Nachtengel (ePub)
Roman
Wer dachte, im Krimi-Genre gebe es nichts Aufregendes mehr zu entdecken, wird von Danuta Reah eines Besseren belehrt. Statt für malerische englische Dörfer und Cottages entschied sie sich für eine faszinierend düstere, alte Industriestadt: Sheffield - eine...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Nachtengel (ePub)“
Wer dachte, im Krimi-Genre gebe es nichts Aufregendes mehr zu entdecken, wird von Danuta Reah eines Besseren belehrt. Statt für malerische englische Dörfer und Cottages entschied sie sich für eine faszinierend düstere, alte Industriestadt: Sheffield - eine Stadt auf der Suche nach einem neuen Gesicht ... Das Ende des Kalten Krieges schwemmt Asylanten und illegale Einwanderer in den Ort. Nur an der Universität floriert die High-Tech-Ära mit digitalen Archiven und ehrgeizigen linguistischen Analysen von Polizeiverhören. Engagiert dabei ist Gemma Wishart, Spezialistin für russische Dialekte. Doch eines Tages wird ihr Auto verlassen aufgefunden. Gleichzeitig wird in einem Hotel eine weibliche Leiche entdeckt. Mit zerstörtem Gesicht. Genau wie zuvor bei zwei anderen jungen Frauen. Alle offensichtlich Prostituierte. Während Gemmas Kollegin Roz Bishop auf eigene Faust nach der Vermissten sucht, ermittelt Kommissarin Lynne Jordan im Milieu. Und stößt dabei auf perfide Verbindungen zu den armen Ländern Osteuropas. Unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Forschung ...
Die Autorin
Danuta Reah lebt mit ihrem Mann Ken, einem Maler, in Sheffield und unterrichtet Englisch an der dortigen Universität. »Letzter Halt« ist ihr erster Roman, doch Danuta Reah beherrscht das Metier einer raffinierten Kriminalschriftstellerin derart souverän, dass das Buch bei Erscheinen Begeisterungsstürme von Lesern und Kritikern gleichermaßen hervorrief.
Die Autorin
Danuta Reah lebt mit ihrem Mann Ken, einem Maler, in Sheffield und unterrichtet Englisch an der dortigen Universität. »Letzter Halt« ist ihr erster Roman, doch Danuta Reah beherrscht das Metier einer raffinierten Kriminalschriftstellerin derart souverän, dass das Buch bei Erscheinen Begeisterungsstürme von Lesern und Kritikern gleichermaßen hervorrief.
Lese-Probe zu „Nachtengel (ePub)“
20 (S. 295-296) Hull, Montagabend
Matthew Pearse sah die Polizisten nicht an, die ihn von allen Seiten umringten. Er kauerte schützend über der zerbrochenen Flasche, aus der sich die dunkle Flüssigkeit ins Moos ergoss, und dem langstieligen Metallbecher, der im Licht der Taschenlampe glänzte. Einer der Beamten, der versuchte, ihm auf die Beine zu helfen, stieß mit dem Fuß dagegen, und Pearse schrie auf, als sei er getreten worden. »Geweiht!« Farnham zog Lynne fort von dem Tumult zu dem relativ stillen kleinen Raum mit dem Waschbecken. »Bist du verletzt? Ist alles okay?«
Als er dann sah, dass sie außer den Flecken auf ihren Jeans, die von ihrem Sturz stammten, keinen Schaden davongetragen zu haben schien, sagte er: »Was machst du denn hier, verdammt noch mal?« Sie spreizte die Finger und spürte das Gefühl in ihren lädierten Arm zurückkommen. »Alles in Ordnung. Aber da war etwas im Keller«, sagte sie. »Anna Krleza...« Sie würden zu spät kommen, weil sie nicht die richtigen Fragen gestellt hatte, und durch zwei andere Ermittlungen beansprucht und abgelenkt worden war. »Die anderen gehen schon rein, Lynne. Was hast du hier gemacht?« Nie zuvor hatte sie ihn so wütend gesehen. »Das hier«, sagte sie und zeigte ihm Nasims Buch, das noch neben dem Waschbecken lag. »Nasim Rafiq hat vieles davon aufgeschrieben - Namen, Adressen... Ich weiß nicht. Ich kam, um es zu holen.« Er wollte etwas sagen, aber ein Ruf von der anderen Seite des Hofs hielt ihn davon ab. Lynne folgte ihm.
Die Bretter, die offenbar den Durchgang von der Straße zum Hof verdeckt hatten, wurden abgerissen. Lynne dachte an das Kratzen, das sie gehört hatte, bevor Pearse sie angriff. »Er ist hier durchgekommen«, sagte sie. Es war kein Durchgang, sondern der Eingang ins Lagerhaus, Stufen führten in die Dunkelheit hinunter. Unten ging es im rechten Winkel um die Ecke, und ein kurzer Gang endete an einer Tür. Rechts davon war noch eine Tür, die zu dem Raum unter der
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Treppe führte. Farnham richtete das Licht seiner Taschenlampe darauf. Der winzige, geflieste Raum war vor kurzem benutzt worden, jemand hatte auf der Matratze geschlafen, eine Jacke lag darauf. In einem Winkel des Raums gab es einen Wasserhahn, einen Abfluss und einen Eimer. Aber es war nie mand da.
