Zeitschrift für Evangelische Theologie, Heft 5/2011 (PDF)
Schwerpunkt: Öffentliche Theologie und Sozialethik
Leider schon ausverkauft
eBook
15.60 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Zeitschrift für Evangelische Theologie, Heft 5/2011 (PDF)“
Schwerpunkt: Öffentliche Theologie und Sozialethik
Lese-Probe zu „Zeitschrift für Evangelische Theologie, Heft 5/2011 (PDF)“
Die Friedensarbeit der Kirchen in der DDR und die friedliche Revolution (S. 357-358)Joachim Garstecki
Abstract
Von Mitte der 60erJahre bis 1990 war Frieden ein zentrales, stets konfliktreiches Bewährungsfeld für Zeugnis und Dienst der evangelischen Kirchen in der DDR. Umso erstaunlicher ist, dass die Friedensarbeit der Kirchen heute in der zeitgeschichtlichen Forschung so gut wie keine Rolle spielt und in der Öffentlichkeit nahezu vergessen ist. Der Blick auf die Themen und Auseinandersetzungen in den 70er- und 80erJahren zeigt, wie wichtig es war, in der Gefangenschaft des atomaren Abschreckungssystems Spielräume und Wege für ein politisches Wirksamwerden kirchlichen Friedenshandelns unter DDR-Bedingungen auszuloten und eine Gratwanderung zwischen politischer Akklamation und politischer Opposition zu riskieren. Die friedensethische Urteilsbildung der Kirchen in jenen Jahren zielt eindeutig in Richtung gewaltfreier Konfliktlösungen. Das lässt fragen, welche Impulse von dieser Option für den gewaltfreien Verlauf der friedlichen Revolution im Herbst 1989 ausgegangen sind. Ein Zusammenhang ist nicht zu leugnen, lässt sich aber nicht definitiv behaupten. Er kann seriös nur durch genaue Fallstudien belegt werden.
Die friedliche Revolution von 1989 in der DDR hat im Jahr 2009 viel öffentliche und mediale Aufmerksamkeit erfahren. Der Anfang der 90er Jahre noch weit verbreiteten Vorstellung, die Kirchen seien der entscheidende Ausgangspunkt der Proteste vom Herbst 1989 gewesen, und die Revolution habe sich gewissermaßen aus den Kirchen auf die Straßen bewegt, begegnen professionelle Zeitgeschichtler inzwischen mit deutlich kritischer Zurückhaltung.
Die Vielzahl der gesellschaftlichen Kräfte und involvierten Akteure sowie die Komplexität der politischen Umstände, die die Entwicklung im Herbst 1989 beeinflusst und den Zusammenbruch der DDR begünstigt
... mehr
haben, erlauben keine mono-kausalen Zuschreibungen und erfordern einen stärker differenzierenden Blick. Ungeachtet dessen bleibt die Frage wichtig, welche Anteile den evangelischen Kirchen in der DDR auf dem Weg zur friedlichen Revolution im Herbst 1989 zugerechnet werden dürfen. Ein wichtiger Aspekt ist bisher fast völlig vernachlässigt worden: Welche Anhaltspunkte gibt es für die Annahme, die Gewaltfreiheit dieser Revolution stehe in einem direkten Zusammenhang mit der Friedensarbeit der Kirchen und ihren gesellschaftlichen Ausstrahlungen? Dieser Frage soll in diesem Beitrag nachgegangen werden.
I. Zeitgeschichtlicher Kontext: Weitgehendes Desinteresse
In der öffentlichenWahrnehmung wie in der Zeitgeschichtsschreibung nach 1990 ist das Handlungsfeld »Kirchliche Friedensarbeit« in der DDR bis auf wenige Ausnahmen merkwürdig unterbestimmt geblieben.1 Es gibt bis heute keine wissenschaftliche Publikation, die den Versuch unternimmt, die Friedensarbeit der evangelischen Kirchen in der DDR in ihrer Gesamtheit darzustellen, in ihrer theologischen Bedeutung für die Kirche selbst und in ihrer politischen Bedeutung für die DDR-Gesellschaft zu untersuchen und beides zum Gegenstand einer kritischen Bewertung zu machen. Das gilt erst recht für die weitergehende Frage nach der Bedeutung der kirchlichen Friedensarbeit für den Gang der Ereignisse im Herbst 1989."
I. Zeitgeschichtlicher Kontext: Weitgehendes Desinteresse
In der öffentlichenWahrnehmung wie in der Zeitgeschichtsschreibung nach 1990 ist das Handlungsfeld »Kirchliche Friedensarbeit« in der DDR bis auf wenige Ausnahmen merkwürdig unterbestimmt geblieben.1 Es gibt bis heute keine wissenschaftliche Publikation, die den Versuch unternimmt, die Friedensarbeit der evangelischen Kirchen in der DDR in ihrer Gesamtheit darzustellen, in ihrer theologischen Bedeutung für die Kirche selbst und in ihrer politischen Bedeutung für die DDR-Gesellschaft zu untersuchen und beides zum Gegenstand einer kritischen Bewertung zu machen. Das gilt erst recht für die weitergehende Frage nach der Bedeutung der kirchlichen Friedensarbeit für den Gang der Ereignisse im Herbst 1989."
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autoren: F. Crüsemann , H. Bedford-Strohm
- 2011, Deutsch
- Herausgegeben: F. Crüsemann, H. Bedford-Strohm
- Verlag: GVH Zeitschriften
- ISBN-13: 014350220115
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 0.62 MB
- Mit Kopierschutz
Kopierschutz
Dieses eBook können Sie uneingeschränkt auf allen Geräten der tolino Familie lesen. Zum Lesen auf sonstigen eReadern und am PC benötigen Sie eine Adobe ID.
Kommentar zu "Zeitschrift für Evangelische Theologie, Heft 5/2011"
0 Gebrauchte Artikel zu „Zeitschrift für Evangelische Theologie, Heft 5/2011“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Zeitschrift für Evangelische Theologie, Heft 5/2011".
Kommentar verfassen