Risiko Einsamkeit - Gesellschaftliche Bedingungen eines problematischen Gefühlszustands (ePub)
Examensarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,7, Technische Universität Dortmund, Sprache: Deutsch, Abstract: "Was ist das Thema deiner Staatsarbeit?" fragte mich eine Freundin. "Einsamkeit und deren...
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Produktinformationen zu „Risiko Einsamkeit - Gesellschaftliche Bedingungen eines problematischen Gefühlszustands (ePub)“
Examensarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,7, Technische Universität Dortmund, Sprache: Deutsch, Abstract: "Was ist das Thema deiner Staatsarbeit?" fragte mich eine Freundin. "Einsamkeit und deren soziologische Bedingungen", antwortete ich. Betroffenes Schweigen folgte meiner Aussage.
Dieses ist nur ein Beispiel von vielen, welches zeigen soll, dass die Thematik Ein-samkeit in unserer heutigen Gesellschaft, in der es auf Teamfähigkeit und soziale Empathie ankommt, äußerst negativ besetzt ist. Einsamkeit wird als Ausdruck sozia-ler Inkompetenz verstanden, die mit Gefühlen des Schams, des Unbehagens, des Wegblickens und Leugnens verbunden ist. Auch in den wissenschaftlichen Disziplinen ist dieser "Turn-away-Effekt" zu vernehmen, so dass "Einsamkeit" bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in den Sozialwissenschaften weitgehend ignoriert worden ist.
Wie abhängig Individuen von einem sozialen Beziehungsgefüge sind, in dem sie Anerkennung finden und Unterstützung erfahren, zeigen die in der Geschichte immer mal wieder aufgetreten Fälle von Wolfskindern oder mutwillig isolierten Kindern.
Ob Psammetich, ein ägyptischer Pharao, oder Kaiser Friedrich II., immer wieder gab es Versuche, Kinder in völliger Isolation aufwachsen zu lassen ohne jegliche menschliche Nähe. Aus der Einsamkeit der Kinder resultierten neben großen Sprachdefiziten auch Bindungsunfähigkeit und geistige Fehlbildungen.
Ein anderes Beispiel aus den Vereinigten Staaten zeigt, dass Frühgeborere im Brutkasten ihren, durch Isolierung herbeigeführten, kognitiven Rückstand schneller durch physischen Kontakt aufholen. In der Tierwelt gibt es ähnliche Beobachtungen: sobald es Neugeborenen an Berührung mangelt, fahren diese ihren Stoffwechsel zurück und hören auf zu wachsen.
Einsamkeitserfahrungen, die Ablehnung durch andere Menschen, entsprechen der Gefühlslage einer physischen Verletzung. Zu diesem Ergebnis sind die Wissenschaftler der Bowling Green State University in Ohio gekommen.
Dass Einsamkeit eine besondere Aufmerksamkeit verdient, zeigt sich ebenfalls durch gesellschaftliche und innerfamiliäre Sanktionstechniken, die als Strafe den Entzug der Freiheit des Individuums einfordern. Einsamkeitsstrafen gehören sogar zu den zentralen Sozialtechniken.
Einsamkeit kann als Hölle oder aber auch als Tor zur Weisheit begriffen werden. Gerade die positive Hinwendung ist unserer westlichen Kultur nicht fremd.
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Dieses ist nur ein Beispiel von vielen, welches zeigen soll, dass die Thematik Ein-samkeit in unserer heutigen Gesellschaft, in der es auf Teamfähigkeit und soziale Empathie ankommt, äußerst negativ besetzt ist. Einsamkeit wird als Ausdruck sozia-ler Inkompetenz verstanden, die mit Gefühlen des Schams, des Unbehagens, des Wegblickens und Leugnens verbunden ist. Auch in den wissenschaftlichen Disziplinen ist dieser "Turn-away-Effekt" zu vernehmen, so dass "Einsamkeit" bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in den Sozialwissenschaften weitgehend ignoriert worden ist.
Wie abhängig Individuen von einem sozialen Beziehungsgefüge sind, in dem sie Anerkennung finden und Unterstützung erfahren, zeigen die in der Geschichte immer mal wieder aufgetreten Fälle von Wolfskindern oder mutwillig isolierten Kindern.
Ob Psammetich, ein ägyptischer Pharao, oder Kaiser Friedrich II., immer wieder gab es Versuche, Kinder in völliger Isolation aufwachsen zu lassen ohne jegliche menschliche Nähe. Aus der Einsamkeit der Kinder resultierten neben großen Sprachdefiziten auch Bindungsunfähigkeit und geistige Fehlbildungen.
Ein anderes Beispiel aus den Vereinigten Staaten zeigt, dass Frühgeborere im Brutkasten ihren, durch Isolierung herbeigeführten, kognitiven Rückstand schneller durch physischen Kontakt aufholen. In der Tierwelt gibt es ähnliche Beobachtungen: sobald es Neugeborenen an Berührung mangelt, fahren diese ihren Stoffwechsel zurück und hören auf zu wachsen.
Einsamkeitserfahrungen, die Ablehnung durch andere Menschen, entsprechen der Gefühlslage einer physischen Verletzung. Zu diesem Ergebnis sind die Wissenschaftler der Bowling Green State University in Ohio gekommen.
Dass Einsamkeit eine besondere Aufmerksamkeit verdient, zeigt sich ebenfalls durch gesellschaftliche und innerfamiliäre Sanktionstechniken, die als Strafe den Entzug der Freiheit des Individuums einfordern. Einsamkeitsstrafen gehören sogar zu den zentralen Sozialtechniken.
Einsamkeit kann als Hölle oder aber auch als Tor zur Weisheit begriffen werden. Gerade die positive Hinwendung ist unserer westlichen Kultur nicht fremd.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Yvonne Preuth
- 2013, 1. Auflage, 50 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 365638438X
- ISBN-13: 9783656384380
- Erscheinungsdatum: 06.03.2013
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eBook Informationen
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