Ungleiche Netzwerke - Vernetzte Ungleichheit / Netzwerkforschung (PDF)
Persönliche Beziehungen im Kontext von Bildung und Status
Von sozialen Netzwerken wird oftmals angenommen, dass sie gleichsam einen Schutzschild gegenüber der viel beschworenen Zweck-Mittel-Rationalität moderner Gesellschaften bilden. Doch werden nicht auch die Gelegenheitsstrukturen informeller Beziehungen durch...
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Produktinformationen zu „Ungleiche Netzwerke - Vernetzte Ungleichheit / Netzwerkforschung (PDF)“
Von sozialen Netzwerken wird oftmals angenommen, dass sie gleichsam einen Schutzschild gegenüber der viel beschworenen Zweck-Mittel-Rationalität moderner Gesellschaften bilden. Doch werden nicht auch die Gelegenheitsstrukturen informeller Beziehungen durch die Sozialstruktur geprägt? Jan Mewes geht dieser Frage nach und untersucht, inwiefern die Schichtzugehörigkeit der Individuen die Strukturierung ihrer sozialen Netzwerke beeinflusst. Dabei zeigt sich, dass Angehörige unterer sozialer Schichten einem erhöhten Risiko der ,doppelten Exklusion' unterliegen, setzt sich ihre gesellschaftliche Benachteiligung doch auch auf der Ebene persönlicher Beziehungen fort.
Lese-Probe zu „Ungleiche Netzwerke - Vernetzte Ungleichheit / Netzwerkforschung (PDF)“
5 Hypothesen (S. 91-92)In den beiden vorherigen Kapiteln wurden verschiedene theoretische Ansätze in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Schichtzugehörigkeit und der Strukturierung persönlicher Netzwerke vorgestellt und diskutiert. Die dabei entwickelten Annahmen werden im Folgenden in forschungsleitende Hypothesen überführt. Zunächst formuliere ich Hypothesen im Hinblick auf globale Parameter persönlicher Netzwerke. Gemeint sind damit mathematisch-quantitative Strukturbeschreibungen (Diewald 1991: 68) über alle in einem Netzwerk vereinigten Beziehungen hinweg.
Dabei wird es um die Frage gehen, wie sich die Schichtzugehörigkeit in der empirischen Untersuchung operationalisiert anhand des Bildungsniveaus und des beruflichen Status auf Merkmale wie Netzwerkgröße, -dichte, -multiplexität, -reichweite und kontakthäufigkeit auswirkt. In einem nächsten Schritt wird der Fokus von der globalen Ebene persönlicher Netzwerke auf die subjektiven Faktoren ungleicher Netzwerkstrukturen verschoben. Zum Abschluss werden Hypothesen in Bezug auf die konkreten Entstehungskontexte von persönlichen Beziehungen entwickelt.
Zur Begründung der einzelnen Hypothesen werde ich in gebotener Kürze Argumente in Stellung bringen, die aus den theoretischen Kapiteln abgeleitet sind. Da vermutet werden kann, dass einige der im Folgenden skizzierten Zusammenhänge Konsequenzen für mehrere Dimensionen persönlicher Netzwerke haben, werde ich um unnötige Redundanz zu vermeiden gegebenenfalls auf bereits genannte Punkte der Hypothesenbildung verweisen. Die nachfolgend dargelegten Argumente, welche für die jeweilige Arbeitshypothese sprechen, sind mit eckigen Klammern markiert.
(1) In Bezug auf die Größe persönlicher Netzwerke vermute ich sowohl einen direkten als auch einen indirekten Effekt der Schichtzugehörigkeit. Vor allem aus der Perspektive der Affekttheorie des sozialen Austauschs kann vermutet werden, dass eine längere Verweildauer im Bildungssystem die
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Chance vergrößert, persönliche Kontakte zu knüpfen (direkter Bildungseffekt) [1.a]. Zugleich legitimieren hochwertige Bildungszertifikate der Migrationstheorie von Hoffmann-Nowotny zufolge höhere Ansprüche auf die Verfügbarkeit begehrter und knapper sozialer Ressourcen.
Daher ist zu vermuten, dass höher Gebildete vergleichsweise mobiler sind, um diesen Ansprüchen Folge leisten zu können. Räumliche bzw. residentielle Mobilität erhöht wiederum die Wahrscheinlichkeit dass bereits bestehende Kontakte seltener aktualisiert werden und neue Beziehungen am neuen Wohnort geknüpft werden. Vor allem die Häufigkeit von Kontakten zu Verwandten wie Eltern, Geschwister etc. dürfte unter den Bedingungen von Wohnortwechseln gemindert sein (indirekter Schichteffekt) [1.b].
Daher ist zu vermuten, dass höher Gebildete vergleichsweise mobiler sind, um diesen Ansprüchen Folge leisten zu können. Räumliche bzw. residentielle Mobilität erhöht wiederum die Wahrscheinlichkeit dass bereits bestehende Kontakte seltener aktualisiert werden und neue Beziehungen am neuen Wohnort geknüpft werden. Vor allem die Häufigkeit von Kontakten zu Verwandten wie Eltern, Geschwister etc. dürfte unter den Bedingungen von Wohnortwechseln gemindert sein (indirekter Schichteffekt) [1.b].
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Autoren-Porträt von Jan Mewes
Dr. Jan Mewes ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt ,Ethnic Diversity and Welfare State Solidarity' an der Bremen International Graduate School of Social Sciences (BIGSSS) tätig.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jan Mewes
- 2010, 2010, 229 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531923013
- ISBN-13: 9783531923017
- Erscheinungsdatum: 14.05.2010
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 1.17 MB
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