Rasse, Siedlung, deutsches Blut (PDF)
Das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS und die rassenpolitische Neuordnung Europas
Das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS (RuSHA) war im NS-Staat zuständig für die rassische Überprüfung von SS-Angehörigen sowie ab 1939 von sogenannten Volksdeutschen, von Polen, Russen, Slowenen, Elsässern und Lothringern. Weit mehr als eine Million...
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Produktinformationen zu „Rasse, Siedlung, deutsches Blut (PDF)“
Das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS (RuSHA) war im NS-Staat zuständig für die rassische Überprüfung von SS-Angehörigen sowie ab 1939 von sogenannten Volksdeutschen, von Polen, Russen, Slowenen, Elsässern und Lothringern. Weit mehr als eine Million Menschen aus ganz Europa wurden diesen Musterungen unterzogen, für die meisten war das Votum der SS-Rassenprüfer von existentieller Bedeutung. Der »rassische Wert« der Menschen bestimmte, ob sie enteignet, vertrieben, umgesiedelt oder zur Zwangsarbeit herangezogen, als Jude identifiziert, zur Ermordung in ein Vernichtungslager geschickt wurden - oder nicht. Damit lieferte die rassische Hierarchisierung nicht nur die vermeintlich wissenschaftliche Begründung der NS-Bevölkerungspolitik, sondern prägte entscheidend die besatzungspolitische Praxis. Die rassischen Überprüfungen und damit verbundenen Umsiedlungen erweisen sich als Grundpfeiler der NS-Diktatur, als zentrales Element des Rassenstaates.
Isabel Heinemann analysiert das RuSHA als eine Schlüsselinstitution des SS-Imperiums und stellt die Rasseexperten der SS aus dem RuSHA als eine spezifische Gruppe von NS-Funktionären vor. Daneben zeigt sie, wie die Rasseexperten die rassische Auslese konzipierten, umsetzten und welche Konsequenzen dies hatte. Sechs Fallstudien demonstrieren, wie das Votum der SS-Rasseexperten die gewaltsame Vertreibungs- und Neuordnungspolitik in den europäischen Regionen prägte - in der Tschechoslowakei, in Westpolen, in Elsaß-Lothringen, im »Generalgouvernement«, in der besetzten Sowjetunion und im »Altreich«.
Isabel Heinemann analysiert das RuSHA als eine Schlüsselinstitution des SS-Imperiums und stellt die Rasseexperten der SS aus dem RuSHA als eine spezifische Gruppe von NS-Funktionären vor. Daneben zeigt sie, wie die Rasseexperten die rassische Auslese konzipierten, umsetzten und welche Konsequenzen dies hatte. Sechs Fallstudien demonstrieren, wie das Votum der SS-Rasseexperten die gewaltsame Vertreibungs- und Neuordnungspolitik in den europäischen Regionen prägte - in der Tschechoslowakei, in Westpolen, in Elsaß-Lothringen, im »Generalgouvernement«, in der besetzten Sowjetunion und im »Altreich«.
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V. »Völkischer Vorposten« Die »Germanisierung« des Generalgouvernements (S. 357-358)Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion am 22.6.1941 veränderte die Rassen- und Siedlungspolitik der SS auf entscheidende Weise. Die Planer rechneten damit, daß ihnen nach dem erwarteten schnellen Sieg »unermeßliche neue Räume« sowohl als deutsche Siedlungsgebiete als auch als Deportations- und Abschubterrain für die »Unerwünschten« zur Verfügung stehen würden. Gleichzeitig lieferte der Krieg, der als Vernichtungsfeldzug und Rassenkrieg gegen den »jüdischen Bolschewismus« konzipiert war und auch als solcher geführt wurde, die Voraussetzung für die Radikalisierung aller Versuche »ethnischer Neuordnung«.
Nun begannen die SS-Experten, die Deportation und Vernichtung von bis zu 31 Millionen rassisch unerwünschter Menschen als eine durchaus vorstellbare und realisierbare Größe zu betrachten. Vor dem Hintergrund des Krieges gegen die Sowjetunion vollzog sich auch der entscheidende Schritt zur Ermordung der europäischen Juden. Die Massenerschießungen jüdischer Frauen und Kinder durch Einsatzgruppen und Wehrmachtseinheiten machten den Massenmord erst denkbar und erwiesen seine prinzipielle Durchführbarkeit. Für die SS-Siedlungsplanungen bedeutete dies, daß nun an die Stelle der Aussiedlung der Juden, wie man sie zunächst in den annektierten Ostgebieten praktiziert hatte, ihre Ermordung trat.
