Wiederholt sich die Geschichte? (ePub)

Heute herrscht wieder eine Stimmung in Deutschland und anderen Ländern, die sich gegen die Eliten und die Regierung wendet, die sich Ausländern gegenüber feindlich zeigt, und die am liebsten den ganzen Staat verändern will, da die Demokratie nicht schützenswert erscheint. Diese Stimmung brachte Populisten wie Trump in den USA an die Macht und sorgt dafür, dass autoritäre Regierungen wie in Polen, Ungarn, der Türkei oder Russland entstehen konnten, die dabei sind, die Demokratie zu zerstören. Der rechte Populismus ist wieder auf dem Vormarsch, auch in Deutschland.

Diese Situation ist nicht neu. Schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es eine ähnliche Stimmung, die sich aus ähnlichen Quellen speiste wie heute. Auch damals hatten weite Teile der Bevölkerung den Eindruck, dass der Staat sich um ihre Belange nicht kümmert, was schließlich dazu führte, dass kaum jemand die Demokratie verteidigte. Die Folgen sind bekannt.

Hannah Arendt hat in ihrem epochalen Werk "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft" einige Faktoren beschrieben, die zu den totalitären Regimen geführt haben. Vergleicht man die Situation damals und heute, dann sind die Übereinstimmungen erschreckend.

Dieser Vergleich mit der Vergangenheit soll aufzeigen, unter welchen Randbedingungen und mit welchen Argumenten die rechten Populisten zu Beginn des 20. Jahrhunderts an die Macht kamen, und wie diese Muster der gegenwärtigen Situation gleichen, in der Hoffnung, dass sich die Geschichte nicht wiederholt.