Pacman, der Stimmungskiller - Emotionsregulation im Medienvergleich (PDF)

Die vorliegende Forschungsarbeit untersucht die Auswirkung des Interaktivitätsgrades eines Mediums auf die Emotionsregulation. Im Sinne der Mood-Management-Theorie verwenden Menschen Medien, um ihre Stimmung aufzubessern oder zu erhalten. Das Interventionspotential eines Mediums ist ein Schlüsselfaktor dieser Theorie und es gilt, je höher es ist, desto interaktiver ist der Rezipient in die Mediennutzungssituation eingebunden. Darüber hinaus besagt das Arbeitsgedächtnismodell der Ablenkung von van Dillen und Koole (2007), dass je stärker das Arbeitsgedächtnis ausgelastet ist, desto mehr ist man in der Lage, sich von negativen Emotionen abzulenken und diese damit zu regulieren. Aufgrund dessen wurde eine Untersuchung durchgeführt, die die Annahmen des Arbeitsgedächtnismodells und der Mood-Management-Theorie kombiniert und testet, ob die Interaktivität eines Mediums die Regulation von negativen Emotionen beeinflusst. Es wurde ein Design aufgestellt, bei dem den Versuchspersonen Trauer induziert wurde und sie anschließend entweder ein Videospiel spielen, einen Film anschauen oder als Kontrollbedingung warten mussten. Es zeigte sich, dass die Personen in der Spielbedingung ihre Emotionen besser regulierten als in den anderen Bedingungen. Parallel wurde eine psychophysiologische Messung (Hautleitfähigkeit) durchgeführt, die die Ergebnisse ebenfalls bestätigt. Je interaktiver ein Medium ist, desto höher ist die Hautleitfähigkeit. Nicht hypothesenkonform war die Erhebung des Involvements. Die Versuchspersonen in der Kontrollbedingung gaben gegenüber der Film- und Videospiel-Bedingung das höchste Involvement an. Überdies konnte festgestellt werden, dass Menschen, die trauriger waren, ihre Emotionen stärker reguliert haben als solche, die nur wenig traurig waren.