Public Private Partnerships und Wettbewerb (PDF)
Eine theoretische Analyse am Beispiel der kommunalen Abfallentsorgung
Vor dem Hintergrund der Verschuldung der öffentlichen Haushalte gewinnen Public Private Partnerships (PPP) zunehmend an Bedeutung für die öffentliche Leistungsbereitstellung. Dabei wird stets auf die gegenüber der rein öffentlichen Bereitstellung erhöhte...
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Produktinformationen zu „Public Private Partnerships und Wettbewerb (PDF)“
Vor dem Hintergrund der Verschuldung der öffentlichen Haushalte gewinnen Public Private Partnerships (PPP) zunehmend an Bedeutung für die öffentliche Leistungsbereitstellung. Dabei wird stets auf die gegenüber der rein öffentlichen Bereitstellung erhöhte Effizienz verwiesen. Bisher wurden bei diesem politischen Reforminstrument allerdings nur die kurzfristigen, operativen Effizienzwirkungen betrachtet. Eine Diskussion ihrer langfristigen, gesamtwirtschaftlichen Vorteilhaftigkeit hat nicht stattgefunden.
Rembert Schulze Wehninck analysiert die langfristigen Wettbewerbswirkungen von PPPs. Am Beispiel der kommunalen Abfallwirtschaft untersucht er, ob PPPs zu Wettbewerbsbeschränkungen führen und wie sich PPPs in den relevanten Märkten verhalten. Er zeigt, dass die öffentlichen und privaten PPP-Akteure ihre strukturellen Handlungsspielräume zu Lasten der gebührenzahlenden Abfallbesitzer und der konkurrierenden Entsorgungsunternehmen nutzen. Damit trägt der Autor nicht nur zur gesamtwirtschaftlichen Bewertung von PPPs bei, sondern gibt konkrete Anhaltspunkte für ihre optimale Gestaltung.
Zielgruppe
Politische Entscheidungsträger auf allen drei Ebenen des föderalen Systems, Ministerial- und Verwaltungsmitarbeiter,Führungskräfte von im öffentlichen Sektor aktiven Unternehmen, Dozenten und Studenten Politik- und der Wirtschaftswissenschaften
Der Autor
Dr. Rembert Schulze Wehninck promovierte bei Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Oberender amLehrstuhl für Volkswirtschaftslehre IV Wirtschaftstheorie der Universität Bayreuth. Er ist Consultant im Kompetenzzentrum Corporate Performance bei Roland Berger Strategy Consultants in München
Rembert Schulze Wehninck analysiert die langfristigen Wettbewerbswirkungen von PPPs. Am Beispiel der kommunalen Abfallwirtschaft untersucht er, ob PPPs zu Wettbewerbsbeschränkungen führen und wie sich PPPs in den relevanten Märkten verhalten. Er zeigt, dass die öffentlichen und privaten PPP-Akteure ihre strukturellen Handlungsspielräume zu Lasten der gebührenzahlenden Abfallbesitzer und der konkurrierenden Entsorgungsunternehmen nutzen. Damit trägt der Autor nicht nur zur gesamtwirtschaftlichen Bewertung von PPPs bei, sondern gibt konkrete Anhaltspunkte für ihre optimale Gestaltung.
Zielgruppe
Politische Entscheidungsträger auf allen drei Ebenen des föderalen Systems, Ministerial- und Verwaltungsmitarbeiter,Führungskräfte von im öffentlichen Sektor aktiven Unternehmen, Dozenten und Studenten Politik- und der Wirtschaftswissenschaften
Der Autor
Dr. Rembert Schulze Wehninck promovierte bei Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Oberender amLehrstuhl für Volkswirtschaftslehre IV Wirtschaftstheorie der Universität Bayreuth. Er ist Consultant im Kompetenzzentrum Corporate Performance bei Roland Berger Strategy Consultants in München
Lese-Probe zu „Public Private Partnerships und Wettbewerb (PDF)“
4 Wettbewerbswirkungen von PPPs in der kommunalen Abfallwirtschaft (S. 106-107)Im folgenden Kapitel werden Wettbewerbsbeschränkungen diagnostiziert, die von bestehenden PPPs in der kommunalen Abfallentsorgung ausgehen. Bevor in Anlehnung an das beschriebene dreistufige Vorgehen nach § 19 Abs. 2 GWB durch Marktstrukturtests die Existenz marktbeherrschender Stellungen der etablierten Abfall-PPPs auf den als relevant abgegrenzten Märkten überprüft wird und deren voraussichtliche Wirkungen durch Marktverhaltenstests präzisiert werden, bedarf es zunächst des Ausschlusses wettbewerbspolitischer Ausnahmebereiche in der kommunalen Abfallentsorgung. Im Einzelnen gliedert sich das Kapitel daher in
- die Analyse wettbewerbspolitischer Ausnahmebereiche in der kommunalen Abfallwirtschaft (Abschnitt 4.1),
- die Abgrenzung der relevanten Einzelmärkte (Abschnitt 4.2), die Durchführung von Marktstrukturtests durch eine detaillierte Beschreibung und Bewertung der jeweiligen Marktstruktur (Abschnitt 4.3),
- die Ableitung und Bewertung von Hypothesen über den Einsatz der relevanten Aktionsparameter im Rahmen von Marktverhaltenstests (Abschnitt 4.4).
