Verkündigung und Forschung, Heft 1/2011 (PDF)
Religion im neuen Europa. Theologien in Mittelosteuropa 19902010 .
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Religion im neuen Europa. Theologien in Mittelosteuropa 19902010 .
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Zwischen Neuaufbau und Restauration. Kirche und Theologie in Lettland seit 1991 (S. 56-57) Dace Balode
Roberts Feldmanis, Latvijas Baznicas vesture [Die Geschichte der Kirche Lettlands], Luterisma mantojuma fonds Riga 2010, XXXVII + 423 S. Nikandrs Gills, Jehovas liecinieki [Jehovas Zeugen] (Religiskadzive Latvija), FSI Riga 2008, 336 S. Guntis Kalme, Durvis uz majam. Macitaja pardomas par savas tautas vesturi [Die Tür nach Hause. Reflexionen eines Pastors über die Geschichte seines Volkes], IHTIS Riga 22009, 416 S. Janis Kalnin, s, Latvijas pareizticiga Baznica. Vestures komentars [Die orthodoxe Kirche Lettlands. Kommentar zu ihrer Geschichte], San Estera Riga 2007, 175 S. Valdis Teraudkalns, Jauna religiozitate 20. gadsimta Latvija: Vasarsvetku kustiba [Neue Religiosität im Lettland des 20. Jahrhunderts: Die Pfingstbewegung], N.I.M.S. Riga 2003, 223 S. Janis Tervits, Latvijas baptistu vesture [Die Geschichte der Baptisten Lettlands], LBDS Riga 1999, 598 S.
Weitere Literatur Astra Dannenfeldt, Religiskas attistibas procesi. Latvija parsvara nekonfesiona la vide augusu bernu prieksstati par Dievu un vinu attieci bas ar Dievu, online: http://www.kra.lv/Latviski/ Raksti/A.Dannenfelte-1.pdf (25. 06. 2010). Juris Rubenis, DieWiedergeburt und Erneuerung in den europäischen Kirchen unserer Zeit . Ein Blick aus der Perspektive der Kirche Lettlands: Beiträge zur Ostdeutschen Kirchengeschichte 3 (1999) 7685 (online: http://miami.uni-muenster. de/servlets/DerivateServlet/Derivate-542/BOKG3.pdf, 26. 09. 2010).
Die zwanzig Jahre nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Lettlands (1991) zeichneten sich theologisch durch einen intensiven Neuaufbau aus. Daneben geschah aber auch eine Restaurationsarbeit in der eigenen Geschichte wurde bewusst nach neuen Anknüpfungspunkten gesucht.
1. Entwicklung der Theologie in Lettland nach Wiedererlangung der Unabhängigkeit
a) Die politische Wende wurde von vielen
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Kirchenmitgliedern als Geschenk Gottes aufgefasst. Am 4. Mai 1991 hat das ganze lettische Volk die historische Entscheidung des damaligen Parlaments mitverfolgt, die dann für die Erklärung der Unabhängigkeit Lettlands ausfiel. Zwar trat die Unabhängigkeit gegen alle Erwartung schnell ein, doch war für sie auch in der Kirche während der Sowjetzeit gekämpft worden. Dieser Kampf war ein wichtiger Teil der theologischen Arbeit der Kirche. Die Nationalfrage war sehr stark mit den theologischen Fragen verbunden. Die Kirche bzw. die Kirchen sahen es als ihre Aufgabe an, für die Unabhängigkeit als ein Recht des lettischen Volkes und gegen die atheistische Regierung zu kämpfen. Hier muss die Bewegung Wiedergeburt und Erneuerung erwähnt werden, die von den beiden lutherischen Pastoren Juris Rubenis und Modris Plate 1987 gegründet wurde und deren Mitglieder zu den Anführern der sog. singenden Revolution in Lettland gehörten. Wiedergeburt und Erneuerung so bezeichnet Juris Rubenis die gesamte Entwicklung der Kirche in Lettland in den ersten zehn Jahren nach der Wende. Die Kirche erhielt die Rechte, die Kirchen in einer demokratischen Gesellschaft genießen, sie war wieder frei in der Gesellschaft zu reden, an gesellschaftlichen Prozessen teilzunehmen und sie aktiv zu beeinflussen, zuletzt erhielt sie auch ihren Besitz zurück. Auch in den Kirchenverwaltungen geschahen Veränderungen (Rubenis, 82 f.).
Die Ideale der Sowjetzeit trafen auf eine Realität, die ernüchternd wirkte. Rubenis vergleicht diese Situation mit dem Weg des Volkes Israel, das in der Wüste versteht, dass der Weg zur Freiheit etwas mehr als nur der Kampf mit dem Pharao sein wird. So erlebten auch die Kirchen in Lettland zunächst eine Identitätskrise, dann kamen auch praktische Probleme dazu, Mangel an Mitteln, Mangel an Personal, an Pastoren, veraltete Infrastruktur usw. Bald wurde es klar, dass die Vorstellung, die Unabhängigkeit würde Glück für alle bringen, ein schönes, aber kein wahres Ideal darstellte (Rubenis, 82 f.).
