Shemale Chroniken 1 / Shemale Chroniken Bd.1 (ePub)

Er starrte sich selbst an, gedemütigt und verlegen, und wusste jetzt, worüber seine Mutter und Veronica gelacht hatten. Farbig gerührt rollte er einen Haufen Toilettenpapier auf und befeuchtete es mit Wasser, fing an, den Lippenstift zu tupfen und zu reiben, aber es diente nur dazu, ihn herumzuschmieren. Er beißte sich konzentriert auf die Lippe und öffnete den Badezimmerschrank und stieß durch die Flaschen, bis er den Make-up-Entferner seiner Mutter und einige weiße Wattebäusche fand. Er hatte gesehen, wie seine Freunde diese oft genug benutzten, dass er peinlicherweise wusste, wie man Make-up entfernt. Er fügte dem Wattebausch einen Tropfen cremiger Flüssigkeit hinzu und begann, sich sanft an seinem Gesicht zu wischen. Eine Kälte breitete sich über die Wange aus, die nach wenigen Augenblicken zu brennen begann, aber zu seiner Erleichterung begann sich das Make-up zu lösen. Er arbeitete an dem Fleck, bis schließlich seine Haut frei von ihrem Lippenstift war, wenn auch rot, wo er gerieben hatte. Trotz seiner Erniedrigung sah er keinen Sinn darin, sich darauf zu konzentrieren. Seine Mutter würde es nicht erwähnen und nach allem, was Veronica wusste, war es ein Klassenkamerad, der das Zeichen hinterlassen hatte, sie würden den Puma von nebenan nicht vermuten. Er machte sich daran, sich fürs Bett fertig zu machen und den Kontakt mit seiner Mutter zu vermeiden. Für heute Abend war ihm zumindest die Demütigung ein wenig frisch in Erinnerung.