Unsere Feinde. Der geheime Krieg (PDF)
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Das Land, heimgesucht von seiner schlimmsten Krise, am Vorabend eines drohenden Bürgerkrieges, wird zum Schauplatz für Krimispannung der Extraklasse: Ein außergewöhnliches Mädchen voller Anziehung und Geheimnisse und ein verbitterter Exsoldat bilden unfreiwillig ein Team. Es gilt, Leben zu retten - und zu opfern - und irgendwo da draußen finden sie vielleicht auch einen Rest von Wahrheit.
Gehen Sie mit den Anti-Helden der Geschichte auf eine abenteuerliche Reise, werden Sie Ereignis-Agent und tauchen Sie ein in das Universum der Krimi-Serie "Unsere Feinde"!
… eine Bibliothek, ein Haus irgendwo im Nirgendwoland. Das Gesicht des Mannes mir gegenüber sprach über Ehrgeiz, Erkenntnis, ferne Orte. Verlust und Würde. Ein altes Gesicht, über das die Zeit gegangen war und Klarheit zurück gelassen hatte. Ein älterer Herr. Weißhaarig. Er saß dort wie eine Abbildung aus einem Geschichtsbuch. Sprach mit der Geschicklichkeit eines Diplomaten.
Ich fragte ihn, ob er sich darum Sorgen mache. Antwort: Dies sei nicht der Fall. Allerdings einmal im Monat, wenn die Wirtschaftswoche erscheine, frage er sich … vielleicht wären mehr von diesen Menschen doch noch zu retten gewesen … Er beugte sich unvermittelt über seine Knie. Weinte verzweifelt wie ein Kind. Es war der Schmerz all der verlorenen Leben, sie verklagten ihn...
Das Klingeln schwoll zu einem Ton, der den Mann mit sich fortriss und die Bibliothek und das Haus und schließlich das Nirgendwo selbst. Ich tauchte auf, mitten in diesen unerträglichen Ton hinein, schweißnass und panisch. Rammte mit Pulsschlag 200 in die Gegenwart. Mein Herz presste mit stechendem Pumpen das Blut durch seine Kammern … Wach.
Vier qm Abstellkammer einer Filmfirma, welche sich in den Nebenräumen des Klosters eingemietet hatte. Die Firma gab es hier schon lange nicht mehr. Carla, die Gemeindeschwester, hatte mir heimlich den Schlüssel zugesteckt. Ich kannte sie aus der Zeit im Lager. Sie kam für Bibellesestunden dort hinein und manches Mal saßen wir ganz allein im Besucherzimmer der Anstalt, vertieft in Bibel und Gebet. Ich hatte viel zu bereuen, obwohl ich nie so recht glauben konnte, dass irgendwo im Himmel ein gütiger Opa mit Rauschebart saß. Wie hätte er auch dort sitzen können, ohne sich über all die Scheiße hier unten die Seele aus dem Arsch zu heulen …
Nach der 2009er Krise waren
… Manchmal gab es irgendwo Berechtigungsscheine für eines der Rot- Kreuz-Männerheime. Man schlief dort in leer geräumten Fabriken, zusammen gepresst mit Aberhunderten. Es stank entsetzlich nach Schweiß, Kotze und Urin. Und auf Decken oder tröstende Worte hoffte man vergebens. Jeder bestahl jeden und geschissen wurde in die Ecken, denn selbst für Klo-Gruben war kein Geld da. Nur manchmal gab es dünne Maissuppe aus den Lieferungen der russischen Hungerhilfe. Blieben diese aus, von kleptomanischen Bürokraten wieder einmal umgelenkt, gab es nichts.
Die Schlafhallen waren beinahe schlimmer als der Knast. Und dort mochte ich nie wieder sein und in den Schlafhallen auch nicht. Die Bullen verjagten mich immer wieder aus der Siedlung, und wenngleich ich hier mit Amina vor meiner Haft gelebt hatte, so war ich doch nicht mehr willkommen, in meinem Zustand und mit meiner Geschichte. Ich irrte umher, mit zerlumpten Sachen, vielfach übereinander gezogen, wegen der Kälte. Und hätte mir nicht die rundgesichtige Bäckersfrau an manchen Sonntagen eine Tüte alten Brotverschnitts auf die Stufen vorm Geschäft gelegt, so wäre ich wohl verhungert …
- Autor: Samuel Njankouo Meffire
- 2010, 84 Seiten, Deutsch
- Verlag: Stadtkrieger Kreativkonsortium
- ISBN-10: 393984571X
- ISBN-13: 9783939845713
- Erscheinungsdatum: 01.01.2010
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