Ökonomische Analyse des Deliktsrechts. Grundmodell, Fahrlässigkeits- und Gefährdungshaftung / Aus der Reihe: e-fellows.net stipendiaten-wissen Bd.Band 1100 (PDF)

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Jura - Sonstiges, Note: 17 Punkte, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Recht und Ökonomik, Sprache: Deutsch, Abstract: Wann und warum ergibt sich die Notwendigkeit zur Schaffung einer Haftungsnorm? Grundsätzlich wäre eine Internalisierung von Risiken nicht erforderlich, solange Handlungen einer Person keine Schädigungen einer anderen Person bewirken. Aufgrund jedoch der technischen Entwicklung der letzten Jahrzehnte und deren entsprechenden Risiken, welche die wirtschaftliche Existenz des Einzelnen bedrohen, ist eine solche Vorstellung nicht realistisch.

Heutzutage erwachsen Schäden aus vielerlei Gründen und treten in unterschiedlichen Formen auf. Vor diesem Hintergrund stellt sich natürlich die Frage nach Internalisierungsinstrumenten und ihrer Gestaltung. Zwar gibt es gesellschaftliche Normen an dem sich Akteure orientieren können um negative externe Effekte zu vermeiden. Jedoch finden diese Normen ihre Grenzen innerhalb der Gesellschaft und werden nur durch ihr sanktioniert. Gesellschaftliche Normen sind nicht rechtlich durchsetzbar. Auch könnte man sich vorstellen, dass die Parteien kostenlos über die Zuweisung des Schadenrisikos individuell verhandeln, jedoch gibt es für derartige Transaktionen keinen ex ante Markt.

Daher ist der Gesetzgeber gezwungen Haftungsregeln aufzustellen, um bei einem Unfall den entstandenen Schaden zwischen Opfer und Verursacher zu regulieren. Damit wäre man bei den Aufgaben des Haftungsrechts und den mit ihr verfolgten Ziel angelangt.