Rhein-Maas. Studien zur Geschichte, Sprache und Kultur. Band 2 (PDF)
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Zwischen Motzköppen und Schwalben – Kampf um Gewalt und Souveränität in Lüttich (S. 159-160)Ein Beitrag zum frühneuzeitlichen Staatsbildungsprozess
von Daniel Eisenmenger
Seit Einrichtung der ersten sechs Reichkreise im Jahre 1500 gehörte das Fürstbistum Lüttich zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis, war jedoch seit der Erweiterung auf zehn Reichskreise und der damit verbundenen Einrichtung des neu gebildeten burgundischen Kreises von diesem fast vollständig umschlossen1. Es fällt auf, dass das Fürstbistum Lüttich trotz dieser Zugehörigkeit zum Reich in der neueren deutschen historischen Forschung zur Frühen Neuzeit kaum eine Rolle spielt.
Allenfalls in einigen Spezialuntersuchungen kommt es am Rande vor3. Aktuelle nationalstaatliche Grenzen scheinen die Forschung stärker zu prägen als die historischen Bezüge der Region. In Belgien gibt es vor allem auf Französisch eine starke regionalgeschichtliche Forschung, die sich mit der Stadt Lüttich und dem Fürstbistum beschäftigt, der oft allerdings die Einbettung in größere europäische oder theoretische Zusammenhänge fehlt. Auf Niederländisch liegen vor allem Untersuchungen zu Maastricht und seinem Umland vor, das von Lüttich zunächst gemeinsam mit Spanien, nach 1632 gemeinsam mit der niederländischen Republik verwaltet wurde.
Der vorliegende Artikel basiert nicht auf eigenem Quellenstudium, sondern stellt den Versuch dar, den Forschungsansatz zur frühmodernen Staatsbildung mit den Ergebnissen der vor allem französischsprachigen Lütticher Regionalgeschichte zusammenzuführen, und soll Ansatzpunkte für weitere Forschungen zur Geschichte des Fürstbistums Lüttich im Kontext des frühneuzeitlichen Reiches und Europas bieten. Das Fürstbistum Lüttich ist dabei in
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mehrfacher Hinsicht besonders interessant:
Weder der Fürstbischof noch die Stände waren im Prozess der Staats- und Nationsbildung erfolgreich, sondern das Fürstbistum verschwindet als souveräne Entität im Lauf der Revolutionskriege, um dann in den zunächst niederländischen, dann belgischen Staat integriert zu werden. Dabei hat die Lütticher „Region“ bis heute eine stark ausgeprägte regionale Identität bewahrt5. Das Lütticher Fürstbistum kann exemplarisch für die kirchlichen Herrschaften des Reiches stehen, die besondere Machtkonstellationen aufwiesen und spätestens am Ende der Frühen Neuzeit säkularisiert, als eigene Herrschaften endgültig aufgelöst und in größere Staaten integriert wurden.
Die besonderen Machtverhältnisse in diesen Fürstbistümern, deren Herrschaftsaufbau schnell als anachronistisch bewertet wurde, sollen mit den Theorien zur Staatsbildung abgeglichen werden. Gerade Lüttich, das parallel zur französischen eine eigene Revolution kennt, die auch mit dem Versuch einer eigenen Nationsbildung einherging6, bietet sich für eine exemplarische Untersuchung an.
Weder der Fürstbischof noch die Stände waren im Prozess der Staats- und Nationsbildung erfolgreich, sondern das Fürstbistum verschwindet als souveräne Entität im Lauf der Revolutionskriege, um dann in den zunächst niederländischen, dann belgischen Staat integriert zu werden. Dabei hat die Lütticher „Region“ bis heute eine stark ausgeprägte regionale Identität bewahrt5. Das Lütticher Fürstbistum kann exemplarisch für die kirchlichen Herrschaften des Reiches stehen, die besondere Machtkonstellationen aufwiesen und spätestens am Ende der Frühen Neuzeit säkularisiert, als eigene Herrschaften endgültig aufgelöst und in größere Staaten integriert wurden.
Die besonderen Machtverhältnisse in diesen Fürstbistümern, deren Herrschaftsaufbau schnell als anachronistisch bewertet wurde, sollen mit den Theorien zur Staatsbildung abgeglichen werden. Gerade Lüttich, das parallel zur französischen eine eigene Revolution kennt, die auch mit dem Versuch einer eigenen Nationsbildung einherging6, bietet sich für eine exemplarische Untersuchung an.
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Bibliographische Angaben
- 2011, 1. Auflage, 272 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Institut für niederrheinische Kulturgeschichte und Regionalentwicklung
- Verlag: UVRR Universitätsverlag Rhein-Ruhr
- ISBN-10: 3942158086
- ISBN-13: 9783942158084
- Erscheinungsdatum: 01.01.2011
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 13 MB
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