Probleme der Staatsverschuldung (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich VWL - Finanzwissenschaft, Note: gut, Berufsakademie Berlin (-), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Phänomen der Staatsverschuldung ist nicht neu. Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts verstärkten
viele Staaten im...
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Produktinformationen zu „Probleme der Staatsverschuldung (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich VWL - Finanzwissenschaft, Note: gut, Berufsakademie Berlin (-), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Phänomen der Staatsverschuldung ist nicht neu. Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts verstärkten
viele Staaten im Rahmen der Industrialisierung ihre unternehmerische Tätigkeit und
finanzierten ihre Investitionsvorhaben mittels der Aufnahme von Krediten. Ein weiterer wichtiger
Verschuldungsgrund der letzten Jahrhunderte waren Kriege, nach denen für Reparationszahlungen
und Wiederaufbau erhebliche Beträge benötigt wurden. Die Staatsverschuldung im
heutigen Sinne ist jedoch nicht auf umfangreiche Investitionsvorhaben, Katastrophen oder
Kriege zurückzuführen und betrifft vor allem hoch industrialisierte Länder.
Mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der
Wirtschaft (StWG) wurde 1967 in Deutschland die antizyklische Fiskalpolitik nach dem Modell
von John Maynard Keynes eingeführt, nach dem im Aufschwung und Boom die staatliche
Nachfrage gedrosselt und Rücklagen gebildet werden. Diese sollen in Zeiten der Rezession zur
Anregung der Konjunktur mittels erhöhter staatlicher Ausgaben genutzt werden, wobei ein
kurzfristiges Haushaltsdefizit bedenkenlos in Kauf genommen werden kann (deficit spending).
1 Da die entscheidende Komponente der Rücklagenbildung jahrelang nicht in ausreichendem
Maße durchgeführt wurde und somit die erforderlichen Mittel zur Ausgabenerhöhung
in der Rezession fehlten, sammelte sich ein immenser Schuldenberg an, der von Beginn
an nicht aus Haushaltsmitteln sondern durch Umschuldungen zurückgeführt wurde2, und dessen
steigende Zinslast den Staatshaushalt mehr und mehr belasten.
Ursächlich für diese Entwicklung waren zunächst steigende Ansprüche der Bevölkerung an
die Regierung und der damit verbundene Ausbau des Wohlfahrtsstaates zu Beginn der 70er
Jahre. Die anschließende Rezession, ausgelöst durch den ersten "Ölpreisschock", war der
Ausgangspunkt für eine erste Explosion der staatlichen Kreditaufnahme. In den folgenden
Jahren konnte durch strikte Konsolidierungsmaßnahmen die Neuverschuldung bis zum Jahr
1989 beinahe vollständig zurückgeführt werden. Die im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung
übernommenen Altlasten der ehemaligen DDR und die Förderung der neuen Bundesländer
führten jedoch erneut zu einer kritischen Situation des deutschen Staatshaushalts.3 [...]
1 Vgl. Lachmann (1987), S. 32 f.
2 Vgl. http://home.t-online.de/home/dieter.meyer/homepage.htm (download 04.10.2002, 11:29 Uhr).
3 Vgl. Halstenberg (2001), S. 22 ff.
viele Staaten im Rahmen der Industrialisierung ihre unternehmerische Tätigkeit und
finanzierten ihre Investitionsvorhaben mittels der Aufnahme von Krediten. Ein weiterer wichtiger
Verschuldungsgrund der letzten Jahrhunderte waren Kriege, nach denen für Reparationszahlungen
und Wiederaufbau erhebliche Beträge benötigt wurden. Die Staatsverschuldung im
heutigen Sinne ist jedoch nicht auf umfangreiche Investitionsvorhaben, Katastrophen oder
Kriege zurückzuführen und betrifft vor allem hoch industrialisierte Länder.
Mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der
Wirtschaft (StWG) wurde 1967 in Deutschland die antizyklische Fiskalpolitik nach dem Modell
von John Maynard Keynes eingeführt, nach dem im Aufschwung und Boom die staatliche
Nachfrage gedrosselt und Rücklagen gebildet werden. Diese sollen in Zeiten der Rezession zur
Anregung der Konjunktur mittels erhöhter staatlicher Ausgaben genutzt werden, wobei ein
kurzfristiges Haushaltsdefizit bedenkenlos in Kauf genommen werden kann (deficit spending).
1 Da die entscheidende Komponente der Rücklagenbildung jahrelang nicht in ausreichendem
Maße durchgeführt wurde und somit die erforderlichen Mittel zur Ausgabenerhöhung
in der Rezession fehlten, sammelte sich ein immenser Schuldenberg an, der von Beginn
an nicht aus Haushaltsmitteln sondern durch Umschuldungen zurückgeführt wurde2, und dessen
steigende Zinslast den Staatshaushalt mehr und mehr belasten.
Ursächlich für diese Entwicklung waren zunächst steigende Ansprüche der Bevölkerung an
die Regierung und der damit verbundene Ausbau des Wohlfahrtsstaates zu Beginn der 70er
Jahre. Die anschließende Rezession, ausgelöst durch den ersten "Ölpreisschock", war der
Ausgangspunkt für eine erste Explosion der staatlichen Kreditaufnahme. In den folgenden
Jahren konnte durch strikte Konsolidierungsmaßnahmen die Neuverschuldung bis zum Jahr
1989 beinahe vollständig zurückgeführt werden. Die im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung
übernommenen Altlasten der ehemaligen DDR und die Förderung der neuen Bundesländer
führten jedoch erneut zu einer kritischen Situation des deutschen Staatshaushalts.3 [...]
1 Vgl. Lachmann (1987), S. 32 f.
2 Vgl. http://home.t-online.de/home/dieter.meyer/homepage.htm (download 04.10.2002, 11:29 Uhr).
3 Vgl. Halstenberg (2001), S. 22 ff.
Bibliographische Angaben
- Autor: Katja Liebermann
- 2003, 1. Auflage, 39 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638234916
- ISBN-13: 9783638234917
- Erscheinungsdatum: 01.12.2003
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.64 MB
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