Wohin mit Oma? / Ullstein eBooks (ePub)
Weihnachtsgeschichten
Weihnachten ist das Fest der Liebe, sicherlich. Doch jedes Jahr tauchen sie wieder auf, die großen existentiellen Fragen: Darf ich zu Weihnachten einen Hund verschenken? Und wenn ja: mit oder ohne Verpackung? Wie wird aus dem gespannten Verhältnis zu meinen...
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Produktinformationen zu „Wohin mit Oma? / Ullstein eBooks (ePub)“
Weihnachten ist das Fest der Liebe, sicherlich. Doch jedes Jahr tauchen sie wieder auf, die großen existentiellen Fragen: Darf ich zu Weihnachten einen Hund verschenken? Und wenn ja: mit oder ohne Verpackung? Wie wird aus dem gespannten Verhältnis zu meinen Nachbarn endlich wieder Wohlgefallen? Und wohin mit Oma? Letztes Jahr war sie ja auf Mallorca mit ihrer Freundin. Hans Scheibner erzählt herrlich komisch und herzerfrischend.
Lese-Probe zu „Wohin mit Oma? / Ullstein eBooks (ePub)“
Wohin mit Oma? von Hans ScheibnerVorwort
Weihnachten kommt jedes Mal wie eine Naturkatastrophe.
Niemand hat damit gerechnet.
Allerdings: Nach höchstens zwei Tagen ist der Spuk dann auch schon wieder vorbei.
Hier sind wieder einige typische Weihnachtsdramen, Komödien und Tragödien. Denn Weihnachten drängen sich ja die großen Menschheitsprobleme jedes Mal zu einem einzigen Schauspiel zusammen. Die großen Probleme, wie zum Beispiel: Rotkohl zur Weihnachtsgans oder Grünkohl? War der Heilige Josef überhaupt bei der Schwangerschaftsgymnastik? Muss man das Nichts-schenken- Versprechen tatsächlich einhalten? Ist Lametta out für immer? Darf man seiner Frau noch einen Nähkasten schenken? Ist Oma wirklich tüdelig? Darf man einen Hund zu Weihnachten verschenken und wenn ja - mit oder ohne Verpackung? Sind vier Weihnachtsfeiern pro Tag schon gesundheitsschädlich?
Über allem aber und vor allem jedes Jahr von Neuem die große Frage:
Wohin mit Oma?
Julklapp, Engel und Kinder kriegen
Wohin mit Oma?
Seit ihrem gemeinsamen Weihnachten auf Mallorca vor einem Jahr waren Mathilde Maltzahn und ihre Nachbarin Katharina Beerbaum enger befreundet. Nachdem Mathilde im Oktober bei ihrer Freundin an der Tür geläutet hatte, schwelgten die beiden wieder in Erinnerungen an ihr Mallorca-Weihnachten.
Katharina holte den Eierlikör raus, den sie seitdem des Öfteren mal zusammen »schnasselten«, wie sie das nannten.
»Ja, Mathilde, ich denke immer noch daran, wie mein Sohn und meine Tochter entsetzt waren, als sie plötzlich feststellten, ihre Mutter ist nach Mallorca abgehauen. Ich könnt mich heute noch kaputtlachen.«
... mehr
»Ja, weißt du noch? Wie wir uns Heiligabend amüsiert haben?! Die Feuerwehr musste kommen, deine Tür haben sie aufgebrochen, weil sie dachten, du hast dich umgebracht. «
»Ja, das war schon eine schöne Geschichte. Aber diesmal, Thilde, sei mir bitte nicht böse, diesmal kann ich nicht mit nach Mallorca kommen. Ich kann dir auch leider noch nicht sagen, warum. Es ist alles noch so neu. Aber ich gebe dir Bescheid, wenn die Zeit reif ist.«
Die Flasche Eierlikör schnasselten die beiden Nachbarinnen trotzdem zusammen aus.
Von dem üblichen Einkaufsstress und Familien-Irrsinn in der frühen Vorweihnachtszeit bekam Katharina diesmal fast gar nichts mit. Sie schwebte auf Wolke sieben, Weihnachten war noch ganz weit weg für sie.
