Zur Interaktion von Ausfallwahrscheinlichkeit und Verlustquote bei der Messung von Kreditrisiken in Banken (ePub)
Diplomarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 1,7, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Zur Quantifizierung von Kreditrisiken sind gemeinhin drei Risikoparameter von großer
Bedeutung: PD...
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Produktinformationen zu „Zur Interaktion von Ausfallwahrscheinlichkeit und Verlustquote bei der Messung von Kreditrisiken in Banken (ePub)“
Diplomarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 1,7, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Zur Quantifizierung von Kreditrisiken sind gemeinhin drei Risikoparameter von großer
Bedeutung: PD (Probability of Default), LGD (Loss given Default) und EaD (Exposure
at Default). EaD entspricht der Forderungshöhe bei Ausfall, LGD der erwarteten Verlustquote
bei Ausfall und PD der Ausfallwahrscheinlichkeit. Die Verlustquote gibt das
Verhältnis der uneinbringlichen Forderungssumme zur Forderungshöhe im Zeitpunkt
des Ausfalls an. Die wissenschaftliche und praktische Auseinandersetzung konzentrierte
sich in den vergangenen Jahrzehnten weitgehend auf die Modellierung und Schätzung
des Kreditausfalls und seiner Wahrscheinlichkeit, während der Größe LGD weit weniger
Aufmerksamkeit geschenkt wurde. So können sowohl akademische als auch kommerzielle
Kreditrisikomodelle inzwischen in Bezug auf Ausfallrisiken als sehr fortgeschritten
angesehen werden.
Hinsichtlich der LGDs wurden jedoch lange Zeit vereinfachende Annahmen getroffen.
So wurden Verlustquoten häufig als modellexogene Parameter angesehen, die entweder
deterministisch vorgegeben oder stochastisch, jedoch unabhängig von anderen Risikogrößen
in die Modelle integriert wurden. Dadurch wurden PD und LGD als voneinander
unabhängig angenommen. Das hatte hauptsächlich zwei zusammenhängende Gründe.
Zum einen legte man in der Praxis des Risikomanagements den Schwerpunkt auf systematische
Quellen des Kreditrisikos, da diese eine Risikoprämie rechtfertigen. Zum
andern arbeiteten die meisten Kreditrisikomodelle traditionell mit der Annahme, dass
die LGD von fixen Faktoren abhängen, die keine systematischen Risikokomponenten
aufweisen. Im Zuge der Ankündigung der Reform der Eigenkapitalvorschriften (Basel
II) rückte der LGD-Parameter zunehmend in den Fokus wissenschaftlicher und bankinterner
Forschung, da Banken im sogenannten fortgeschrittenen IRB-Ansatz die Möglichkeit
einer eigenständigen Schätzung aller drei Risikoparameter eingeräumt wird.
Dabei haben sowohl theoretische Überlegungen, als auch empirische Ergebnisse, zunächst
bei handelbaren Anleihen, die Unabhängigkeitsannahme stark in Zweifel gezogen
und gaben Anlass von einer potentiell positiven Interaktion zwischen PD und LGD
auszugehen. Das bedeutet, dass in Zeiten ungünstiger ökonomischer Bedingungen sowohl
die Zahl der Ausfälle als auch der mit diesen verbundenen uneinbringlichen Teile
der Forderung gleichzeitig ansteigen können, was die Solvenz der Banken folglich stark in Mitleidenschaft ziehen kann.[...]
Bedeutung: PD (Probability of Default), LGD (Loss given Default) und EaD (Exposure
at Default). EaD entspricht der Forderungshöhe bei Ausfall, LGD der erwarteten Verlustquote
bei Ausfall und PD der Ausfallwahrscheinlichkeit. Die Verlustquote gibt das
Verhältnis der uneinbringlichen Forderungssumme zur Forderungshöhe im Zeitpunkt
des Ausfalls an. Die wissenschaftliche und praktische Auseinandersetzung konzentrierte
sich in den vergangenen Jahrzehnten weitgehend auf die Modellierung und Schätzung
des Kreditausfalls und seiner Wahrscheinlichkeit, während der Größe LGD weit weniger
Aufmerksamkeit geschenkt wurde. So können sowohl akademische als auch kommerzielle
Kreditrisikomodelle inzwischen in Bezug auf Ausfallrisiken als sehr fortgeschritten
angesehen werden.
Hinsichtlich der LGDs wurden jedoch lange Zeit vereinfachende Annahmen getroffen.
So wurden Verlustquoten häufig als modellexogene Parameter angesehen, die entweder
deterministisch vorgegeben oder stochastisch, jedoch unabhängig von anderen Risikogrößen
in die Modelle integriert wurden. Dadurch wurden PD und LGD als voneinander
unabhängig angenommen. Das hatte hauptsächlich zwei zusammenhängende Gründe.
Zum einen legte man in der Praxis des Risikomanagements den Schwerpunkt auf systematische
Quellen des Kreditrisikos, da diese eine Risikoprämie rechtfertigen. Zum
andern arbeiteten die meisten Kreditrisikomodelle traditionell mit der Annahme, dass
die LGD von fixen Faktoren abhängen, die keine systematischen Risikokomponenten
aufweisen. Im Zuge der Ankündigung der Reform der Eigenkapitalvorschriften (Basel
II) rückte der LGD-Parameter zunehmend in den Fokus wissenschaftlicher und bankinterner
Forschung, da Banken im sogenannten fortgeschrittenen IRB-Ansatz die Möglichkeit
einer eigenständigen Schätzung aller drei Risikoparameter eingeräumt wird.
Dabei haben sowohl theoretische Überlegungen, als auch empirische Ergebnisse, zunächst
bei handelbaren Anleihen, die Unabhängigkeitsannahme stark in Zweifel gezogen
und gaben Anlass von einer potentiell positiven Interaktion zwischen PD und LGD
auszugehen. Das bedeutet, dass in Zeiten ungünstiger ökonomischer Bedingungen sowohl
die Zahl der Ausfälle als auch der mit diesen verbundenen uneinbringlichen Teile
der Forderung gleichzeitig ansteigen können, was die Solvenz der Banken folglich stark in Mitleidenschaft ziehen kann.[...]
Bibliographische Angaben
- Autor: David Hillmann
- 2012, 1. Auflage, 92 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3656224994
- ISBN-13: 9783656224990
- Erscheinungsdatum: 26.06.2012
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
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