Rückkehr ins Leben. Ich war Kindersoldat (ePub)
Schätzungen von UNICEF zufolge sind derzeit mehr als 300 000 Kindersoldaten weltweit in Kriege und bewaffnete Konflikte involviert. Unter Drogen gesetzt werden sie Zeugen schlimmster Verbrechen und Folter und selbst zum Töten gezwungen. Ishmael Beah war...
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Produktinformationen zu „Rückkehr ins Leben. Ich war Kindersoldat (ePub)“
Schätzungen von UNICEF zufolge sind derzeit mehr als 300 000 Kindersoldaten weltweit in Kriege und bewaffnete Konflikte involviert. Unter Drogen gesetzt werden sie Zeugen schlimmster Verbrechen und Folter und selbst zum Töten gezwungen. Ishmael Beah war einer von ihnen.
Schlagworte
Afrika
Ahmad Tejan Kabbah
Armee
bewaffnete Konflikte
Bürgerkrieg
Charles Taylor
Geschichte
Joseph Saidu Momoh
Kindersoldat
Kindersoldaten
Liberia
New York
Politk
Putsch
Rebellen
Rehabilitation
Rehabilitation Camp
RUF
Siaka Stevens
Sierra Leone
UN UNICEF
USA
Vereinte Nationen
Schlagworte
Afrika
Ahmad Tejan Kabbah
Armee
bewaffnete Konflikte
Bürgerkrieg
Charles Taylor
Geschichte
Joseph Saidu Momoh
Kindersoldat
Kindersoldaten
Liberia
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Politk
Putsch
Rebellen
Rehabilitation
Rehabilitation Camp
RUF
Siaka Stevens
Sierra Leone
UN UNICEF
USA
Vereinte Nationen
Lese-Probe zu „Rückkehr ins Leben. Ich war Kindersoldat (ePub)“
13 (S. 134-136)Es muss Sonntagmorgen gewesen sein, als uns der Corporal frei gab. Er schlug sich mit der stumpfen Kante seines Bajonetts in die Handinnenfläche. »Wenn ihr religiös seid, ich meine Christen, dann betet heute zu eurem Herrn, denn eine andere Gelegenheit werdet ihr nicht mehr bekommen. Wegtreten.« Wir gingen in unseren kurzen Armeehosen und den Turnschuhen, die wir bekommen hatten, auf den Platz. Wir fingen an, Fußball zu spielen, und während des Spiels kam der Lieutenant aus dem Haus und setzte sich auf die Veranda. Wir unterbrachen das Spiel und salutierten. »Spielt weiter. Ich will meine Soldaten jetzt Fußball spielen sehen.« Er setzte sich und las Julius Cäsar.
Als wir vom Fußballspielen genug hatten, beschlossen wir, im Fluss schwimmen zu gehen. Es war ein sonniger Tag. Als wir zum Fluss rannten, spürte ich, wie mir die kalte Zugluft den Schweiß am Körper trocknete. Wir tollten ein paar Minuten lang einfach so im Wasser herum und teilten uns dann in zwei Mannschaften auf, um Krieg zu spielen. Diejenige Gruppe, die zuerst alle Mitglieder der anderen Gruppe gefangen haben würde, sollte gewinnen. »Los jetzt, Soldaten, die Ferien sind vorbei«, rief der Corporal vom Flussufer aus. Wir brachen unser Spiel ab und folgten ihm ins Dorf. Als wir ihm hinterhersprangen und mühsam versuchten, mit ihm Schritt zu halten, taten wir im Scherz so, als würden wir stolpern und schubsten uns gegenseitig in die Büsche. Im Dorf wurden wir aufgefordert, unsere Kalaschnikows ganz schnell in Ordnung zu bringen.