Bereits im Oktober sprach Katharinas Sohn Klaus das Thema »Weihnachten - wohin mit Oma?« seiner Frau Inge gegenüber wieder an. Diesmal aber nicht, um die Oma loszuwerden. Im Gegenteil: »Du weißt, Inge, diesen Heiligen Abend kommt meine Mutter zu uns!«
»Ach so?«, sagte Inge, »aber eigentlich ist doch deine geliebte Schwester Jessica dran. Wir hätten eigentlich omafrei.«
»Hör auf, sprich nicht so über meine Mutter. Es war einfach ein Missverständnis vorige Weihnachten. Ich musste annehmen, sie geht zu Jessica. Jetzt soll sich Jessica bloß nicht aufspielen. Nein, Oma kommt zu uns. Und basta!«
»Ja, ja, ist ja gut«, sagte Inge, »richtig rührend, wie du deine Mutter plötzlich wieder lieb hast.«
Genau um diese Zeit sprach auch Katharinas Tochter Jessica mit ihrem Mann Manfred über das Thema: »Ist dir doch klar, dass meine Mutter diesen Heiligen Abend bei uns ist. Das kommt mir nicht noch einmal vor, dass sie nach Mallorca fliehen muss, weil mein famoser Bruder sie nicht haben will. Ich hatte solche Angst, dass sie sich umgebracht hat. Diesmal kommt sie zu uns, Manfred. Keine Diskussion.«
»Ja, ist ja gut«, sagte Manfred, »aber Klaus hätte die Chance, die Scharte wieder auszuwetzen. Dann hätten wir noch mal omafrei.«
»Kommt nicht in Frage. Und mein Bruder soll sich ja nicht einfallen lassen, sie uns wegzunehmen. Da kann er was erleben!«
Was aber war nun eigentlich Katharinas ominöses Geheimnis, über das sie noch nicht sprechen wollte? Wer Katharina kannte, hatte längst bemerkt, dass sie inzwischen eine ganz andere geworden war. Sie war, wie man so sagt, richtig aufgeblüht.
Dabei hatte das Jahr gar nicht so gut angefangen. Drei Wochen lang musste Katharina im März ins Krankenhaus. Das war eine dramatische Geschichte gewesen. Mathilde hatte sie drei-, viermal im Krankenhaus besucht. Da lag die Freundin noch mit einem verbundenen Arm und einem hochgelegten Fuß im Bett. Drei junge Leute hatten versucht, ihr die Handtasche zu entreißen, als sie aus dem U-Bahnhof kam. Katharina hatte sich aber gewehrt und war von den Kerlen auf die Straße gegen den Bordstein geschleudert worden. »Gott sei Dank, dass der Taxifahrer die Banditen in die Flucht geschlagen hat. Und meine Tasche haben die auch fallen lassen.«
Aber das war nun ausgestanden. Und Katharina war fit und lebhaft wie lange nicht. Am Wochenende ging sie kaum noch wie sonst immer zum Friedhof, um ihren Heinz zu begießen beziehungsweise sein Grab. Stattdessen ging sie fast jedes Wochenende »up'n Swutsch«, wie sie das Mathilde gegenüber nannte. »Ich halt's nicht aus in meiner Wohnung«, sagte sie. »Ich will was erleben. Heute geh ich wieder zum Jazz, Mathilde. Willst du nicht mitkommen? «
»Ach, lass nur«, sagte Mathilde resigniert, »ich glaub, dass ist wohl nicht so ganz meine Welt.«
Was aber besonders auffiel: Katharina war eine Woche lang wieder zur Fahrschule gegangen. Dabei hatte sie doch den kleinen Ford, den Heinz immer gefahren hatte, wieder aus der Garage geholt.
»Dass du wieder Auto fährst, Kathi«, staunte Mathilde.
Copyright © Ullstein Verlag.
»Ja, weißt du noch? Wie wir uns Heiligabend amüsiert haben?! Die Feuerwehr musste kommen, deine Tür haben sie aufgebrochen, weil sie dachten, du hast dich umgebracht. «
»Ja, das war schon eine schöne Geschichte. Aber diesmal, Thilde, sei mir bitte nicht böse, diesmal kann ich nicht mit nach Mallorca kommen. Ich kann dir auch leider noch nicht sagen, warum. Es ist alles noch so neu. Aber ich gebe dir Bescheid, wenn die Zeit reif ist.«
Die Flasche Eierlikör schnasselten die beiden Nachbarinnen trotzdem zusammen aus.
Von dem üblichen Einkaufsstress und Familien-Irrsinn in der frühen Vorweihnachtszeit bekam Katharina diesmal fast gar nichts mit. Sie schwebte auf Wolke sieben, Weihnachten war noch ganz weit weg für sie.