Diese erfolgte entweder direkt vor Ort oder ganz in der Nähe. Im Warthegau operierte bereits seit 1941 das Vernichtungslager Che∏mno/Kulmhof, in Ostoberschlesien gab es im Vernichtungslager Auschwitz die ersten Tötungsversuche mit Gas, und im Generalgouvernement nahmen im Frühjahr 1942 die Gaswagen-Stationen Be∏zec und Sobibór ihre Tätigkeit auf. Das
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Lager Treblinka wurde nur kurze Zeit später in Betrieb genommen. Auch an den Siedlungsprojekten der SS in Ostpolen und der Ukraine erwies sich erneut der bereits für Polen und das Protektorat Böhmen und Mähren aufgezeigte Zusammenhang von »Eindeutschung« und Judenmord.
Das SS-Siedlungsprojekt in ZamoÊç im Generalgouvernement begann erst, als alle Juden der Gegend bereits im Zuge der »Aktion Reinhard« umgebracht worden waren. In Shitomir in der Ukraine wurden die Volksdeutschen zusammengesiedelt, nachdem die Massaker der Einsatzgruppen die Gegend »judenfrei« gemacht hatten.2 In den gleichen Zusammenhang gehört der Befund, daß ab 1941/42 alle Pläne zur bevölkerungspolitischen Neuordnung besetzter Gebiete auf einer möglichst breiten »rassenpolitischen Überprüfung« der Bevölkerung beruhten – die zugleich immer die Möglichkeit der Vernichtung der so festgestellten »Minderwertigen« implizierte.
Das SS-Siedlungsprojekt in ZamoÊç im Generalgouvernement begann erst, als alle Juden der Gegend bereits im Zuge der »Aktion Reinhard« umgebracht worden waren. In Shitomir in der Ukraine wurden die Volksdeutschen zusammengesiedelt, nachdem die Massaker der Einsatzgruppen die Gegend »judenfrei« gemacht hatten.2 In den gleichen Zusammenhang gehört der Befund, daß ab 1941/42 alle Pläne zur bevölkerungspolitischen Neuordnung besetzter Gebiete auf einer möglichst breiten »rassenpolitischen Überprüfung« der Bevölkerung beruhten – die zugleich immer die Möglichkeit der Vernichtung der so festgestellten »Minderwertigen« implizierte.
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Autoren-Porträt von Isabel Heinemann
Isabel Heinemann studierte Geschichte und Germanistik an den Universitäten Mainz, Dijon und Freiburg i.Br. Seit 2002 ist sie wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Freiburg i.Br.
Bibliographische Angaben
- Autor: Isabel Heinemann
- 2013, 2. Auflage, 704 Seiten, Deutsch
- Verlag: Wallstein Verlag GmbH
- ISBN-10: 3835320491
- ISBN-13: 9783835320499
- Erscheinungsdatum: 07.11.2013
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Pressezitat
»die bislang umfassendste Darstellung über die von den Nationalsozialisten beabsichtigte rassenpolitische Neuordnung Europas«(Robert Jütte, Süddeutsche Zeitung, 10.06.2003)
»ein reifes Beispiel für die Erklärungskraft der neuen »Täterforschung«.«
(Klaus-Dietmar Henke, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.08.2003)
»Nun endlich (...) bringt Heinemanns Buch jene immensen ethnischen Säuberungen ans Licht, die von den Deutschen überall in Europa begangen wurden.«
(DeutschlandRadio, 07.07.2003)
»eine herausragende Studie«
(Samuel Salzborn, Tribüne - Zeitschrift zum Verständnis des Judentums, Jg. 42, 3.Q. 2003)
»Das Buch verdient es, von allen gelesen zu werden, die sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus im Krieg beschäftigen.«
(Elizabeth Harvey, sehepunkte)
»Isabel Heinemann führt den schlüssigen und gut lesbar präsentierten Nachweis, daß es sich bei diesem Hauptamt keineswegs um eine Heimstätte für dem realen Geschehen weitgehend entrückte »Rassenesoteriker« gehandelt hat, sondern geradezu um das ideologische Zentrum hinter dem Holocaust.«
(Jahrbuch Extremismus und Demokratie, 16. Jhg. 2004)
»sehr positiv ist zu bewerten, dass das Verbrechen bei Heinemann Namen und Adresse hat und die Täter nicht durch Anonymität geschützt werden.«
(Wolfram Meyer zu Uptrup, »ZfG«)
»Das Buch hat die Qualität eines Standardwerks, das insbesondere die Diskussion der Position Himmlers im politischen System des Nationalsozialismus weiterführend akzentuieren kann.«
(Carsten Klingemann, Neue Politische Literatur, Jg. 49, 2004)
»Thanks to Heinemanns book, we now have a clearer understanding of the racial world-view that underpinnes this extraordinary project.«
(Dan Stone, Patterns of Prejudice, Vol. 38. No.4. 2004.)
This book »should be widely read and not be missed by anybody doing research in the fields of eugenics, racial hygiene, the holocaust or National Socialism.«
(Heiner Fangerau, History and Philosophy of Life Sciences, 2007)
»Heinemanns
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Studie ist profund, differenziert und akribisch recherchiert.«
(Magnus Brechtken, Historische Zeitschrift Bd. 289, 2009)
(Magnus Brechtken, Historische Zeitschrift Bd. 289, 2009)
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