Versuch einer Rekonstruktion der immanenten Poetik in Lukas Bärfuß "Malaga" und "Die Sexuellen Neurosen unserer Eltern" (PDF)

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, , Sprache: Deutsch, Abstract: In den Werken, des am 30.12.1971 in Thun geborenen und im Berner Oberland aufgewachsenen Dramatikers und Prosa-Autors Lukas Bärfuß, dominieren prekäre Sachverhalte und abstruse Geschichten, in denen mit satirischer Manier Brennpunktthemen der Gesellschaft demaskiert werden. Bestätigend dazu ist die Erläuterung Albrecht Viertel’s, welcher in den Werken Bärfuß‘ „Fragestellungen zur Sterbehilfe, Behindertensexualität, Sehnsucht nach Spiritualität [und zugleich] Ratlosigkeit gegenüber der Popularisierung der Religion“ als charakteristisch erkennt.

Neben dem besonderen lyrischen Rhythmusgefühl , welches sich in den Texten unschwer bemerkbar macht, lassen sich die Stücke des schweizer Poeten unproblematisch auf die Bühne bringen. Dies liegt nicht ausschließlich an dem besonderen Talent des Autors, sondern an der Tatsache, dass sich Drama und Theater ungemein frugal kombinieren lassen. Erika Fischer-Lichte beschreibt das Theater als eine „Zeitmaschine. Alles, was es berührt und auf die Bühne bringt, verwandelt es in Gegenwart.“

Eben diese Erzeugnisse stützen sich auf den Verständnisprozess der Gesellschaft und auch, wenn das aktuelle Publikum dies nicht erkennt, bleibt die Darstellung für die zukünftige Gegenwartskultur und spekuliert auf deren Verständnis und Empirie. Um nun die satirischen Darstellungen von Bärfuß, hinsichtlich seiner implizierten Kritik der Gesellschaft im Hier und Jetzt, ausreichend differenzieren zu können, versucht diese Hausarbeit eine Rekonstruktion seiner immanenten Poetik unter Verwendung seiner Werke "Malaga" und "Die sexuellen Neurosen unsere Eltern".