Teufelskreis und Lebensweg (PDF)
Systemisch denken im sozialen Feld
Aus den klassischen systemischen Begriffen wie Rückkopplung, Autopoiesis und Konstruktivismus ergibt sich ein Denkmodell, das auf soziale Problemlagen ein neues Licht wirft und neue theoretische wie praktische Blickwinkel eröffnet. Klienten sind hier nicht...
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Produktinformationen zu „Teufelskreis und Lebensweg (PDF)“
Aus den klassischen systemischen Begriffen wie Rückkopplung, Autopoiesis und Konstruktivismus ergibt sich ein Denkmodell, das auf soziale Problemlagen ein neues Licht wirft und neue theoretische wie praktische Blickwinkel eröffnet. Klienten sind hier nicht mehr diejenigen, die als Problemträger gesehen werden, sondern alle, die in Beziehung mit Menschen stehen, die als problematisch bezeichnet werden oder ihre Lage als problematisch erleben. Bei dieser Betrachtung zeigt sich, dass soziale Probleme grundsätzlich in Gemeinschaftsarbeit ununterbrochen neu erzeugt werden. Probleme bleiben nur so lange erhalten, wie Menschen und Einrichtungen, die mit dem Problem zu tun haben, sich in gleicher Weise verhalten wie bisher. Verändert aber irgendein Teil sein bisheriges Verhalten, so ist der Auflösung des Problems Tür und Tor geöffnet. Diese Veränderung kann ebenso bei Betreuern, Institutionen oder Familienmitgliedern beginnen wie beim indizierten Klienten. Soziale Arbeit ist keine moralische Instanz, sondern eine sozialstaatliche Funktion, die zum Recht aller Staatsbürger und Staatsbürgerinnen auf soziale Absicherung beiträgt.In dem Buch wird dieses systemische Denkmodell anhand vieler Beispiele erläutert. Berichte aus der Praxis helfen, das Modell in den therapeutischen und beraterischen Arbeitsalltag zu integrieren.
Lese-Probe zu „Teufelskreis und Lebensweg (PDF)“
Das Erkennen von Mustern (S. 107-108)Wenn wir unsere Arbeit wie vorgeschlagen auf das Durchbrechen von dysfunktionalen Interaktionsmustern konzentrieren, das heißt: wenn wir davon ausgehen, dass ein soziales System genau dann befriedigend funktioniert, wenn nicht der größte Teil der Aufmerksamkeit und Energie auf einen Konflikt konzentriert ist, in dem sich zwei (oder mehrere) »So-Nicht«- Mitteilungen gegenseitig bedingen, wenn wir weiters davon ausgehen, dass es möglich ist, solche sich selbst erhaltenden Konflikte gerade aufgrund ihrer Regelhaftigkeit zu durchbrechen, dann erscheint es sinnvoll, solche Konfliktmuster aufzuspüren und deren Regeln zu erkennen.
Das ist im Prinzip einfach. Da die Konflikte Aufmerksamkeit und Energie auf sich konzentrieren, sind sie leicht zu erkennen. Es gibt nur zwei Dinge, die uns Schwierigkeiten machen können: Das »Rauschen«, das heißt, der Überschuss an zusätzlicher Information, die nicht direkt an dem Muster beteiligt ist: Es ist häufig schwierig, auf einer Tanzfläche, die voll von Menschen ist, soviel Überblick zu bewahren, dass wir den Punkt finden, an dem die Konfliktpartner ihre Auseinandersetzung austragen. Es gibt hier eine Bewegung, die unsere Aufmerksamkeit beansprucht, und dort jemanden, der uns anspricht. Unsere eigene Verwicklung. Da wir auch Menschen sind, geraten auch wir aufgrund unserer Vorlieben, Werte und Bedürfnisse leicht in solche Konflikte, die uns dann dazu veranlassen, unsere Aufmerksamkeit auf einen »Gegner « zu konzentrieren, auf etwas, das unbedingt behoben werden muss. In diesem Moment verwechseln wir unseren Kampfgeist mit unserer Arbeit. Diese beiden Störfaktoren herauszufiltern, erfordert Sensibilität, offene Aufmerksamkeit und Übung. Die folgenden Regeln können dabei vielleicht eine Hilfe sein.
