands im Speziellen." Neue Zeitschrift für Wehrrecht, 04-05/2008
"Mit dem Sachbuch 'Militär und Demokratie in Deutschland' ist es Professor Wilfried von Bredow gelungen, einen informativen Überblick über die Entwicklung der Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu geben und die Einbindung der Bundeswehr in die Gesellschaft und
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