Die sozialpolitische Entwicklung des Landes brachte viele Probleme mit sich: Die lettische Gesellschaft spaltete sich in den lettischsprachigen und den russischsprachigen Bevölkerungsteil, die Wohlstandsschere ging immer mehr auseinander, die Unzufriedenheit mit der regierenden Elite in breiten Volksmassen kam dazu und schließlich eine daraus resultierende Auswanderungsbewegung, für die der Beitritt zur Europäischen Union (2005) einen günstigen Rahmen abgab. Während die Kirche in der nationalen Befreiung Ende der 80er Jahre des 20. Jh. eine führende Rolle spielte, nimmt sie bei dieser Entwicklung einen bloßen Zuschauerplatz ein.
Im Januar 2008 zählte Lettland 2.270.900 Einwohner, zwei Jahre zuvor waren es etwa 24.000 mehr. Insgesamt könnte die Zahl der Menschen, die seit dem Beitritt zur EU Lettland verlassen haben, laut den ausländischen Arbeitsregistern etwa 60.000 bis 100.000 betragen.
b) Die religiöse Landschaft in Lettland ist sehr komplex, sie besteht aus verschiedenen Formen des Christentums, aber auch andere Religionen (Judentum, Buddhismus, Islam usw.) sind in Lettland vertreten und die Zahl ihrer Anhänger wächst. Es gibt zwei etwa gleich große christliche Kirchen: die römisch-katholische Kirche mit 250 Gemeinden und die evangelisch-lutherische Kirche (302 Gemeinden). Daneben bestehen: orthodoxe Kirche (150 Gemeinden), Baptisten (93), Pfingstgemeinden (48), altorthodoxe Kirche (68) u. a. Nach der politischen Wende erlebte Lettland einen enormen Zuwachs der Religionsgemeinschaften.
Die Ideale der Sowjetzeit trafen auf eine Realität, die ernüchternd wirkte. Rubenis vergleicht diese Situation mit dem Weg des Volkes Israel, das in der Wüste versteht, dass der Weg zur Freiheit etwas mehr als nur der Kampf mit dem Pharao sein wird. So erlebten auch die Kirchen in Lettland zunächst eine Identitätskrise, dann kamen auch praktische Probleme dazu, Mangel an Mitteln, Mangel an Personal, an Pastoren, veraltete Infrastruktur usw. Bald wurde es klar, dass die Vorstellung, die Unabhängigkeit würde Glück für alle bringen, ein schönes, aber kein wahres Ideal darstellte (Rubenis, 82 f.).
Die sozialpolitische Entwicklung des Landes brachte viele Probleme mit sich: Die lettische Gesellschaft spaltete sich in den lettischsprachigen und den russischsprachigen Bevölkerungsteil, die Wohlstandsschere ging immer mehr auseinander, die Unzufriedenheit mit der regierenden Elite in breiten Volksmassen kam dazu und schließlich eine daraus resultierende Auswanderungsbewegung, für die der Beitritt zur Europäischen Union (2005) einen günstigen Rahmen abgab. Während die Kirche in der nationalen Befreiung Ende der 80er Jahre des 20. Jh. eine führende Rolle spielte, nimmt sie bei dieser Entwicklung einen bloßen Zuschauerplatz ein.
Im Januar 2008 zählte Lettland 2.270.900 Einwohner, zwei Jahre zuvor waren es etwa 24.000 mehr. Insgesamt könnte die Zahl der Menschen, die seit dem Beitritt zur EU Lettland verlassen haben, laut den ausländischen Arbeitsregistern etwa 60.000 bis 100.000 betragen.
b) Die religiöse Landschaft in Lettland ist sehr komplex, sie besteht aus verschiedenen Formen des Christentums, aber auch andere Religionen (Judentum, Buddhismus, Islam usw.) sind in Lettland vertreten und die Zahl ihrer Anhänger wächst. Es gibt zwei etwa gleich große christliche Kirchen: die römisch-katholische Kirche mit 250 Gemeinden und die evangelisch-lutherische Kirche (302 Gemeinden). Daneben bestehen: orthodoxe Kirche (150 Gemeinden), Baptisten (93), Pfingstgemeinden (48), altorthodoxe Kirche (68) u. a. Nach der politischen Wende erlebte Lettland einen enormen Zuwachs der Religionsgemeinschaften.
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Bibliographische Angaben
- Autoren: Heinrich Bedford-Strohm , Heinrich Assel
- 2011, Deutsch
- Verlag: GVH Zeitschriften
- ISBN-13: 342241020111
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