Nation Israel. Gibt es eine israelische Identität? (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: sehr gut, Universität Wien (Institut für Politikwissenschaften), Veranstaltung: Seminar zu internationaler Politik, Sprache:...
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Produktinformationen zu „Nation Israel. Gibt es eine israelische Identität? (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: sehr gut, Universität Wien (Institut für Politikwissenschaften), Veranstaltung: Seminar zu internationaler Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung
Was ist eigentlich so interessant an der Frage, ob Israel eine "Nation" ist? Israel ist immerhin ein relativ gut funktionierender demokratischer "Staat"...
Das Verhältnis zwischen den Begriffen "Staat" und "Nation"(1) ist ein sehr komplexes. Teilweise beschreiben beide dasselbe Phänomen an Hand anderer Kriterien; in mancherlei Hinsicht bezeichnen sie aber auch ganz andere Formen gesellschaftlicher Wirklichkeit. Der entscheidende Unterschied scheint mir in der Art der Legitimität zu liegen. Ein "Staat" bezieht seine Legitimität durch formale Gegebenheiten.(2) Wird die Staatsgewalt effektiv ausgeübt, funktioniert das staatliche Gewaltmonopol - wird die staatliche Ordnung geachtet, weil ihre Missachtung sanktioniert ist, dann funktioniert der Staat. Er funktioniert, weil man ihn fürchtet, weil die Staatsgewalt einfach existiert.
Bei der "Nation" hingegen kommt die Legitimität durch eine affektive Bindung der ihr Angehörigen an das (eventuell nur symbolische) Zentrum. Fallen "Staat" und "Nation" zusammen, genießt der Staat quasi eine "doppelte Legitimität" - durch die Effizienz seiner formalen Strukturen und durch die Loyalitäten, die durch die affektive "nationale" Bindung der Bürger entstanden sind. Ein "Staat", der keine "Nation" ist, muss das Fehlen dieser gefühlsmäßigen Bindungen langfristig durch die Stärkung des Gewaltelements kompensieren.
[...]
_____
1 Zur Entstehung von "Nation" in Europa siehe etwa Giesen, Bernhard (Hg), Nationale und kulturelle Identität: Studien zur Entwicklung des kollektiven Bewusstseins in der Neuzeit. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1991.
2 Interessant ist in diesem Zusammenhang die völkerrechtliche Definition des Begriffes "Staat" durch drei konstitutive Elemente, die kumulativ vorliegen müssen: Staatsgebiet, Staatsvolk und Staatsgewalt.
Was ist eigentlich so interessant an der Frage, ob Israel eine "Nation" ist? Israel ist immerhin ein relativ gut funktionierender demokratischer "Staat"...
Das Verhältnis zwischen den Begriffen "Staat" und "Nation"(1) ist ein sehr komplexes. Teilweise beschreiben beide dasselbe Phänomen an Hand anderer Kriterien; in mancherlei Hinsicht bezeichnen sie aber auch ganz andere Formen gesellschaftlicher Wirklichkeit. Der entscheidende Unterschied scheint mir in der Art der Legitimität zu liegen. Ein "Staat" bezieht seine Legitimität durch formale Gegebenheiten.(2) Wird die Staatsgewalt effektiv ausgeübt, funktioniert das staatliche Gewaltmonopol - wird die staatliche Ordnung geachtet, weil ihre Missachtung sanktioniert ist, dann funktioniert der Staat. Er funktioniert, weil man ihn fürchtet, weil die Staatsgewalt einfach existiert.
Bei der "Nation" hingegen kommt die Legitimität durch eine affektive Bindung der ihr Angehörigen an das (eventuell nur symbolische) Zentrum. Fallen "Staat" und "Nation" zusammen, genießt der Staat quasi eine "doppelte Legitimität" - durch die Effizienz seiner formalen Strukturen und durch die Loyalitäten, die durch die affektive "nationale" Bindung der Bürger entstanden sind. Ein "Staat", der keine "Nation" ist, muss das Fehlen dieser gefühlsmäßigen Bindungen langfristig durch die Stärkung des Gewaltelements kompensieren.
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1 Zur Entstehung von "Nation" in Europa siehe etwa Giesen, Bernhard (Hg), Nationale und kulturelle Identität: Studien zur Entwicklung des kollektiven Bewusstseins in der Neuzeit. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1991.
2 Interessant ist in diesem Zusammenhang die völkerrechtliche Definition des Begriffes "Staat" durch drei konstitutive Elemente, die kumulativ vorliegen müssen: Staatsgebiet, Staatsvolk und Staatsgewalt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Barbara Prainsack
- 2002, 1. Auflage, 35 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638117103
- ISBN-13: 9783638117104
- Erscheinungsdatum: 22.03.2002
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.66 MB
- Ohne Kopierschutz
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