Bereits im Oktober sprach Katharinas Sohn Klaus das Thema »Weihnachten - wohin mit Oma?« seiner Frau Inge gegenüber wieder an. Diesmal aber nicht, um die Oma loszuwerden. Im Gegenteil: »Du weißt, Inge, diesen Heiligen Abend kommt meine Mutter zu uns!«
»Ach so?«, sagte Inge, »aber eigentlich ist doch deine geliebte Schwester Jessica dran. Wir hätten eigentlich omafrei.«
»Hör auf, sprich nicht so über meine Mutter. Es war einfach ein Missverständnis vorige Weihnachten. Ich musste annehmen, sie geht zu Jessica. Jetzt soll sich Jessica bloß nicht aufspielen. Nein, Oma kommt zu uns. Und basta!«
»Ja, ja, ist ja gut«, sagte Inge, »richtig rührend, wie du deine Mutter plötzlich wieder lieb hast.«
Genau um diese Zeit sprach auch Katharinas Tochter Jessica mit ihrem Mann Manfred über das Thema: »Ist dir doch klar, dass meine Mutter diesen Heiligen Abend bei uns ist. Das kommt mir nicht noch einmal vor, dass sie nach Mallorca fliehen muss, weil mein famoser Bruder sie nicht haben will. Ich hatte solche Angst, dass sie sich umgebracht hat. Diesmal kommt sie zu uns, Manfred. Keine Diskussion.«
»Ja, ist ja gut«, sagte Manfred, »aber Klaus hätte die Chance, die Scharte wieder auszuwetzen. Dann hätten wir noch mal omafrei.«
»Kommt nicht in Frage. Und mein Bruder soll sich ja nicht einfallen lassen, sie uns wegzunehmen. Da kann er was erleben!«
Was aber war nun eigentlich Katharinas ominöses Geheimnis, über das sie noch nicht sprechen wollte? Wer Katharina kannte, hatte längst bemerkt, dass sie inzwischen eine ganz andere geworden war. Sie war, wie man so sagt, richtig aufgeblüht.
Dabei hatte das Jahr gar nicht so gut angefangen. Drei Wochen lang musste Katharina im März ins Krankenhaus. Das war eine dramatische Geschichte gewesen. Mathilde hatte sie drei-, viermal im Krankenhaus besucht. Da lag die Freundin noch mit einem verbundenen Arm und einem hochgelegten Fuß im Bett. Drei junge Leute hatten versucht, ihr die Handtasche zu entreißen, als sie aus dem U-Bahnhof kam. Katharina hatte sich aber gewehrt und war von den Kerlen auf die Straße gegen den Bordstein geschleudert worden. »Gott sei Dank, dass der Taxifahrer die Banditen in die Flucht geschlagen hat. Und meine Tasche haben die auch fallen lassen.«
Aber das war nun ausgestanden. Und Katharina war fit und lebhaft wie lange nicht. Am Wochenende ging sie kaum noch wie sonst immer zum Friedhof, um ihren Heinz zu begießen beziehungsweise sein Grab. Stattdessen ging sie fast jedes Wochenende »up'n Swutsch«, wie sie das Mathilde gegenüber nannte. »Ich halt's nicht aus in meiner Wohnung«, sagte sie. »Ich will was erleben. Heute geh ich wieder zum Jazz, Mathilde. Willst du nicht mitkommen? «
»Ach, lass nur«, sagte Mathilde resigniert, »ich glaub, dass ist wohl nicht so ganz meine Welt.«
Was aber besonders auffiel: Katharina war eine Woche lang wieder zur Fahrschule gegangen. Dabei hatte sie doch den kleinen Ford, den Heinz immer gefahren hatte, wieder aus der Garage geholt.
»Dass du wieder Auto fährst, Kathi«, staunte Mathilde.
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Autoren-Porträt von Hans Scheibner
Hans Scheibner ist Kabarettist, Liedermacher, satirischer Sänger und Poet. Mit seinen Kabarett- und Liederprogrammen begeistert der Altmeister des satirischen Humors ganz Deutschland.
Bibliographische Angaben
- Autor: Hans Scheibner
- 2013, 1. Auflage, 224 Seiten, Deutsch
- Verlag: Ullstein Taschenbuchvlg.
- ISBN-10: 3843706530
- ISBN-13: 9783843706537
- Erscheinungsdatum: 11.10.2013
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 2.71 MB
- Ohne Kopierschutz
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