Farnham stieß die Tür am Ende des kurzen Gangs auf, und der Keller lag vor ihnen. Wie eine Kirche, dachte Lynne, und sah die aufgereihten Kerzen, die bei ihrem Eintritt flackerten. Eine Kerzenreihe führte zwischen den Backsteinsäulen auf einen Steintisch zu, auf dem die Kerzen eines dreiarmigen Leuchters weit heruntergebrannt waren. Zwei Männer von Farnhams Gruppe machten ihre Taschenlampen an, das Kerzenlicht schien blasser, die Schatten verschwanden, und der Raum war nur noch ein staubiger Backsteinkeller. Lynne wandte sich um und erwartete, Anna Krlezas zusammengekauerten Körper zu sehen, ihr blutiges Gesicht mit den zertrümmerten Knochen, das nicht mehr zu erkennen sein würde. Sie hatte das Gewicht des schweren Hammers und die Kraft seines Arms gespürt. In ihrer Schulter pochte ein stumpfer Schmerz, aber sie konnte sie wieder bewegen. Vielleicht war nichts gebrochen. Man hörte von der anderen Seite des Raums Rufe. Lynne entdeckte eine schwere Eisentür. Einer von Farnhams Leuten versuchte, sie zu öffnen. Er zog am Griff und sah Farnham an. »Abgeschlossen.« Sie erkannte den jungen Polizisten, Des Stanwell, und kurz fiel ihr Gemma Wishart ein. 'ne piekfeine Studentin... Plötzlich sah sie alles mit kalter Klarheit und so distanziert, als beobachte sie es aus der Ferne.
Farnhams Stimme drängte: »Brecht die Tür auf!« Jemand riss eine Stange aus einem der Fenstergitter und bog sie zu einem behelfsmäßigen Stemmeisen zurecht. Die Tür gab zuerst nicht nach, ging dann aber doch auf. Instinktiv wichen alle vor dem Schwall übel riechender Luft, dem Gestank abgestandener Fäulnis und frischeren Gerüchen nach Urin und Erbrochenem zurück. Einen Augenblick standen sie wie erstarrt um die Gestalt herum, die nach vorn herausgefallen war, als sich die Tür öffnete. Sie musste sich gegen die Tür gepresst haben, als ihr die Luft ausging. Anna Krleza. Sie war sehr klein. Lynne bemerkte die blutigen Hände und abgebrochenen Nägel und wusste, dies war der Ort, wo Katja gestorben war. Hier hatte auch Katja um ihr Leben gekämpft, als sie keine Luft mehr bekam und ihre Rufe und Schreie die luftdichte Tür nicht durchdringen konnten. Aber Anna Krleza war noch am Leben.
Farnham stieß die Tür am Ende des kurzen Gangs auf, und der Keller lag vor ihnen. Wie eine Kirche, dachte Lynne, und sah die aufgereihten Kerzen, die bei ihrem Eintritt flackerten. Eine Kerzenreihe führte zwischen den Backsteinsäulen auf einen Steintisch zu, auf dem die Kerzen eines dreiarmigen Leuchters weit heruntergebrannt waren. Zwei Männer von Farnhams Gruppe machten ihre Taschenlampen an, das Kerzenlicht schien blasser, die Schatten verschwanden, und der Raum war nur noch ein staubiger Backsteinkeller. Lynne wandte sich um und erwartete, Anna Krlezas zusammengekauerten Körper zu sehen, ihr blutiges Gesicht mit den zertrümmerten Knochen, das nicht mehr zu erkennen sein würde. Sie hatte das Gewicht des schweren Hammers und die Kraft seines Arms gespürt. In ihrer Schulter pochte ein stumpfer Schmerz, aber sie konnte sie wieder bewegen. Vielleicht war nichts gebrochen. Man hörte von der anderen Seite des Raums Rufe. Lynne entdeckte eine schwere Eisentür. Einer von Farnhams Leuten versuchte, sie zu öffnen. Er zog am Griff und sah Farnham an. »Abgeschlossen.« Sie erkannte den jungen Polizisten, Des Stanwell, und kurz fiel ihr Gemma Wishart ein. 'ne piekfeine Studentin... Plötzlich sah sie alles mit kalter Klarheit und so distanziert, als beobachte sie es aus der Ferne.
Farnhams Stimme drängte: »Brecht die Tür auf!« Jemand riss eine Stange aus einem der Fenstergitter und bog sie zu einem behelfsmäßigen Stemmeisen zurecht. Die Tür gab zuerst nicht nach, ging dann aber doch auf. Instinktiv wichen alle vor dem Schwall übel riechender Luft, dem Gestank abgestandener Fäulnis und frischeren Gerüchen nach Urin und Erbrochenem zurück. Einen Augenblick standen sie wie erstarrt um die Gestalt herum, die nach vorn herausgefallen war, als sich die Tür öffnete. Sie musste sich gegen die Tür gepresst haben, als ihr die Luft ausging. Anna Krleza. Sie war sehr klein. Lynne bemerkte die blutigen Hände und abgebrochenen Nägel und wusste, dies war der Ort, wo Katja gestorben war. Hier hatte auch Katja um ihr Leben gekämpft, als sie keine Luft mehr bekam und ihre Rufe und Schreie die luftdichte Tür nicht durchdringen konnten. Aber Anna Krleza war noch am Leben.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Danuta Reah
- 2003, Deutsch
- Übersetzer: Doris Styron
- Verlag: PeP eBooks
- ISBN-10: 3894807938
- ISBN-13: 9783894807931
- Erscheinungsdatum: 01.01.2003
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