Als wir unsere Gewehre reinigten, wurden Rucksäcke und Hüfttaschen verteilt. Zwei Kisten mit Munition wurden herausgestellt, wovon eine die geladenen Magazine enthielt, die andere lose Kugeln. Der Corporal befahl uns, so viel Munition mitzunehmen, wie wir nur tragen konnten. »Aber nehmt auch nicht zu viel. Ihr sollt noch schnell rennen können«, sagte er. Während ich meinen Rucksack und meine Hüfttasche vollstopfte, sah ich auf und
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entdeckte, dass einige der älteren Soldaten dasselbe taten. Meine Hand fing an zu zittern und mein Herz schlug schneller. Mit Ausnahme von Alhaji hatten alle anderen Jungen Spaß, weil sie dachten, sie würden sich auf weitere Übungen vorbereiten, aber ich wusste, dass das Training vorbei war.
Alhaji lehnte an der Wand des Gebäudes und hielt sein Gewehr umklammert wie eine Mutter ihr Baby. Auch er wusste Bescheid. »Stellt euch auf, Soldaten«, sagte der Corporal. Er war kurz weggegangen und hatte sich umgezogen. Nun trug er seine komplette Armeeuniform, und sein Rucksack und seine Hüfttasche waren voller Munition. Er hatte ein G3-Gewehr und seinen Helm unter die Arme geklemmt. Wir stellten uns zur Kontrolle in einer Reihe auf. Alle Jungen trugen kurze Armeehosen und grüne T-Shirts. Der Corporal gab uns grüne Stirnbänder und sagte: »Wenn ihr jemanden ohne ein Stirnband in dieser Farbe oder einen Helm wie meinen seht, dann erschießt ihn.«
Die letzten beiden Wörter schrie er. Jetzt war allen klar, dass das kein Training mehr war. Als wir uns die Stirnbänder umbanden, kippte Sheku, der neben mir stand, nach hinten um. Er hatte zu viel Munition eingepackt. Der Corporal nahm einige der Magazine aus seinem Rucksack heraus und half ihm wieder auf die Beine. Sheku standen Schweißperlen auf der Stirn, und seine Lippen bebten. Der Corporal tätschelte ihm den Kopf und fuhr fort. »Die anderen Männer« er zeigte auf die älteren Soldaten »werden die Kisten mit der Reservemunition tragen, also übernehmt euch nicht. Jetzt entspannt euch, in ein paar Minuten gehen wir los.«
Alhaji lehnte an der Wand des Gebäudes und hielt sein Gewehr umklammert wie eine Mutter ihr Baby. Auch er wusste Bescheid. »Stellt euch auf, Soldaten«, sagte der Corporal. Er war kurz weggegangen und hatte sich umgezogen. Nun trug er seine komplette Armeeuniform, und sein Rucksack und seine Hüfttasche waren voller Munition. Er hatte ein G3-Gewehr und seinen Helm unter die Arme geklemmt. Wir stellten uns zur Kontrolle in einer Reihe auf. Alle Jungen trugen kurze Armeehosen und grüne T-Shirts. Der Corporal gab uns grüne Stirnbänder und sagte: »Wenn ihr jemanden ohne ein Stirnband in dieser Farbe oder einen Helm wie meinen seht, dann erschießt ihn.«
Die letzten beiden Wörter schrie er. Jetzt war allen klar, dass das kein Training mehr war. Als wir uns die Stirnbänder umbanden, kippte Sheku, der neben mir stand, nach hinten um. Er hatte zu viel Munition eingepackt. Der Corporal nahm einige der Magazine aus seinem Rucksack heraus und half ihm wieder auf die Beine. Sheku standen Schweißperlen auf der Stirn, und seine Lippen bebten. Der Corporal tätschelte ihm den Kopf und fuhr fort. »Die anderen Männer« er zeigte auf die älteren Soldaten »werden die Kisten mit der Reservemunition tragen, also übernehmt euch nicht. Jetzt entspannt euch, in ein paar Minuten gehen wir los.«
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Bibliographische Angaben
- Autoren: Ishmael Beah , Conny Lösch
- 2007, Deutsch
- Übersetzer: Conny Lösch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593403102
- ISBN-13: 9783593403106
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 3.62 MB
- Mit Kopierschutz
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