Ordnung und Richtung der Zeit in "The Direction of Time" Reichenbachs (PDF)

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist der Verdienst Hans Reichenbachs, entscheidend zum Verständnis des modernen Zeitbegriffes beigetragen zu haben. Insbesondere haben seine Untersuchungen über die Frage, welche Rolle außerphysikalische Gesichtspunkte bei der Definition dieses Begriffes spielen, zu einem tieferen Verständnis geführt.
Reichenbachs Raum-Zeit-Philosophie entstand und entwickelte sich unter dem Eindruck der Einsteinschen Relativitätstheorie und ist deshalb zu Beginn stark von dieser geprägt. Reichenbachs Meinung nach sind Raum und Zeit nicht subjektive Ordnungsformen, die wir in die Realität hineintragen, sondern
„Sie sind Ordnungseigenschaften der Wirklichkeit selbst und von dem erkennenden Menschen aus der Realität entnommen“.
Das Gebiet, in dem Reichenbach nach einer Erklärung der Zeit sucht, ist von vornherein eng begrenzt: die Kausalität. Die Verbundenheit von Zeit und Kausalität hat er in den meisten seiner Veröffentlichungen betont, etwa so
„was ´früher´ und ´später´ heißt, läßt sich durch Kausalreihen definieren; nur weil Ereignisse durch Kausalreihen verbunden werden können, besitzen sie ein Zeitverhältnis“.
In The Direction of Time gelangt Reichenbach zunächst zu einer definitorischen Klärung des Gesuchten, indem er streng zwischen Ordnung und Richtung unterscheidet.
Zur Erklärung der Zeitordnung bedient er sich der Kausaltheorie der Zeit und der Gesetze der Mechanik. Widerum unterstützt er seiner Definition der Zeitrichtung durch seine Auffassung der Wahrscheinlichkeit als Kausalerklärung der Erignisse, die das Weltall ausmachen