Zur Wissenschaftstheorie der Psychoanalyse: Psychoanalyse - eine hermeneutische Psychologie (ePub)
eine hermeneutische Psychologie
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 1, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Philosophie III - Pädagogik I), Veranstaltung: Hauptseminar: Sigmund Freud und die Pädagogik des 20....
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Produktinformationen zu „Zur Wissenschaftstheorie der Psychoanalyse: Psychoanalyse - eine hermeneutische Psychologie (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 1, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Philosophie III - Pädagogik I), Veranstaltung: Hauptseminar: Sigmund Freud und die Pädagogik des 20. Jahrhunderts - Versuch einer Bilanz, Sprache: Deutsch, Abstract: Psychoanalyse ist heute, am Ausgang des 20. Jahrhunderts und fast 60 Jahre nach dem
Tod ihres Begründers, immer noch der bestimmende Diskurs über menschliche Innerlichkeit.
Sie bietet für viele Menschen eine Beschreibungsmöglichkeit ihrer inneren Befindlichkeiten
und Gefühle, bietet das Vokabular für eine je eigene Selbstbeschreibung, indem man z.B. auf
die Erfahrung in der eigenen Erziehung rekurriert (oder auf Personen, Dinge, Ereignisse,
Situationen, Worte); psychoanalytischer Jargon ist fester Bestandteil unserer Alltagssprache
geworden, dessen man sich bedient, ob man sich dessen bewußt ist oder nicht. Und dies nicht
ohne Grund, denn die Psychoanalyse stellt auch heute noch - trotz ihrer Umstrittenheit - für
manche Phänomene die einzige adäquate Beschreibungssprache zur Verfügung.
Es stellt sich jedoch die Frage, inwieweit den von Freud geprägten Begriffen -
betrachtet man zum Beispiel Verdrängung, Sublimierung, Projektion oder gar das Über-Ich -
fest umrissenen Gegenständen bzw. Vorgängen der Innenwelt eines Menschen oder des
Menschen allgemein entsprechen und ob man sie naturwissenschaftlich betrachten kann. Hier
stößt man auf das Problem, daß man Dinge solcher Art nicht messen und berechnen kann,
weil sich ein Zugang zur Innenwelt des Menschen ungleich problematischer gestaltet als zu
Dingen der äußeren Welt, der Natur. Ein sichtbarer Ausdruck dieses Problems zeigt sich in
der Unmöglichkeit, ,Patentrezepte' zur Heilung von ,psychischen Störungen' anzugeben.
Daher sind Überlegungen zur Wissenschaftstheorie der Psychoanalyse angebracht. Ist sie nun
eine hermeneutische Disziplin, oder eine Naturwissenschaft, oder beides?
Im Folgenden wird der Versuch unternommen, systematisch darzulegen, inwiefern die
Psychoanalyse ihrem Gegenstand gemäß eine hermeneutische Disziplin ist und daß sich der
Anspruch, Allgemeingültiges bzw. Naturgesetzliches über den Menschen auszusagen, nicht
einholen läßt1 und auf einem ,szientistischen Selbst-Mißverständnis', wie es Habermas
nannte, beruht. Im weiteren werden das Verhältnis von Theorie und Praxis untersucht und
diskutiert werden, ob sich daraus resultierend eventuell Folgen für die psychoanalytische
Praxis ergeben.
1 Bittner 1998, S.66
Tod ihres Begründers, immer noch der bestimmende Diskurs über menschliche Innerlichkeit.
Sie bietet für viele Menschen eine Beschreibungsmöglichkeit ihrer inneren Befindlichkeiten
und Gefühle, bietet das Vokabular für eine je eigene Selbstbeschreibung, indem man z.B. auf
die Erfahrung in der eigenen Erziehung rekurriert (oder auf Personen, Dinge, Ereignisse,
Situationen, Worte); psychoanalytischer Jargon ist fester Bestandteil unserer Alltagssprache
geworden, dessen man sich bedient, ob man sich dessen bewußt ist oder nicht. Und dies nicht
ohne Grund, denn die Psychoanalyse stellt auch heute noch - trotz ihrer Umstrittenheit - für
manche Phänomene die einzige adäquate Beschreibungssprache zur Verfügung.
Es stellt sich jedoch die Frage, inwieweit den von Freud geprägten Begriffen -
betrachtet man zum Beispiel Verdrängung, Sublimierung, Projektion oder gar das Über-Ich -
fest umrissenen Gegenständen bzw. Vorgängen der Innenwelt eines Menschen oder des
Menschen allgemein entsprechen und ob man sie naturwissenschaftlich betrachten kann. Hier
stößt man auf das Problem, daß man Dinge solcher Art nicht messen und berechnen kann,
weil sich ein Zugang zur Innenwelt des Menschen ungleich problematischer gestaltet als zu
Dingen der äußeren Welt, der Natur. Ein sichtbarer Ausdruck dieses Problems zeigt sich in
der Unmöglichkeit, ,Patentrezepte' zur Heilung von ,psychischen Störungen' anzugeben.
Daher sind Überlegungen zur Wissenschaftstheorie der Psychoanalyse angebracht. Ist sie nun
eine hermeneutische Disziplin, oder eine Naturwissenschaft, oder beides?
Im Folgenden wird der Versuch unternommen, systematisch darzulegen, inwiefern die
Psychoanalyse ihrem Gegenstand gemäß eine hermeneutische Disziplin ist und daß sich der
Anspruch, Allgemeingültiges bzw. Naturgesetzliches über den Menschen auszusagen, nicht
einholen läßt1 und auf einem ,szientistischen Selbst-Mißverständnis', wie es Habermas
nannte, beruht. Im weiteren werden das Verhältnis von Theorie und Praxis untersucht und
diskutiert werden, ob sich daraus resultierend eventuell Folgen für die psychoanalytische
Praxis ergeben.
1 Bittner 1998, S.66
Bibliographische Angaben
- Autor: Michaela Sorgatz
- 2004, 1. Auflage, 14 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638310655
- ISBN-13: 9783638310659
- Erscheinungsdatum: 01.10.2004
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
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