Zwischen Sympathetik und Technokratie. Aspekte von Magie und Technik im Denken Arnold Gehlens (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Philosophie), Veranstaltung: Grundbegriffe der philosophischen Anthropologie 2: Kultur, Sprache:...
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Produktinformationen zu „Zwischen Sympathetik und Technokratie. Aspekte von Magie und Technik im Denken Arnold Gehlens (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Philosophie), Veranstaltung: Grundbegriffe der philosophischen Anthropologie 2: Kultur, Sprache: Deutsch, Abstract: Manchesmal beängstigt und des öfteren fasziniert blicken wir auf jene Vielzahl
technischer Konstrukte, die allein menschlicher Kreativität entstammen. Allzu bekannt
und dennoch fremd, bieten sie uns gerade in ihren postmodernen Ausprägungen
Bilder des Schreckens, der heimlichen Verzückung oder sie werden als notwendiges
Übel stoisch hingenommen. Die Technik begleitet den Menschen seit jeher,
hat Leben millionenfach zerstört und unzählige Male erhalten bzw. bereichert.
Mögen die Abschätzungen ihrer Geltung variieren, eine Ambivalenz ihrer Vermögen
bleibt bestehen.
Auf diese Zweideutigkeit weist auch der Anthropologe Arnold Gehlen hin1, dessen
Ausführungen dieser Arbeit ihr Gerüst verleihen werden. Sein überaus differenzierter
Zugang zur Technik, der von kulturkritischen Tönen bestimmt wird, eröffnet
sich über ihre Aspekte als Institution, die Verhaltensentlastungen ermöglicht, indem
sie Aufgaben übernimmt, erleichtert oder einspart. Thema sollen auch jene negativen
Implikationen technischer Prozesse sein, die bei Gehlen in der Behauptung von
Erfahrungsschwund, Primitivisierung und Entsinnlichung münden.
Als Superstruktur (siehe Kap. 4.3.) verstanden, zählt zur Technik auch die Wissenschaft
bzw. ihr erkenntnistheoretisches fundamentum inconcussum, die neuzeitliche
Rationalität. Letztere kann als ihren prominenten Vorläufer die Magie reklamieren,
die rationalere Züge trägt, als gemeinhin angenommen werden könnte.
Nach ersten Hinweisen und Bemerkungen zur Methodologie Gehlens fungiert eine
Skizze seiner Auffassung des Menschen als eines Mängelwesens als Ausgangspunkt
und Überleitung zu den darauf folgenden Umrissen seiner Handlungstheorie.
Da der Mensch und dessen Leben je in Institutionen eingelassen ist und
von ihnen begleitet bzw. gelenkt wird, enden die Voruntersuchungen mit knappen,
ausgesuchten Exkursen zur Institutionentheorie des Deutschen und dem Versuch
einer Sondierung der Bedeutung entlastenden Verhaltens für die menschliche Lebensführung.
Anlass für die darauf folgenden Ausführungen über die Magie ist ein kurzer Abschnitt
in "Die Seele im technischen Zeitalter". Dort wird sie in ein nahes Verhältnis
gesetzt zur Technik und auf den Spuren dieser Beziehung wird es uns zunächst um
den historischen Aspekt der Magie gehen: [...]
1 Zu den bekanntesten Schriften des Anthropologen, Philosophen und Sozialpsychologen zählen "Der
Mensch" (1940), "Urmensch und Spätkultur" (1956) und auch "Die Seele im technischen Zeitalter"
(1957).
technischer Konstrukte, die allein menschlicher Kreativität entstammen. Allzu bekannt
und dennoch fremd, bieten sie uns gerade in ihren postmodernen Ausprägungen
Bilder des Schreckens, der heimlichen Verzückung oder sie werden als notwendiges
Übel stoisch hingenommen. Die Technik begleitet den Menschen seit jeher,
hat Leben millionenfach zerstört und unzählige Male erhalten bzw. bereichert.
Mögen die Abschätzungen ihrer Geltung variieren, eine Ambivalenz ihrer Vermögen
bleibt bestehen.
Auf diese Zweideutigkeit weist auch der Anthropologe Arnold Gehlen hin1, dessen
Ausführungen dieser Arbeit ihr Gerüst verleihen werden. Sein überaus differenzierter
Zugang zur Technik, der von kulturkritischen Tönen bestimmt wird, eröffnet
sich über ihre Aspekte als Institution, die Verhaltensentlastungen ermöglicht, indem
sie Aufgaben übernimmt, erleichtert oder einspart. Thema sollen auch jene negativen
Implikationen technischer Prozesse sein, die bei Gehlen in der Behauptung von
Erfahrungsschwund, Primitivisierung und Entsinnlichung münden.
Als Superstruktur (siehe Kap. 4.3.) verstanden, zählt zur Technik auch die Wissenschaft
bzw. ihr erkenntnistheoretisches fundamentum inconcussum, die neuzeitliche
Rationalität. Letztere kann als ihren prominenten Vorläufer die Magie reklamieren,
die rationalere Züge trägt, als gemeinhin angenommen werden könnte.
Nach ersten Hinweisen und Bemerkungen zur Methodologie Gehlens fungiert eine
Skizze seiner Auffassung des Menschen als eines Mängelwesens als Ausgangspunkt
und Überleitung zu den darauf folgenden Umrissen seiner Handlungstheorie.
Da der Mensch und dessen Leben je in Institutionen eingelassen ist und
von ihnen begleitet bzw. gelenkt wird, enden die Voruntersuchungen mit knappen,
ausgesuchten Exkursen zur Institutionentheorie des Deutschen und dem Versuch
einer Sondierung der Bedeutung entlastenden Verhaltens für die menschliche Lebensführung.
Anlass für die darauf folgenden Ausführungen über die Magie ist ein kurzer Abschnitt
in "Die Seele im technischen Zeitalter". Dort wird sie in ein nahes Verhältnis
gesetzt zur Technik und auf den Spuren dieser Beziehung wird es uns zunächst um
den historischen Aspekt der Magie gehen: [...]
1 Zu den bekanntesten Schriften des Anthropologen, Philosophen und Sozialpsychologen zählen "Der
Mensch" (1940), "Urmensch und Spätkultur" (1956) und auch "Die Seele im technischen Zeitalter"
(1957).
Bibliographische Angaben
- Autor: Marcus Reiß
- 2004, 1. Auflage, 34 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638258157
- ISBN-13: 9783638258159
- Erscheinungsdatum: 02.03.2004
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.44 MB
- Ohne Kopierschutz
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