Woran erkennt man Interaktionsmuster? Machen wir uns noch einmal klar, was der Begriff bedeutet. Es geht
um Wiederholungen eines Interaktionsablaufs.
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»Wiederholungen« bedeutet in diesem Zusammenhang nicht, dass alles Beobachtbare sich wiederholt, sondern nur bestimmte Verhaltenselemente, die anhand verschiedener Inhalte auftreten können, die sich steigern können oder gleich bleiben,
darum, dass zwei oder mehrere Handlungen sich gegenseitig verursachen, sich gegenseitig aufschaukeln, dass die eine auf die andere folgt wie die andere auf die eine,
darum, dass Interaktionsspiele stattfinden, deren Regeln man feststellen kann,
um Vorhersagbarkeit von Verhalten bzw. Interaktionen. Wir verwenden in unserem Lehrgang für Systemische Sozialarbeit gerne ein Rollenspiel, um dieses Prinzip deutlich zu machen: Eine Familie (Mutter, Vater und Tochter) sitzt beim Tisch und bespricht irgendein Thema, z. B. den nächsten Sommerurlaub, wann die Tochter heute Abend zu Hause sein muss oder Ähnliches.
Außer diesem Thema gibt es nur die folgenden Rollenanweisungen:
An den Vater: Sie lassen nicht zu, dass Ihre Tochter sich nicht benimmt. An die Mutter: Sie lassen nicht zu, dass Ihr Mann an der Tochter herumnörgelt. An die Tochter: Sie lassen nicht zu, dass die Eltern streiten. Wenn diese Anweisungen eingehalten werden, so kommt es fast unweigerlich früher oder später zu einem heftigen Streit zwischen den Dreien, der ein Ergebnis der Besprechung unmöglich macht. Denn sobald eine der drei Personen auch nur den geringsten Anlass gibt, greift die nächste ein und aktiviert damit die dritte, was den Kreis schließt.
Es ist dabei egal, wer die erste Bewegung macht: Sobald die Tochter sich gegen irgendetwas wehrt, muss der Vater eingreifen. Sobald der Vater etwas gegen die Tochter sagt, muss die Mutter eingreifen. Sobald die Mutter den Vater kritisiert, muss die Tochter eingreifen. Es gibt zwei Kategorien solcher Wiederholungen.
darum, dass zwei oder mehrere Handlungen sich gegenseitig verursachen, sich gegenseitig aufschaukeln, dass die eine auf die andere folgt wie die andere auf die eine,
darum, dass Interaktionsspiele stattfinden, deren Regeln man feststellen kann,
um Vorhersagbarkeit von Verhalten bzw. Interaktionen. Wir verwenden in unserem Lehrgang für Systemische Sozialarbeit gerne ein Rollenspiel, um dieses Prinzip deutlich zu machen: Eine Familie (Mutter, Vater und Tochter) sitzt beim Tisch und bespricht irgendein Thema, z. B. den nächsten Sommerurlaub, wann die Tochter heute Abend zu Hause sein muss oder Ähnliches.
Außer diesem Thema gibt es nur die folgenden Rollenanweisungen:
An den Vater: Sie lassen nicht zu, dass Ihre Tochter sich nicht benimmt. An die Mutter: Sie lassen nicht zu, dass Ihr Mann an der Tochter herumnörgelt. An die Tochter: Sie lassen nicht zu, dass die Eltern streiten. Wenn diese Anweisungen eingehalten werden, so kommt es fast unweigerlich früher oder später zu einem heftigen Streit zwischen den Dreien, der ein Ergebnis der Besprechung unmöglich macht. Denn sobald eine der drei Personen auch nur den geringsten Anlass gibt, greift die nächste ein und aktiviert damit die dritte, was den Kreis schließt.
Es ist dabei egal, wer die erste Bewegung macht: Sobald die Tochter sich gegen irgendetwas wehrt, muss der Vater eingreifen. Sobald der Vater etwas gegen die Tochter sagt, muss die Mutter eingreifen. Sobald die Mutter den Vater kritisiert, muss die Tochter eingreifen. Es gibt zwei Kategorien solcher Wiederholungen.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Walter Milowiz
- 2009, 2., überarbeitete Auflage 2009, 224 Seiten, Deutsch
- Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
- ISBN-10: 3647401587
- ISBN-13: 9783647401584
- Erscheinungsdatum: 16.09.2009
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- Dateiformat: PDF
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