4.1 Wettbewerbspolitische
Ausnahmebereiche in der kommunalen Abfallwirtschaft Bevor im Folgenden im Rahmen der Marktstruktur- und Marktverhaltenstests überprüft wird, ob es durch etablierte Abfall-PPPs zu Abweichungen vom funktionsfähigen Wettbewerb kommt, muss zunächst ausgeschlossen werden, dass es in der kommunalen Abfallwirtschaft aufgrund nicht korrigierbarer natürlicher Strukturen zwangsläufig zu Wettbewerbsbeschränkungen kommt, funktionsfähiger Wettbewerb also nicht möglich ist.
Im politischen Raum werden dabei, insbesondere von Befürwortern einer staatlichen Bereitstellung der Abfallentsorgungsleistungen, zwei Kategorien von Argumenten gegen eine wettbewerbliche Organisation der Abfallwirtschaft angeführt: Zum einen wird ein hinreichendes privates Angebot an
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Entsorgungskapazitäten in Zweifel gezogen, zum anderen negative Auswirkungen einer marktlichen Bereitstellung befürchtet.
Im Einzelnen wird auf die Existenz externer Effekte der Umweltnutzung hingewiesen, die zu einer mangelnden privaten Zahlungsbereitschaft für Entsorgungsleistungen (öffentliches Gut Umweltqualität) sowie zu einer Externalisierung der Umweltkosten durch private Entsorgungsunternehmen (negative externe Effekte) führen sollen. Darüber hinaus wird auf die Entstehung natürlicher Monopole durch die subadditiven Kostenfunktionen der einzelnen Entsorgungsleistungen hingewiesen. Diese drei potentiellen wettbewerblichen Ausnahmetatbestände sollen im Folgenden für die kommunale Abfallwirtschaft kurz diskutiert werden, wobei die Frage der Existenz natürlicher Monopole sinnvollerweise jeweils für die Wertschöpfungsstufen einzeln zu stellen ist.
4.1.1 Öffentliche Güter in der kommunalen Abfallwirtschaft
Betrachtet man das Gut "Umweltqualität" in Form reiner Luft, sauberen Wassers etc. als Endprodukt der Abfallentsorgungsleistungen, wird aufgrund seiner Nichtausschließbarkeit und Nichtrivalität im Konsum unmittelbar deutlich, dass es mangels privater Zahlungsbereitschaft der Abfallerzeuger zu keiner ausreichenden Bereitstellung von Abfallentsorgungseinrichtungen über den reinen Marktmechanismus kommen würde, da der einzelne Abfallerzeuger jeweils als Trittbrettfahrer von den Entsorgungsausgaben der anderen Abfallerzeuger profitieren würde. Allerdings bedarf es im Rahmen der kommunalen Abfallentsorgung einer etwas differenzierteren Betrachtungsweise, da zumindest für die Abfallsammlung und den Abfalltransport bzw. die Selbstanlieferung, wie bei der Definition des ökonomischen Abfallbegriffs gezeigt, ein Interesse der Abfallerzeuger daran besteht, die regelmäßig anfallenden Abfälle aus dem unmittelbaren Wohn- und Arbeitsumfeld zu entfernen, wofür auch entsprechende Zahlungsbereitschaften geäußert werden.
