Möglichkeiten des dezentralen Hochwasserschutzes in kleinen Einzugsgebieten (PDF)

Mit dem zunehmenden Flächenverbrauch durch landwirtschaftliche Nutzung, Siedlungsbau, Verkehrswegebau etc. wurde der Raum für Fließgewässer immer weniger und deren natürliche Retentionsräume immer enger. Flüsse sind aber dynamische und instabile Systeme, ihre Wasserstände wechseln zwischen Hoch- und Niedrigwasser, ihre Fließgeschwindigkeiten ändern sich und zeitweise reicht ihr eigentliches Bett für die mitgeführte Fracht nicht aus. Es stehen sich also zwei Phänomene gegenüber. Zum einen der hohe Flächenverbrauch und damit die Versiegelung von Boden, der vorher in der Lage war mehr oder weniger Wasser versickern zu lassen und zum anderen das Ausufern der Flüsse bei Hochwasser und damit unter Umständen die Entstehung von Sach- und im schlimmsten Falle Personenschäden. Seit der flächenhaften Ausbreitung und Mechanisierung der Landwirtschaft, wurde versucht möglichst viele Flächen, auch entlang von Flussläufen, zu bebauen. Das Ziel der Bewirtschaftung rechtfertigte eine Begradigung der Fließgewässer ebenso wie deren Eindeichung in Gebieten mit auftretenden Überschwemmungen. Technische Maßnahmen zum zentralen Hochwasserschutz wurden entwickelt und durchgeführt. Beim Durchfließen dieser Schutzeinrichtungen erhöhte sich jedoch oft die Fließgeschwindigkeit des Gewässers und es kam zu einer verschärften Situation für die Bevölkerung am darunter liegenden Flusslauf, die sog. Unterlieger. In dieser Arbeit sollen nun Möglichkeiten des dezentralen Hochwasserschutzes betrachtet werden, von denen manche bereits angewendet werden. Sie sind jedoch auch zum großen Teil noch Gegenstand der Forschung und ihre Wirkung kann teilweise erst in kleinen Einzugsgebieten genau erklärt und bewiesen werden.