Da somit ein Ausschluss über den Preis grundsätzlich möglich ist und eine weitgehende Nutzungskonkurrenz hinsichtlich der Abfallcontainer und der Transportkapazitäten besteht, können Sammlung und Transport bzw. Selbstanlieferung von Abfällen nicht als öffentliches Gut bezeichnet werden. Für weitergehende Entsorgungsleistungen wie die Abfallaufbereitung in Verwertungsanlagen oder die umweltgerechte Restabfalldeponierung kann aufgrund mangelnden individuell abgrenzbaren Nutzens nur in Ausnahmefällen mit einem direkten Interesse und einer entsprechenden Zahlungsbereitschaft des einzelnen Abfallbesitzers gerechnet werden. Ein nachfrageseitig induzierter Qualitätswettbewerb um möglichst hochwertige Entsorgungsleistungen ist insofern, nicht zuletzt auch wegen der individuell kaum überprüfbaren Qualität von Entsorgungsmaßnahmen, wenig realistisch.
Im Einzelnen wird auf die Existenz externer Effekte der Umweltnutzung hingewiesen, die zu einer mangelnden privaten Zahlungsbereitschaft für Entsorgungsleistungen (öffentliches Gut Umweltqualität) sowie zu einer Externalisierung der Umweltkosten durch private Entsorgungsunternehmen (negative externe Effekte) führen sollen. Darüber hinaus wird auf die Entstehung natürlicher Monopole durch die subadditiven Kostenfunktionen der einzelnen Entsorgungsleistungen hingewiesen. Diese drei potentiellen wettbewerblichen Ausnahmetatbestände sollen im Folgenden für die kommunale Abfallwirtschaft kurz diskutiert werden, wobei die Frage der Existenz natürlicher Monopole sinnvollerweise jeweils für die Wertschöpfungsstufen einzeln zu stellen ist.
4.1.1 Öffentliche Güter in der kommunalen Abfallwirtschaft
Betrachtet man das Gut "Umweltqualität" in Form reiner Luft, sauberen Wassers etc. als Endprodukt der Abfallentsorgungsleistungen, wird aufgrund seiner Nichtausschließbarkeit und Nichtrivalität im Konsum unmittelbar deutlich, dass es mangels privater Zahlungsbereitschaft der Abfallerzeuger zu keiner ausreichenden Bereitstellung von Abfallentsorgungseinrichtungen über den reinen Marktmechanismus kommen würde, da der einzelne Abfallerzeuger jeweils als Trittbrettfahrer von den Entsorgungsausgaben der anderen Abfallerzeuger profitieren würde. Allerdings bedarf es im Rahmen der kommunalen Abfallentsorgung einer etwas differenzierteren Betrachtungsweise, da zumindest für die Abfallsammlung und den Abfalltransport bzw. die Selbstanlieferung, wie bei der Definition des ökonomischen Abfallbegriffs gezeigt, ein Interesse der Abfallerzeuger daran besteht, die regelmäßig anfallenden Abfälle aus dem unmittelbaren Wohn- und Arbeitsumfeld zu entfernen, wofür auch entsprechende Zahlungsbereitschaften geäußert werden.
Da somit ein Ausschluss über den Preis grundsätzlich möglich ist und eine weitgehende Nutzungskonkurrenz hinsichtlich der Abfallcontainer und der Transportkapazitäten besteht, können Sammlung und Transport bzw. Selbstanlieferung von Abfällen nicht als öffentliches Gut bezeichnet werden. Für weitergehende Entsorgungsleistungen wie die Abfallaufbereitung in Verwertungsanlagen oder die umweltgerechte Restabfalldeponierung kann aufgrund mangelnden individuell abgrenzbaren Nutzens nur in Ausnahmefällen mit einem direkten Interesse und einer entsprechenden Zahlungsbereitschaft des einzelnen Abfallbesitzers gerechnet werden. Ein nachfrageseitig induzierter Qualitätswettbewerb um möglichst hochwertige Entsorgungsleistungen ist insofern, nicht zuletzt auch wegen der individuell kaum überprüfbaren Qualität von Entsorgungsmaßnahmen, wenig realistisch.
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Bibliographische Angaben
- Autor: 9783534998111
- 2008, Deutsch
- Verlag: Gabler Verlag
- ISBN-10: 3534998111
- ISBN-13: 9783534998111
- Erscheinungsdatum: 01.09.2008
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